Zur Karriere von Ailton Cesar Fonseca

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich maturierte in Brasilien und absolvierte eine betriebswirtschaftliche Ausbildung, sowie verschiedene Tanzkurse (Capoeira, Folkloretänze). Ein Jahr später kam ich nach Österreich, da meine Schwester in der Botschaft arbeitete. Ursprünglich kam ich hierher um Deutsch zu lernen; ich wollte maximal zwei Jahre bleiben. Ich absolvierte den Deutschkurs am Goethe-Institut und war von 1988 bis 1991 in der Firma Holver Holzverwertungs GmbH als kaufmännischer Angestellter tätig. Anschließend besuchte ich die Tourismusschule Modul, daneben veranstaltete ich verschiedene Tanzevents und Clubbings und war selbst als Tänzer tätig. 1992 machte ich mich mit meiner Firma selbständig. Ich bin mit meinen Shows heute vor allem in Österreich, der Schweiz und Deutschland tätig und biete typische brasilianische und lateinamerikanische Tanz- und Musikshows an. Ich beschäftige zeitweise bis zu 80 Künstler, vor allem TänzerInnen und Musiker.

Zum Erfolg von Ailton Cesar Fonseca

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, das zu machen und zu verwirklichen was ich will - koste es was es wolle.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich konnte bereits während meiner Schulzeit viele Verbindungen knüpfen. Das Modul war für mich eine gute Voraussetzung, da ich mir in dieser Schule kaufmännisches Wissen aneignen konnte. Ich tanze sehr gerne und denke, daß meine Qualitäten im Bereich des Entertainments liegen; deshalb beschloß ich, mich selbständig zu machen, weil ich als Künstler adäquat bezahlt werden wollte. Nachdem ich die Choreographie für meine Show entwickelt hatte, kaufte ich in Brasilien die Kostüme. Zu dieser Zeit trat ich zum Buddhismus über, der mich lehrte, an mich selbst zu glauben. Diese Philosophie hat mir sehr stark geholfen, mein Unternehmen aufzubauen. Ich glaube, daß mein Erfolg zu einem gewissen Teil auf meinen Stolz beruht, nie um Hilfe zu bitten. Ich möchte die Tradition meines Landes weiterführen und dabei immer authentisch bleiben, um die kulturelle Identität Brasiliens zu transportieren und weiterzugeben. Mein Kundenkreis umfaßt Firmen, für die ich Veranstaltungen organisiere, sowie Agenturen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich heute als erfolgreich, wenn ich meine heutige Situation mit jener als Angestellter vergleiche. Ich habe aber noch viel vor.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Die Originalität der lateinamerikanischen Tänze ist für mich als Brasilianer selbstverständlich, darüber hinaus versuche ich in meinem Programm meine eigene Kreativität zu entfalten und meine Ideen zu verwirklichen, wie auch jede Sambaschule ihren eigenen Stil vertritt.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meine Schwester, die ebenfalls in Österreich ist, glaubte zunächst nicht an meinen Traum. Erst seit etwa vier Jahren glaubt sie an mich und meinen Erfolg. Sie hat mich durch ihre Kritik unglaublich motiviert, da ich ihr beweisen wollte, daß ich es schaffen kann.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung ist für mich sehr wichtig. Ich spüre sie vom Publikum, wenn ich auf die Bühne komme - dazu bedarf es keiner Worte. Dieses Feedback ist für mich die beste Motivation um weiterzumachen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Meine Tänzerinnen sind südamerikanischer Abstammung. Wenn ich Tänzerinnen einstelle, ist mir ihre Ausstrahlung, ihre Authentizität sehr wichtig, sie müssen jedoch keine Tanzprofis sein, da ich sie ohnehin selbst trainiere.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich bilde mich ständig fort, indem ich pro Jahr etwa drei Monate in Brasilien verbringe und mich vor Ort über neue Tänze und Musik informiere.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel besteht heute darin, selbst Veranstalter großer, Internationaler Tourneen zu werden und vermehrt in Theatern tätig zu sein. Meine Vision ist die Verwirklichung eines Musicals über die Geschichte Brasiliens.