Zur Karriere von Franz Gerhard Neumüller

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura am Bundesrealgymnasium in Wels besuchte ich ab 1958 die Bundeslehrerbildungsanstalt in Linz. Anschließend verbrachte ich vier Monate in Schweden. Von 1964 bis 1965 war ich Lehrer an der Volksschule Achleiten am Inn in Oberösterreich. Am Ende dieses Schuljahres verbrachte ich wieder vier Monate im Ausland, diesmal im Nahen Osten. Anschließend studierte ich an der Universität Salzburg für das Lehramt in den Fächern Deutsch und Geschichte und schloß 1970 mit dem Mag. phil. ab. Diese Fächer unterrichtete ich als Lehrer an der Bundeshandelsakademie in Wels, von 1978 an wegen meiner zweiten beruflichen Betätigung unter Karenz der Bezüge. Schon 1975 arbeitete ich neben dem Unterrichten als kaufmännischer Angestellter halbtags für die Firma Siegfried Schweitzer, dort lernte ich auch meine Frau kennen, die heute wie ich geschäftsführende Gesellschafterin in der Firma ist und für die Finanzen verantwortlich zeichnet. Ich absolvierte einen betriebswirtschaftlichen Intensivkurs am WIFI Linz, der von der Hochschule für Betriebswirtschaftslehre in Linz organisiert worden war. 1978 wurde ich zum geschäftsführenden Gesellschafter der Firma Schweitzer Ladenbau GesmbH & Co KG ernannt. Unsere Firma beschäftigt sich mit Geschäftseinrichtungen von Konditoreien und Bäckereien. Wir liefern in die ganze Welt; hauptsächlich nach Deutschland. Wir errichteten Anlagen in Japan, Hongkong, Israel, Griechenland, Spanien Rußland, Guatemala und Australien. Die Zahl unserer Mitarbeiter beträgt etwa 100, zu Spitzenzeiten verstärken wir unser Team durch Personalleasing. Unsere Exportquote beträgt zwischen 60 und 70 Prozent.

Zum Erfolg von Franz Gerhard Neumüller

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet einen guten Ruf und ein entsprechendes Image. Geld ist eine logische Folge des Erfolges. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg war ein Projektmanager – System. Dabei tritt der Außendienstmitarbeiter nicht primär als Verkäufer, sondern als Präsentator auf. Wichtig ist auch die Bereitschaft der Mitarbeiter, alle Kraft dafür einzusetzen, die Wünsche und Vorstellungen der Kunden Realität werden zu lassen. Diese Philosophie können wir leben. Unser wichtigstes Marketinginstrument ist der zufriedene Kunde, und der zufriedene Kunde ist das wichtigste Kapital.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich heute als erfolgreich.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Berufliche Herausforderungen, weniger gute Jahre etwa oder andere Schwierigkeiten, betrachte ich als Anreiz, mich verstärkt einzusetzen und weiterzumachen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine erfolgreiche Entscheidung war mein Entschluß, keine zweite Managementebene einzuführen. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein Problem besteht darin, daß viele Unternehmen Wachstum als für sich stehende Qualität ansehen, dabei kann Wachstum nur Sinn machen, wenn es durch entsprechende Geschäftsdaten fundiert ist.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich bin ein Mensch mit Hausverstand und stehe mit beiden Beinen am Boden der Realität. Auch aus der Sicht meiner Mitarbeiter führe ich ein ganz normales Leben.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich bin davon überzeugt, daß wir die besten Mitarbeiter der Welt haben. Ihre Rolle kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Nach der persönlichen Einstellung des Mitarbeiters. Man muß bedenken, daß an jedem einzelnen Mitarbeiter, der mit einem Kunden Kontakt hat, die ganze Firma gemessen wird, daher kann ich negative Einstellungen bei Mitarbeitern nicht akzeptieren.Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Ich erkläre meinen Mitarbeitern, daß nur dann entsprechende Umsätze erzielt werden und damit ihre Löhne gesichert sind, wenn wir die volle Zufriedenheit des Kunden erreichen. Eine meiner wichtigsten Aufgaben ist es, meinen Leuten immer wieder zu sagen, daß nicht ich ihr Chef bin, sondern die Bäcker und Konditoren, die wir als Kunden haben.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich lerne sehr viel bei Messebesuchen und Kundengesprächen. Für gezielte Fortbildung in Kursen oder Seminaren bleibt mir leider keine Zeit.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Lebe Dein Leben selbst und übe Dich in zielgerichteter Toleranz.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Das wichtigste Ziel ist der Erfolg des Namens und nicht unbedingt die Größe der Firma

Fachartikel in Fachpublikationen.