Zur Karriere von Manfred Slach

Welche waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Das Familienunternehmen, 1962 von meinem Vater übernommen, wurde 1912 als Großhandelsfirma H. Schröder gegründet. 1968 wurde der Betrieb in die Slach KG umgewandelt und mein Vater gründete gemeinsam mit seinem Partner E. Gastnaschitz die Saga-Foto. Diese beiden Firmen wurden 1990 fusioniert und leben seither unter einem Dach. Ich absolvierte mein WU-Studium (Handelswissenschaften) bis 1992, war aber auch schon vorher im elterlichen Betrieb tätig. Prägend war für mich der halbjährige Auslandsaufenthalt in Australien bei dem dortigen Hasselblad-Vertreter, der wirklich erfolgreich tätig ist. Nach dem Studium begann ich hier als Assistent der Geschäftsleitung. 1990 wurde dieses neue Haus gebaut und die Firmen gingen zu 100 Prozent in das Eigentum der Familie Slach über. Seit 1997 leite ich gemeinsam mit meinem Bruder Mag. Johannes informell das Unternehmen und wurde 1999 auch offiziell zum geschäftsführenden Gesellschafter. 1999 gründeten wir die Niederlassung Slach Kft. in Budapest, da wir auch schon früher in diesen Markt exportierten. Wir haben die Vertretung von Hasselblad, Pentax, Sinar, Durst, Epson, Foba, Fujitsu, Gepe, Hedler, Jobo, Manfrotto, Meteor-Siegen, Mulitblitz, Noblex, Phase One, Procolor, Seal, Sunpak, Tetenal, Visatec, u.a.

Zum Erfolg von Manfred Slach

Was verstehen Sie unter Erfolg? Erfolg ist für mich die logische Konsequenz von Denken und Handeln. Erfolg ist etwas das er- folgt. Daher gibt es für mich auch keinen Mißerfolg, sondern nur verfehlte Ziele.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, jeder Mensch ist in diesem Sinn gezwungenermaßen erfolgreich, das ist ein unumstößliches Naturgesetz.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Als Jungunternehmer, der sich erst beweisen muß.
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
In die Firma einzutreten und aktiv mitzuarbeiten war zum Teil vorbestimmt. Diesen Schritt auch tatsächlich zu machen, habe ich kritisch beleuchtet und traf die Entscheidung aufgrund meiner inneren Stimme. Diese emotionale Entscheidung habe ich bisher nie bereut.Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt? Das Interesse für Fotografie war immer schon vorhanden und ich versuche Hobby und Beruf zu vereinbaren. Durch die Nähe zur Fotografie bin ich auch motiviert. Als ich mein Studium abschloß, wurde gerade eine leitende Position im Unternehmen frei. Aus diesem Personaldruck heraus trat ich in den Familienbetrieb ein, obwohl ich gern noch in anderen Firmen Erfahrung gesammelt hätte. In dieses Unternehmen einzusteigen war aber schon seit dem Studium mein Wunsch. Das Familienunternehmen sah ich als Chance, die ich auch nützen wollte.Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Meiner Definition nach ist Erfolg nicht, wie üblich, positiv besetzt, sondern neutral. Als Äquivalent zum üblichen Erfolgsbegriff würde ich positive Zielerreichung setzen. Ob jemand erfolgreich ist oder nicht, hängt demnach von seiner Zielsetzung ab. Die meisten Menschen, mich eingeschlossen, sind zu wenig konkret zielorientiert. Das wichtigste um erfolgreich zu sein, ist, Ziele klar zu definieren und sie unter Ausnutzung aller Möglichkeiten konsequent zu verfolgen. Steter Tropfen höhlt den Stein, das heißt bewußt Ja zu seinem Ziel zu sagen und auch den Weg dorthin zu akzeptieren. In meiner Branche spielt die persönliche, emotionelle Komponente eine besonders wichtige Rolle, da wir es nicht nur mit Händlern, sondern auch mit Profifotografen zu tun haben.Was macht den Erfolg Ihres Unternehmens aus? Wir unterscheiden uns von anderen dadurch, daß wir ein verläßlicher Partner mit umfassendem Know-how sind. Verläßlichkeit halte ich für einen ganz wesentlichen Erfolgsfaktor.Welche Rolle spielt Ihr Umfeld? Wie man sich fühlt, daß man im emotionellen Gleichgewicht ist, spielt eine wesentliche Rolle. Das ist nicht nur für die Freude an der Arbeit, sondern auch für die zu treffenden Entscheidungen wichtig.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? In erster Linie nach emotionellen Faktoren, ob ich mit ihm kann und sie ins Team passen. Ausschlaggebend ist letztlich auch, ob seine Eigenschaften und der Ausbildungsstand für den zu besetzenden Job ausreichend sind. Niemand muß ein Superman sein, aber in der Lage ein solcher zu werden.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich gehe davon aus, daß jeder selbst motiviert ist. Das hängt mit der Selbstverantwortung zusammen. Ich sehe meine Aufgabe darin, ein Umfeld zu schaffen, das Demotivation verhindert, nicht darin den Kasperl zu spielen, der die anderen motiviert. Zur Motivation gehört aber sicher eine faire Behandlung und das Fordern (von Arbeitsleistung) und Fördern (was braucht der Mitarbeiter um seinen Job auszuüben). Generell sollte aber jeder von sich aus das was er macht gern tun.Was bedeutet für Sie eine Niederlage? Mißerfolge sind nicht erreichte Ziele. Es passiert laufend, daß ich Ziele erreiche, aber ebenso erreiche ich laufend Ziele nicht. Mißerfolge bergen die größte Chance für Erfolge und sie sind dafür da,um daraus zu lernen. Mißerfolg muß man als Basis für Erfolg erkennen. Im chinesischen ist das Wort für Mißerfolg mit dem Wort für Chance ident und signalisiert, daß diese beiden Dinge untrennbar miteinander verbunden sind.Woraus schöpfen Sie Kraft? Kraft kann man nur aus sich selbst schöpfen. Um Kraft zu tanken, muß man fit sein, das heißt sportliche Betätigung um abzuschalten und Streß abzubauen.
Ihre Ziele?
Ich habe Ziele, die ich aber nicht aussprechen möchte, da die Vorstellung darüber noch nicht 100-prozentig klar definiert ist.Bekommen Sie ausreichend Anerkennung? Ja, sowohl verbal als auch durch die Zahlen belegte Erreichung von (Teil-)Zielen. Ziele zu erreichen ist für mich ein Teil der Anerkennung.
Ihr Lebensmotto?
Unser Firmenmotto (von J.F. Kennedy anläßlich der Mondlandung) lautete: If you can dream it, you can do it. Daraus abgeleitet lautet mein Motto: Mut zu den eigenen Träumen. Unsere Firmenphilosophie und -slogan lautet: Sie können sich auf uns verlassen.
Haben Sie Vorbilder?
Der Inhaber der Hasselblad-Vertretung in Australien, wo ich gearbeitet habe, war für mich wegen seiner klaren Zieldefinition und der konsequenten Verfolgung seiner Ziele prägend.
Anmerkung zum Erfolg?
Erfolgskonzepte spielen sich im Gedanken ab. Ob man Ziele erreicht oder nicht hängt von der gedanklichen Einstellung ab. Winner-Typen sind das durch und durch, sie glauben an den Erfolg und erreichen so auch ihre Ziele. Nötig dazu ist der 100-prozentige Glaube an die Zielerreichung. Sobald man am Erfolg zu zweifeln beginnt, ist es vorbei.

Diplomarbeit: "Nonverbale Messung von Markenimages bei Fotoapparaten".