Zur Karriere von Martin Schoiswohl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nachdem ich das humanistische Gymnasium in Linz besucht hatte, das ich wegen dessen tolerant gelebten Humanismus als prägend für mich empfand, studierte ich zunächst Rechtswissenschaften und Betriebswirtschaftslehre. Nach zwei Jahren entschied ich mich für ein im Jahr 1982 noch eher als brotlos angesehenes Studium - Kommunikationswissenschaften. Mein Interesse gab jedoch den Ausschlag dazu. Neben dem Studium arbeitete ich für die gemeinsame Redaktion der fünf Katholischen Kirchenzeitungen Westösterreichs. Nach einigen Jahren war ich dort für die Ressorts Weltkirche und Familie verantwortlich tätig, was mir die Basis meiner journalistischen Erfahrungen brachte. Nach meinem Wehrdienst bot mir der Vorstandsvorsitzende der Schärdinger Molkereigenossenschaft die Position des Leiters der Öffentlichkeitsarbeit mit Pressesprecherfunktion an. Dort bekam ich Gelegenheit, eine eigene PR-Abteilung aufzubauen. Nach etwa einem Jahr war ich plötzlich mit der Tatsache konfrontiert, daß sich die größten Milchgenossenschaften zum damals achtgrößten Betrieb Österreichs zusammenschlossen. Das führte dazu, daß ich mit 28 Jahren quasi über Nacht Kommunikationsmanager eines der größeren Unternehmen Österreichs wurde. Ich war für die Konzernmutter und etliche Tochterfirmen verantwortlich. Die firmeninterne und -externe Kommunikation sowie Corporate Identity zählten zu meinen Verantwortungsbereichen. Im Jahr 1992 verließ ich das Unternehmen auf eigenen Wunsch, um Das Kommunikationshaus Bad Aussee zu gründen. Wir sind heute die führende Beratungsagentur für Personal & Corporate Identity. Zusätzlich bin ich als Lektor an der Werbeakademie in Wien und an der Fachhochschule für Kommunikationswirtschaft tätig und unterrichte an internationalen Instituten.

Zum Erfolg von Martin Schoiswohl

Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Faktoren wie Konsequenz, Hartnäckigkeit und Glück sowie eine glückliche Familiensituation waren dafür sicherlich ausschlaggebend. Ich war mit einigen Dingen frühzeitig konfrontiert und damit auch befaßt. Es ist meine Aufgabe, mein ganzes Lebenstalent dafür einzusetzen, wovon ich selbst überzeugt bin. Ich denke, jeder hat die Möglichkeit, sehr viel selbst in die Hand zu nehmen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Erfolg hat sehr viel mit der persönlichen Einstellung zu tun. Erfolg heißt ja nicht Geld, Reichtum, Ruhm und Macht, sondern einfach Wohlbefinden und Zufriedenheit. Immer verbunden mit dem Willen zur Veränderung und Weiterentwicklung. So gesehen empfand ich mich sehr frühzeitig als erfolgreich.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Im Zuge eines Corporate Identity-Projekts stieß ich auf der Suche nach einem externen CI-Berater auf den deutschen CI-Experten Bodo Rieger, der mir die Gelegenheit gab, mir einen enormen Erfahrungsschatz anzueignen. Dieses Wissen beeinflußte meinen weiteren Weg maßgeblich.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich beschäftige mich seit nunmehr 17 Jahren mit diesem Thema und weiß daher, wie wichtig es ist, seine Mitarbeiter mit Verantwortung zu betrauen. Nur wenn alle zusammenarbeiten, wird jeder von der Arbeit des anderen wissen und letztlich auch Spaß daran haben. Man muß dabei bewußt Plattformen für Kommunikation etablieren.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wenn mir jemand erklären kann, was ihn einzigartig macht, hat er einen Teil von mir für sich gewonnen. Sinnhafterweise sollte ein potentieller Mitarbeiter über ein wie auch immer geartetes Wissen im angestrebten Fachbereich verfügen. Ich muß das Gefühl haben, daß der Betreffende vor allem Interesse und Einsatz mitbringt. Alles andere kann man lernen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Geld ist kein Motivationsfaktor. Erfolgsgefühl läßt sich nicht bewerten, sondern ist Ausdruck davon, daß jemand mit dem, was er tut zufrieden ist. Am wichtigsten ist mir, mich trotz mangelnder Zeit über die Arbeit meiner Mitarbeiter zu informieren und eine gewisse Mentorenfunktion auszuüben. Man muß sein Wissen weitergeben können.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Wir versuchen ohne stark hierarchisch geprägte Organisation zu arbeiten. Etwas Führungsarbeit ist natürlich wichtig. Ich würde unser Unternehmen als „Demokratur“ bezeichnen, wobei ich mich um hohe Eigenverantwortlichkeit bemühe. Moderne Organisationsformen sind mein Steckenpferd. Langfristig strebe ich ein durchaus großes Unternehmen mit möglichst wenig direkt angestellten MitarbeiterInnen an.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Es gibt zwei Dinge, die wir zu kombinieren versuchen, nämlich Kommunikation und Einzigartigkeit. Unser Leistungsangebot umfaßt Strategie, Bildungsmanagement, Public Relations und Advertising. Darin beraten wir unsere Kunden, wir trainieren und setzen um.

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