Zur Karriere von Beatrix Igler

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
1977 maturierte ich, anschließend studierte ich bis 1978 Volkswirtschaft an der Uni Wien. 1980 schloß ich an der Pädagogischen Akademie der Erzdiözese Wien das Lehramt für Volkschulen mit dem Schwerpunkt Lern- und Verhaltensstörungen ab. Von Oktober 1980 bis Mai 1981 war ich in Paris bei der Europ Assistance Versicherungsgesellschaft tätig, im Oktober 1981 trat ich in die Allianz-Lebensversicherungs AG in Stuttgart ein, wo ich ebenfalls ein Traineeprogramm absolvierte, welches ich im September 1982 beendete. Bei der American Express Bank in Genf besuchte ich mein drittes Traineeprogramm von Jänner bis Oktober 1983. Im Jänner 1984 kam ich zur Creditanstalt-Bankverein, wo ich in der Ausbildungsabteilung tätig war. Ende August 1986 wechselte ich dann zu Univ. Doz. Dr. Gerhard Schwarz - mehrdimensionale Ursachenforschung - wo ich bis April 1991 beschäftigt war. Nebenbei begann ich 1986 Publizistik- und Kommunikationswissenschaft und Pädagogik zu studieren, dieses Studium schloß ich im April 1989 mit dem Magisterium ab. Anschließend begann ich mit der Vorbereitung für das Doktorat, das ich im Juni 1991 abschloß. Von Mai 1991 bis November 1993 war ich als Senior Account Executive bei Pubrell Hill & Knowlton PR GmbH tätig. Im Dezember 1993 machte ich den Schritt in die Selbständigkeit - mit meinen Partnern Harald Schenk und Mag. Erwin Proksch - in Form der Agentur Schenk/Igler/Proksch PR GmbH.

Zum Erfolg von Beatrix Igler

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, aufgrund von Problemlösungen das Ziel zu erreichen, für Kunden Unmögliches möglich zu machen. Besonders dann, wenn andere aufgeben. Dies gelingt mit analytischem Denken, Betrachten der Ist-Situation (fachlich und auch sozialpolitisch). Auch ernsthafte Überlegungen auf der Beziehungsebenen sind notwendig.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Leistungen, meine Persönlichkeit und andererseits meine fachliche Kompetenz, die zusammen schließlich die Einzigartigkeit ergeben. Auch ist dafür der eigene persönliche Stil, besonders für eine Frau, in dieser Position von wesentlicher Bedeutung. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Als Frau hat man es noch immer schwieriger als ein Mann, weil in meinem Umfeld noch immer erwartet wird, daß den Herren alle Hindernisse aus dem Weg geräumt werden, damit sie beruflich erfolgreich sein können. Bei einer Frau sieht man es als eine Art Hobby an, wenn sie Erfolg im Beruf hat. Für mich ist meine berufliche Tätigkeit aber mehr als ein Job. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Bewußt hatte ich keine Vorbilder, unbewußt war es sicherlich mein Vater, der mich durch seine fachliche Kompetenz und Größe sehr beeindruckt hat. Er hat seinerzeit die Wiener Allianz AG zu jener Größe geführt, die sie heute darstellt. Er hatte auch einen Führungsstil gelebt, der für damalige Verhältnisse eine gravierende Änderung desselben darstellte - er ging auf seine Mitarbeiter ein. Weiters hat er auch den Begriff Kundenorientiertheit im Sinne der Unternehmensphilosophie wesentlich geprägt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Als jemand, auf den man zählen kann, gleichzeitig werde ich auch so akzeptiert wie ich bin.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Erfolg ist gemeinsamer Erfolg, dem Kunden gegenüber ist jeder Mitarbeiter in den Ablaufprozeß miteingebunden und wir teilen die Erfolgserlebnisse.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmen? Die Stärke unseres Unternehmens sehe ich in der Vielfalt der Mitarbeiter, darunter verstehe ich, daß die Mitarbeiter aus verscheidensten Bereichen gekommen sind und nicht den klassischen Weg gingen. Wir haben einen Mitarbeiter-Mix und können somit einen sehr großen Breich unserer Dienstleistungen abdecken. Denn in der Praxis ist es von eminenter Bedeutung, daß man jene Faktoren bei den Kunden kennt, die zu einer Entscheidungsfindung führen können. Für manche meiner Marktbegleiter ist dies in der Praxis nicht nachvollziehbar und daher können Sie das auch nicht verstehen. Als Kommunikationsmensch muß man aber besonders die Hintergründe verstehen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Der Mitbewerber ist für mich kein Thema, denn wir arbeiten in einer Marktnische; wir bieten etwas an, was die meisten anderen Mitbewerber nicht haben. Die meisten Agenturen besitzen eine eigene Abteilung für Krisen-PR, eine weitere Abteilung für klassische-PR, etc. Dies mache ich nicht, denn dies widerspricht der vernetzten Kommunikation. Wenn man davon ausgeht, daß ein Generaldirektor oder Vorstandsvorsitzender eine Äußerung tätigt, muß ich mir überlegen - wie stimme ich alle Kommunikationskanäle ab, daß sie ein Ganzes ergeben. Unser Angebot reicht bis hin zu Sitzungsmoderationen, Coaching und diversen Trainings. Unsere Aufgabe ist es, die Managmentpräsentation zu erstellen und sie interessant darzustellen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Aufgrund der Tatsache, daß mein Mann ebenfalls in leitender Position tätig ist, ist einerseits das gemeinsame Privatleben etwas zu kurz geraten, andererseits wird es aber auch intensiv verbracht.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? In unserer Branche zählen hohe soziale Intellegenz, analytisches Denken, Wille zur Problemlösung, Mut zur Konsequenz, sprachliche Gewandheit, Kreativität, unternehmerisches Denken, um auf den Kunden eingehen zu können. Aber auch Kenntnisse der Mitarbeiterführung und selbstverständlich die hierfür notwendige fachliche Ausbildung. Eine dementsprechende Persönlichkeit zu haben und auch dazu zu stehen und einen eigenen Stil zu verfolgen, ist für eine Frau enorm von Bedeutung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Ziele und Projekte werde ich mit Konsequenz in der nächsten Zeit verfolgen, es dürfte manche Überraschungen geben wird.