Zur Karriere von Martin Sturzlbaum

Was war für Ihren Werdegang ausschlaggebend? Meine Eltern waren sehr aktiv. Mein Vater, ein pensionierter Hofrat aus dem Forstbereich, war gesellschaftlich und politisch tätig. Er war Geschäftsführer von verschiedenen Vereinen und im Gemeinderat. Dieses soziale Engagement lernte ich von ihm. Mit 15 Jahren gründete ich eine Schülervertretungsgruppe, in der ich in verschiedenen Funktionen tätig war. Während des Studiums wirkte ich bei der Studentenvertretung, in der Fakultätsvertretung, im Hauptausschuß und im Zentralausschuß (Studentenparlament) mit. Ich schloß das Studium in kürzester Zeit ab. Nach der Absolvierung des Präsenzdienstes und des Gerichtjahres entschloß ich mich zur Tätigkeit in der Privatwirtschaft. 1987 trat ich beim Generali-Konzern ein und durchlief dort viele Funktionen - vom Referenten bis zum Vorstand von Generali-Gesellschaften. Anfangs war ich bei der Risikoakzeptation-Haftpflichtversicherung und dann bei der neugegründeten Koordinationsabteilung für die gesamte Versicherungstechnik tätig. 1990 war ich in Budapest bei Generali für die Einführung einer modernen Verwaltung verantwortlich. 1991-92 avancierte ich zum Abteilungsleiter für Autoversicherungen bei Provendencia Budapest. 1993 wurde ich einer der Geschäftsführer der Niederlassung der Generali in Prag. Am 1. Jänner 1995 kam ich mit der Umwandlung der Niederlassung in die Generali Versicherung AG Prag in den Vorstand der Gesellschaft. 1997 legte ich mit den Grundstein der Generali in der Slowakei. Insgesamt verbrachte ich acht Jahre im Ausland.Diese Zeit war sehr nützlich für mich, weil ich viele Erfahrungen sammeln konnte und meinen Horizont erweiterte. Jetzt bin ich im Vorstand der Europäischen Reiseversicherung AG, und diese Tätigkeit erfüllt mein Leben mit neuen Aufgaben.

Zum Erfolg von Martin Sturzlbaum

Was bedeutet für Sie Erfolg? In eine Situation zu kommen, in der man sich voll einbringen kann. Erfolgreich ist man dann, wenn es einem gelingt, die Menschen, mit denen man zusammenarbeitet, auch erfolgreich zu machen. Erfolg drückt sich auch in einem gewissen Lebensstandard aus. Unabhängigkeit, Eigenständigkeit und Eigenverantwortung assoziiere ich ebenfalls mit Erfolg.Was waren die Voraussetzungen für Ihren Erfolg? Eine gute Vernetzung, absolute Leistungsbereitschaft, Konsequenz und der Wille, etwas zu bewegen - von der Idee bis zu deren Umsetzung. Wichtig ist die Gabe, die anderen zu Begeisterung zu bringen. Für einen Manager ist es wichtig, soziale Intelligenz in seinem Umfeld zu fördern, Katalysator für die Bemühungen der eigenen Leute zu sein.Wie würden Sie Ihren Führungsstil definieren? Als teamorientiert. Mitarbeiter sollen ihre Verantwortung bewußt tragen. Ich versuche immer Kommunikationsprobleme zu verringern und stehe zu meinen Entscheidungen, die partizipativ vorbereitet sind. Zu meinen Aufgaben gehört unter anderem, Ideen auszudiskutieren, davon abgeleitete Ziele zu definieren und die Maßnahmen für die Umsetzung dieser Ziele zu formulieren.Welche Art der Anerkennung ist Ihnen wichtig? Akzeptanz meiner Tätigkeit in der beruflichen Umgebung, eine Beziehung, privat und beruflich, die stimmen muß. Ich möchte anmerken, daß eine harmonische Beziehung Streitigkeiten nicht ausschließen muß und daß eine Streitkultur aufrecht erhalten bleiben soll.Ihr Motto? Wer sich selbst verändert, verändert die Welt.