Zur Karriere von Peter Wörner

Welche waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Nach meiner mittleren Reife absolvierte ich eine zweijährige Konditorlehre im Café Münchner Freiheit. Noch während meiner Lehrzeit entscheiden meine Familie und ich, das Café am Dom am Marienplatz in München zu kaufen. Sofort nach der Lehre ging ich ins Café am Dom, arbeitete dort vier Jahre lang und durchlief alle Stationen einer Konditorei. 1994 machte ich dann meinen Konditormeister, anschließend den Betriebswirt des Handwerks und Ende 1995 übergab mir mein Vater die Leitung des Café. Dieses führte ich zwei Jahre lang allein, mein Vater zog sich Ende 1999 aus dem Geschäft zurück und ich übernahm die alleinige Führung des Café am Dom. Wir haben insgesamt 70 Angestellte. Im Café Rewer haben wir etwa 90 Prozent Stammkunden und zehn Prozent Laufkundschaft. Im Café am Dom ist es eher umgekehrt.

Zum Erfolg von Peter Wörner

Was bedeutet für Sie Erfolg? Wenn ich mein Geschäft so führe, daß ich wenig Probleme habe. Probleme in meiner Branche betreffen meist das Personal, das ist oft ein ziemlicher Knackpunkt. Wenn man sein Personal im Griff hat und die Leute gut arbeiten, hat man automatisch Erfolg. Man muß sein Personal motivieren können, ihnen auch finanziell einen gewissen Anreiz bieten. Erfolg ist sehr von gutem Personal abhängig. Ich muß Vertrauen in mein Personal haben und die Mitarbeiter müssen das umsetzen können, was ich möchte. Ich versuche keinen Druck auf sie auszuüben, sondern mit ihnen zusammenzuarbeiten, sie so zu motivieren, daß ihnen die Arbeit Spaß bereitet. Erfolg ist für mich, wenn ich ein Chef bin, der mit seinen Mitarbeitern gut auskommt, und wenn die Mitarbeiter das tun, was ich möchte, dann bin ich erfolgreich.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Ich glaube, ich kann sehr gut mit Menschen umgehen. Ich versuche alle Arbeiten in meinem Unternehmen zu machen, mich nicht über meine Mitarbeiter zu stellen. Man darf sich für keine Arbeit zu schade sein. So sind die Mitarbeiter am ehesten bereit mitzuarbeiten.Wie gehen Sie mit Rückschlägen um? Sie bereiten mir zuerst Bauchweh, dann aber arbeite ich daran. Viel arbeiten ist bei mir eigentlich das Rezept, das am besten funktioniert.Welche Rolle spielt die Familie beim Erfolg? Ich bin durch meine Familie in dieses Unternehmen hineingewachsen, und habe das Geschäft durch meine Eltern gelernt. Ich würde aber nicht sagen, daß mein Erfolg direkt etwas mit meiner Familie zu tun hat.
Haben Sie Vorbilder?
Ja, Möwenpick. Er hat Trend erkannt, und das ist in unserer Branche entscheidend.Was sind
Ihre Ziele?
Ich habe das Unternehmen erst seit kurzem als alleiniger Chef übernommen, deshalb bin ich noch dabei, mich richtig einzufinden. Ob ich noch expandieren werden, weiß ich aber noch nicht. Wenn, dann nur mit einem ganz konkreten Konzept. Eine Idee wäre vielleicht eine Café-Bar nach amerikanischem Muster. Als ich das Café übernahm, habe ich auch eine Namensänderung vorgenommen. Ich möchte mir einen Namen aufbauen, daß, wenn ich einmal woanders hingehe, man meinen Namen liest und damit dann sofort eine gewisse Qualität verbindet.Haben Sie einen Ratschlag für Erfolg? Konsequenz. Nur wenn man konsequent ist, kommt man weiter. Dazu muß man natürlich auch den eigenen inneren Schweinehund überwinden. Man kann natürlich nicht immer konsequent sein. Aber bei dem Ziel, das man vor Augen hat, muß man konsequent sein. Dann funktioniert es auch, und man darf sich nicht zu sehr von außen beeinflussen lassen.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Aus der Arbeit selbst. Ich arbeite normalerweise sechs Tage die Woche. Natürlich macht mir die Arbeit sehr viel Spaß. Wenn mir die Arbeit keinen Spaß machen würde, würde es nicht funktionieren. Aus dem Spaß und der Lust an der Arbeit schöpfe ich Kraft, aber auch aus dem Erfolg.