Zur Karriere von Thomas Uher

Welche waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Ich wuchs zweisprachig auf und spreche perfekt Tschechisch und Deutsch. Nach Abschluß des Realgymnasiums, wo ich mich sehr stark in der Schülervertretung engagierte und Bundesschulsprecher war, studierte ich Jus, und zusätzlich an der WU. Daneben arbeitete ich als Wirtschaftsprüfer, absolvierte mein Studium nach vier Jahren und war während meiner Dissertation ein halbes Jahr in der Bundesparteileitung der ÖVP tätig. Danach wurde ich Universitätsassistent, absolvierte das Gerichtsjahr, und wechselte im Februar 1989 zur Creditanstalt. Dort war ich ca. zwei Jahre lang im Vorstandssekretariat tätig, bevor ich 1990 in den Bereich internationales Geschäft ging, und zwei Jahre in Prag verbrachte, um am Aufbau der CA Prag mitzuwirken. Anfang 1994 begann das Projekt CA Bratislava, das ich gemeinsam mit zwei Kollegen als Geschäftsleiter aufbaute. Mitte 1997 kehrte ich nach Österreich zurück, bewarb mich bei den Österreichischen Bundesforsten, und bin seitdem Mitglied im Vorstand und für den Bereich Finanzen verantwortlich. Meine größten Erfolge im Unternehmen sind sicher der Abschluß neuer Kollektivverträge für Arbeiter und Angestellte, und ganz generell das Mitwirken an Deregulierung und Dezentralisierung der Strukturen.

Zum Erfolg von Thomas Uher

Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Ich besitze ein hohes Maß an Auffassungsgabe und kann sehr rasch komplexe Sachverhalte in einer Art vereinfachen, daß sie verständlich werden. Ich bin ein Mensch, dem zu Problemen immer mehrere Lösungen einfallen. Darüberhinaus bin ich sehr kommunikativ und scheue mich nicht, Probleme anzusprechen, beziehungsweise Konfliktlösungen in Angriff zu nehmen. Ich bin sehr konsequent und sehe eine meiner Kernkompetenzen im strategischen Denken. Die Bundesforste sind deswegen erfolgreich, weil sie heute unternehmerisch denken und durch die Dezentralisierung rasche Entscheidungen treffen können. Die Unternehmensstrategien werden heute sehr breit kommuniziert und konsequent ausgeführt.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich heute als erfolgreich und habe noch viel vor.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Ich schätze offene Kommunikation und Diskussion, und umgebe mich mit Leuten, die mir auch widersprechen können. Bei meinen Mitarbeitern sind mir Leistungsbereitschaft, Verbindlichkeit und ein hohes Maß an Eigenmotivation wichtig. Ich lege großen Wert auf selbständiges Denken und Konfliktfähigkeit.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche zuerst, das Problem rational zu analysieren. Dann überlege ich mir potentielle Partner und Gegner, die an der Lösung des Problems beteiligt sein werden, und drittens suche ich nach der tatsächlichen Lösung, die ich im Team ausführen kann.Wie definieren Sie Erfolg? Erfolg ist für mich dann gegeben, wenn ich die Ziele, die ich mir gesteckt habe noch übertreffen kann, und rückblickend sehe, daß eine Sache besser gelungen ist, als ich sie mir vorgenommen habe.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Das berufliche Ziel ist der Beweis, daß die Österreichischen Bundesforste im privatwirtschaftlichen Kleid besser funktionieren, weil sie den erfolgreichsten österreichischen Fall einer Ausgliederung darstellen. Ein weiteres großes Ziel ist die Schaffung einer Kultur innerhalb des Unternehmens, die möglichst viele Mitarbeiter zu Unternehmern machen soll. Drittens liegen meine Ziele in der Umsetzung der Strategien des Unternehmens, die über die Bereiche Forst und Holz über Wasserwirtschaft, Consulting und Immobilien reichen.Woraus schöpfen Sie Kraft? Meine Kraft kommt aus meiner inneren Überzeugung, das zu machen was mir Freude bereitet.Welche Ratschläge geben Sie weiter? Ich würde jedem raten, möglichst viele Dinge, sei es in Interessensvertretungen, in Musikkapellen, im Sport, in Vereinen, der katholischen Jugend oder im karitativen Bereich, neben der Ausbildung zu machen, und sich durch Aktivität und Engagement fernab der beruflichen Interessen soziale Kompetenz anzueignen. Ich bin nämlich der Meinung, daß es viel mehr auf die eigene Persönlichkeit als auf eine fundierte Ausbildung ankommt, wenn man erfolgreich sein möchte. Es ist weniger wichtig, was man irgendwann einmal auf der Universität gelernt hat, wesentlich sind Teamfähigkeit, Persönlichkeit und Charakter.