Zur Karriere von Wilhelm Lanz

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Das Unternehmen wurde 1922 gegründet, und meine Familie ging als Gründer und Schöpfer der Österreichischen Trachtenmode in die Geschichte ein. Touristen entdeckten damals diese Tracht und trugen die Art der Lanz'schen Überarbeitung in die ganze Welt hinaus. Lanzy, ein Angloamerikanismus, umschreibt diesen Geschmacks- und Qualitätsbegriff. In Salzburg absolvierte ich die Matura an der HAK, darüber hinaus diverse Praktika in Deutschland und der Schweiz. 1974 trat ich in den elterlichen Betrieb in die Filiale in Innsbruck ein. Bereits 1981 hatte ich als Prokurist die Fäden in der Hand. 1987 wurden mein Bruder Nikolaus Lanz und ich alleinige Eigentümer und setzten weiterhin die Tradition der Vorfahren mit viel Elan aktuell um. Neue Stoffe und Materialien werden alle zwei Jahre mit Kollektionen der Öffentlichkeit im Inland und Ausland präsentiert. Die Lanz-Qualität bürgt für Schnitte und eigene Stoffe, die exklusiv für unser Haus nach alten Mustern und Vorbildern produziert werden. Unsere Anregungen entnehmen wir dem reichen Schatz des Salzkammerguts, das die ursprüngliche Heimat unserer Trachtenmode ist. Tradition hat Zukunft! Unter diesem Motto betreiben wir das Unternehmen, und die Produktion mit erstklassiger Ware ist unser unbestrittener Marktvorteil. Die Übertragung mit hoher Qualität in die moderne Zeit ist uns hervorragend gelungen. Seit unserer Übernahme erfreuen wir uns einer kontinuierlich positiven Entwicklung. Nun sind wir am Höhepunkt und es gilt das Geschaffene zu bewahren. Salzburger Veranstaltungen wie die Festspiele, die Mozartwoche oder das Adventsingen bereichern und beleben die Stadt und begeistern auch Touristen, die unsere Trachten schätzen. Unsere zeitlosen Produkte sind und bleiben ein Dauererfolg.

Zum Erfolg von Wilhelm Lanz

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Es ist für mich ein Erfolg, wenn ich sehe, daß meine neue Kollektion vom Publikum gut angenommen wird. Das ist für mich das schönste Lob.

Sehen Sie sich als erfolgreich?
In der kontinuierlichen Fortsetzung der Führung eines jahrzehntelangen Traditionsbetriebes finde ich Bestätigung mit entsprechenden Zukunftsperspektiven. Neue innovative Ideen sind dazu erforderlich.

Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wesentlich sind Kontinuität, Fleiß, Durchsetzungsvermögen, Begabung und ein Blick für das Ästhetische im Leben.

Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Die Matura war der erste wesentliche Meilenstein, später bestätigte mich die Bestellung zum Nachfolger für den Vater.

Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mit meinem Bruder kooperiere ich außerordentlich gut. Gemeinsam sind wir stark und erfolgreich. Mein Bruder ist im Verkauf tätig, ich beschäftige mich mit Organisation, Mitarbeiterführung sowie kaufmännischen Belangen.

Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Zufriedene Mitarbeiter und dankbare, treue Kunden sind mein schönstes Geschenk. Wir genießen weltweites Ansehen mit der von uns kreierten eigenen Modelinie. Karl Lagerfeld und Tommy Hilfiger zählen neben vielen anderen namhaften Designern zu unseren Bewunderern.

Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Man sieht mich als konsequent, treu und zuverlässig und schätzt meine Handschlagqualität.

Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die wesentlichste Rolle überhaupt. Die langjährigen Mitarbeiter sind der Garant für unseren Erfolg. Sie sind ein Teil des Kapitals unseres Unternehmens.

Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bin ein Vorbild und motiviere durch Zusammenarbeit. Es hat sich bewährt, den Mitarbeitern Visionen zu vermitteln.

Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Diese Bereiche gehen weitgehend ineinander über. Mein Beruf ist mein Hobby und umgekehrt. Meine Frau betreibt eine Handstrickerei, die sich auch mit den gleichen Ideen auseinandersetzt.

Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich empfehle die Aufrechterhaltung alter Traditionen kombiniert mit innovativen, neuen Ideen und das Festhalten am Standort Salzburg. Man sollte über die Ländergrenzen hinausblicken und exportieren, aber die Wurzeln des Unternehmens niemals verleugnen.

Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte die Firma an geeignete Nachfolger übergeben und diesen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Ich denke, es ist wichtig, rechtzeitig in den Ruhestand zu treten, um dem Altersstarrsinn zu entkommen.

Ihr Lebensmotto?
Soll es reichlich zu dir fließen, laß auch andere dein Glück genießen!