Zur Karriere von Harald Schrefl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach meiner HAK-Matura begann meine berufliche Laufbahn 1985 bei der damaligen Interunfall Versicherungen AG in der Marketingabteilung, wo ich für das Programmieren von Versicherungstarifen in Basic, für das Programmieren von Excel-Makros und Marktforschung verantwortlich war. Von 1990 bis 2005 war ich bei der Zürich Kosmos Versicherungen AG in den unterschiedlichsten Positionen tätig, zunächst im Vertrieb, wo ich die Verantwortung für das Außendienstinformationssystem und somit auch die Führungsverantwortung für zehn Mitarbeiter übernahm. Von 1995 bis 1998 war ich im Direktvertrieb ZÜRITEL für die Konzeption, Installation und Wartung der gesamten technischen Ausstattung und für die Ablauforganisation verantwortlich. Von 1998 bis 2000 wechselte ich in die Abteilung Informatik, wo ich als Projektleiter für die Realisierung unserer verschiedenen Websites und die Konzeption und Durchführung von Seminaren im Rahmen der zentralen Ausbildung verantwortlich war. Von 2000 bis 2005 trug ich als Electronic Marketing Manager in der Marketing Abteilung die Gesamtverantwortung für vier Websites der Zürich und arbeitete an einem internationalen Extranet-Projekt des Zürich-Konzerns zur Anbindung von Maklern. Nicht zuletzt war es auch meine Aufgabe, Makler zum Thema Realisierung eines eigenen Internetauftritts zu beraten. Parallel zu dieser Aufgabe machte ich mich bereits 2003 teilselbständig, um auszuloten, ob ich als Selbständiger wirtschaftlich überleben könnte. Nach zwei Jahren stellte ich fest, daß dem so war, und gründete mein eigenes Unternehmen WebPerfect Online Marketing, mit dem Ziel, bestehende Websites in jeder Hinsicht erfolgreicher zu machen. Meine zwei Hauptgeschäftsfelder sind Suchmaschinen-Marketing und E-Mail-Marketing.

Zum Erfolg von Harald Schrefl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Kundenzuwachs, Umsatz- und Gewinnsteigerung bei gleichzeitiger Wahrung meiner Freiheit als Unternehmer, wozu vor allem Spaß an meiner Arbeit und auch genügend Zeit für mein Privatleben gehört.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn ich konnte in meiner 20-jährigen Karriere im Versicherungswesen verschiedene Innovationen implementieren, die es damals in Österreich vorher nicht gab. Dazu gehörte damals die Ausstattung der Außendienstmitarbeiter mit Software zum Ausrechnen von Versicherungsprämien, oder später die offizielle Einstufung von Notebooks als Betriebsmittel. Man muß sich vorstellen, damals mußten Außendienstmitarbeiter ihre Notebooks zum größten Teil selbst bezahlen. Die größte Innovation war zwischen 1995 und 1998 die Entwicklung und Implementierung der ersten Versicherungs-Internetplattform in Österreich in der ZÜRITEL, wo man erstmalig Kfz-Versicherungen via Internet abschließen konnte. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich stelle mich gerne neuen Herausforderungen, besitze eine gewisse Sturheit und bin autodidaktisch veranlagt. Ich finde gerne Lösungen, die es vorher vielleicht nicht gab.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich mich selbständig gemacht habe. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Speziell im Internet ist Imitation das vermeintlich Einfachste. Das ist nicht mein Weg. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich hatte das Glück, mit relativ vielen Führungskräften zusammenzuarbeiten, von denen ich viel lernen konnte. Freilich gab es auch andere. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Der Mangel an standardisierter Ausbildung. Es gibt noch immer eine Vielzahl an unqualifizierten Anbietern im Online-Marketing, was für die Branche nicht das Beste ist. Meiner Meinung nach genügt es nicht, sich ein Google-AdWords- Konto anzulegen und seinen Kunden Werbeflächen zu verkaufen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Meine Erfahrung. Ich war einer der ersten in Österreich, der sich mit dem Thema Online-Marketing beschäftigt hat, war leider nur der zweite in Österreich, der die entsprechende Prüfung bei Google abgelegt hat, und kann mit Fallstudien belegen, welche umsatzsteigernde Wirkung gutes Online-Marketing haben kann. Es ist erstaunlich, mit welch geringen Veränderungen einer Website der Umsatz schnell auch einmal verdoppelt werden kann. Die Benutzerfreundlichkeit ist dabei immer ein wichtiges Thema.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Sagen wir so, beim Aufbau eines Unternehmens darf man nicht auf die Uhr schauen. Ein verständnisvoller Partner ist dabei sehr hilfreich. Für mich ist auch die rein räumliche Trennung von privatem und geschäftlichem Bereich wichtig. Das war anfangs nicht so, und es hat auch nicht funktioniert. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich schätze, rund zehn Prozent im Rahmen von Internetrecherche und durch Besuche diverser Fachveranstaltungen. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Nachdem ich kein abgeschlossenes Studium habe, blieben mir einige Türen verschlossen. Mein Rat ist es also, eine fundierte, breit gestreute Ausbildung in Hinblick auf größtmögliche Flexibilität anzustreben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wenig überraschend ist es mein Ziel, Umsatz und Gewinn zu steigern, bei parallelem Zugewinn an Zeit für mein Privatleben. Das ist durch Dienstleistungen möglich, die, sobald sie implementiert sind, quasi als Selbstläufer fungieren.