Zur Karriere von Gabriele Thomes

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich maturierte 1982 in Wien, begann mit dem Ethnologiestudium und begann nach kurzer Zeit im englischen Kulturinstitut British Council auf temporärer Basis für einige Monate zu arbeiten. Danach ging ich für etwa ein Jahr nach London, absolvierte dort Sprachkurse, und kehrte schließlich - aufgrund eines Jobangebotes - wieder in das englische Kulturinstitut zurück, wo ich dann drei Jahre tätig war. Parallel dazu begann ich den Universitätslehrgang für Werbung und Verkauf an der Wirtschaftsuniversität Wien. Während meines Studiums wechselte ich zu einen Nahrungsmittelkonzern, wo ich halbtags als Assistentin des Marketingdirektors tätig war. Nach meinem erfolgreichen Abschluß des Universitätslehrganges wurde mir von diesem Unternehmen die Position als Junior Product Manager angeboten. Nach einem Jahr verließ ich das Unternehmen, weil ich wieder in einem internationalem Unternehmen tätig sein wollte. Aufgrund meines großen Interesses für internationale Politik und Entwicklungshilfe wollte ich in den karitativen Bereich wechseln und begann deshalb 1990 bei CARE Österreich zu arbeiten, wo ich derzeit das Marketingteam leite.Welche Spezialität bietet Ihr Unternehmen? CARE wurde nach dem zweiten Weltkrieg gegründet um dem hungernden Nachkriegseuropa mit den legendären CARE-Paketen zu helfen. Heute zählt CARE International weltweit zu den größten Hilfsorganisationen und ist politisch und konfessionell unabhängig. CARE spricht in seiner Vision von einer Welt ohne Armut und ist in 70 der ärmsten Ländern tätig. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt CARE mit seinen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe an den Ursachen der Armut an. In enger Zusammenarbeit mit den Betroffenen arbeitet CARE an der nachhaltigen Lösung dieser Probleme, um die Lebensbedingungen von Menschen und Gemeinschaften langfristig zu verbessern. Eine Stärke von CARE liegt in der festen Verwurzelung in seinen Mitgliedsorganisationen und in seinem globalen Netzwerk. CARE Österreich ist unabhängiges Mitglied des internationalen CARE Verbandes und ist schwerpunktmäßig in den Sektoren Landwirtschaft und Umweltschutz, Soziales aber auch in der Katastrophenhilfe tätig. CARE Österreich finanziert sich aus Geldern der öffentlichen Hand sowie aus Privatspenden.

Zum Erfolg von Gabriele Thomes

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg wird von Menschen sehr unterschiedlich gesehen und bewertet. Ich persönlich sehe Erfolg nicht nur in beruflicher Hinsicht, sondern auch in allen anderen Lebensbereichen. Ich verstehe mit dem Wort Erfolg nicht nur ausschließlich Leistung, sondern auch ein dahinter stehendes positives Lebensgefühl. Für mich ist Erfolg etwas befriedigendes, wenn ich z.B. durch meine Marketingtätigkeit bei CARE etwas erfolgreich durchführe und dadurch anderen Menschen helfen kann.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich habe mir diese Tätigkeit sehr bewußt ausgesucht, weil mir die Arbeit von CARE ein persönliches Anliegen ist. Mir gefällt an CARE seine politische und weltanschauliche Unabhängigkeit mit einem weltweiten Netzwerk, um die ärmsten Menschen durch Hilfe zur Selbsthilfe nachhaltig zu unterstützen. Ich sehe mich in der glücklichen Lage, Professionalität mit sozialem Engagement verbinden zu können und kann so meinen kleinen Beitrag zur Minderung von Armut zu leisten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Nach meiner vorher erwähnten Definition sehe ich mich erfolgreich. Erfolg heißt für mich nicht, stehen zu bleiben, sondern auch immer wieder neue Erfolge zu suchen und zu erzielen, und sich dadurch immer wieder selbst zu fordern.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind das wertvollste Gut eines jeden Unternehmens. Gerade im sozialen Bereich ist es wesentlich, MitarbeiterInnen zu haben, denen die Arbeit auch ein persönliches Anliegen ist. Dazu kommt natürlich die professionelle Komponente. Hilfsorganisationen sind darauf angewiesen, mit knappen Ressourcen effizient zu arbeiten und deshalb sind professionelle und engagierte MitarbeiterInnen für eine Hilfsorganisation sehr wichtig. Gerade in weltweiten Krisensituationen z.B. bei Naturkatastrophen und kriegerischen Auseinandersetzungen sind wir gewohnt, rasch zu reagieren und unter enormen Druck zu arbeiten.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Herausforderungen sind für mich etwas spannendes, weil man gefordert wird und immer wieder dazu lernt. Gerade in unserer Branche ist üblich, immer wieder neuen Herausforderungen offen zu begegnen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Offen zu sein für Neues, immer wieder dazuzulernen und sich permanent weiterentwickeln.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Gerade durch meine Tätigkeit bei CARE weiß ich, daß viele Menschen nie oder kaum die Chance haben, ihr Leben selbst zu bestimmen. Deshalb kann ich - aus beruflicher Sicht - nur raten, eine bewußte Entscheidung in der Auswahl seiner Ausbildung bzw. seines Berufes zu machen, die seiner Persönlichkeit, Neigungen und Affinitäten entspricht. Das ist der beste Garant für ein zufriedenes und erfülltes Berufsleben. Wir leben in einer Welt der Globalisierung und ich finde es wichtig, für die neuesten Entwicklungen offen zu sein.