Zur Karriere von Franz Rosenkranz

Wie war Ihr Werdegang?
Ich habe hier im Ort Els die Volksschule besucht und bin im Alter von zehn Jahren in das Internat der Piaristen in Krems eingetreten. Dort habe ich vier Jahre das Gymnasium besucht, was mich positiv geprägt hat. Anschließend habe ich drei Jahre lang die Handelsschule besucht und dann im elterlichen Betrieb die Lehre als Einzelhandelskaufmann abgeschlossen. 1980 habe ich geheiratet und bin zur Zeit Vater von vier Kindern. Im Jahr 1982 habe ich den elterlichen Betrieb übernommen, aber mit einer Gemischtwarenhandlung am Land läßt sich nicht sehr viel verdienen. Ich habe aus diesem Grund eine Betriebsberatung in Anspruch genommen. Man riet mir, den Betrieb zuzusperren und als unselbständig Erwerbstätiger arbeiten zu gehen. Ich führe diesen Betrieb aber noch heute und habe mich auf den Handel mit Schulbüchern konzentriert. Es ist mir gelungen, mein Verkaufsgebiet bis Krems auszudehnen. Ich beliefere nicht nur Schulen, sondern auch andere Kaufleute mit Schulbüchern. Ein Teil meines Erfolges ist, neben der Gemischtwarenhandlung, der Handel mit Büchern. Zu diesem Erfolg gehört natürlich auch etwas Glück.

Zum Erfolg von Franz Rosenkranz

Was ist für Sie persönlich Erfolg? Für mich besteht Erfolg aus monetärer Zufriedenheit und aus gesellschaftlicher Akzeptanz. Ich bin auch politisch im Gemeinderat tätig. Es ist für mich persönlich wichtig, auch in der Öffentlichkeit Erfolg zu haben, aber ich lege keinen Wert darauf, immer positiv beurteilt zu werden. Was ist das Rezept für Ihren Erfolg? Ich glaube, ich bin zwar sehr dominant, bespreche mich aber bei der Entscheidungsfindung oft mit meiner Frau. Eines ist allerdings wichtig: man muß wollen und so lange daran arbeiten, bis Erfolg eintritt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Heirat war sicher die erfolgreichste Entscheidung in meinem Leben. Ohne meine Frau hätte ich vieles nicht zuwege gebracht. So konnten wir auch sehr bald wesentliche unternehmerische Entscheidungen treffen und haben einen dementsprechenden Vorsprung.Wie ist die Situation ihres Betriebes am Markt? Wir gehören seit 3 Jahren zu ADEG. Wir nützen alle Vorzüge eines ADEG-Kaufmanns betreffend Einkauf. Wir können aber selbst entscheiden, wie wir verkaufen. Wir haben hier die Funktion des Nahversorgers, das heißt, daß unsere Konkurenz in Krems ist. Wenn ein Kunde sich für den Einkauf in Krems entscheidet, weil eben dort billiger verkauft werden kann, so kann ich nichts dagegen tun. Es ist mir aus kalkulatorischen Gründen unmöglich, günstigere Preise zu machen.Haben sie außer dem Buchhandel noch andere Initiativen ergriffen? Das Gemischtwarengeschäft geht sehr gut. Welche Rolle spielen Mitarbeiter bei ihrem Erfolg? Mitarbeiter spielen keine sehr große Rolle. Wir sind ein kleiner Betrieb, in dem meine Frau und eine geringfügig Beschäftigte arbeiten. Mein Vater hilft mir immer noch und steht bei Bedarf auch im Geschäft. Auch meine Söhne sind während der Ferien bereits aktiv.Haben Sie Ihre Tätigkeit angestrebt? Für mich hat es nie etwas anderes gegeben. Schon als Kind hat man mir gesagt, daß ich einmal das Geschäft übernehmen werde. Für meine Eltern und für mich war das klar. Es war nie eine Frage, daß ich eventuell etwas anderes machen könnte.Sehen Sie sich selbst als erfolgreich und warum? Wenn ich meine Konkurenz beobachte, siehe ich mich sehr wohl als erfolgreich.Spielt die Familie beim Erfolg eine Rolle – Welche? Ich habe sehr früh geheiratet und führe ein sehr harmonisches Familienleben. Die Familie spielt in all meinen Geschäften eine große Rolle.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Anerkennung ist mir zwar nicht besonders wichtig, aber ich freue mich darüber. Ich bin in unserer Gemeinde in mehreren Vereinen tätig, hier ist es üblich, daß mir Anerkennung entgegen gebracht wird. Diese Art von Anerkennung ist auch dem Geschäft förderlich.Spielen Niederlagen in Ihrer Karriere eine Rolle und was verstehen Sie unter einer Niederlage? Große Niederlagen habe ich noch nicht erlebt. Die kleinen Mißerfolge kann ich ohne weiteres verkraften. Sie stellen für mich kein Problem dar.Was treibt sie zum Erfolg? Wahrscheinlich ist es Machtstreben oder das Streben nach Anerkennung. Ich möchte auch besser sein als die anderen.Persönliche Zielsetzung, was wollen Sie gern erreichen? Wir sind finanziell sehr gut abgesichert. Mein Ziel ist es, das hohe Niveau unseres Betriebes halten zu können. Ich bin aber so realistisch, daß ich weiß, daß dies sehr schwierig sein wird. Ich kann zur Zeit nicht sagen, ob ich diesen Betrieb in zehn Jahren auch noch so positiv führen können werde.Haben Sie ein Lebensmotto oder ein Vorbild? Lebensmotto habe ich keines und auch Vorbilder habe ich nicht. Ich orientiere mich an mir selbst.Welchen Ratschlag für Erfolg würden Sie gern an die nächste Generation weitergeben? Eine gute Schulausbildung halte ich für unumgänglich. Ich denke dabei an eine Fachmatura. Es scheint mir aber auch, daß die EDV immer wichtiger wird. Es gibt gewisse Grundregeln, die man bereits als Kind mitbekommt. Auf diese Regeln sollte man sich immer wieder besinnen. Ganz wichtig erscheint mir, daß man sich konkrete Ziele setzt und auf diese Ziele geradlinig zusteuert.