Zur Karriere von Simone Mooslechner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich studierte von 1990 bis 1993 Verwaltungswissenschaften in Berlin. Anschließend verließ ich Deutschland und konnte in Österreich praktische Erfahrung, danach arbeitete ich auch in Amerika und Australien. Ich interessierte mich immer schon für Marketing, und die wertvollsten Erfahrungen dafür konnte ich in Australien bei der Firma Optus sammeln. Zurück in Österreich gründete ich 1999 gemeinsam mit zwei Partnern das Adventure Center Flachau. Für mich bot sich der Marketingbereich an, da ich nicht so outdoor-bezogen war wie meine beiden Mitgründer. Ich absolvierte diverse Fortbildungen in dieser Branche, und die Tätigkeit machte mir von Anfang an Spaß. Da ich bereits den Chef der Firma A-Design besser kannte und dieser sein Unternehmen verändern wollte, übernahm ich auch das Marketing dieses Unternehmens. Ich betreue also nun zwei branchenverschiedene Unternehmen mit Marketing.

Zum Erfolg von Simone Mooslechner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich denke, daß sich Erfolg bei jedem Menschen anders ausdrückt. Finanziell gesehen bedeutet Erfolg in erster Linie, unabhängig zu sein. Außerdem sollte man sein Leben so ordnen können, daß man auch selbst damit zufrieden ist, und eine Arbeit haben, die einem Spaß macht. Ich erachte es auch als Erfolg, wenn man sich seine Arbeit selbst einteilen kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich denke nicht, daß ich erfolgreich bin, aber ich fühle mich mit dem wohl, was ich bis jetzt erreicht habe.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin ein aufgeschlossener, positiver Mensch, bin mir dessen bewußt und möchte es auch bleiben.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Herausforderungen stellen sich in unserer Branche täglich. Meistens lasse ich bei einer neuen Herausforderung erstmals ein wenig Zeit verstreichen, anschließend versuche ich mich mit der Materie anhand eines Brainstormings auseinanderzusetzen. Manchmal sollte man aber auch auf die guten alten Problemlösungen zurückgreifen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich denke, das ist sehr branchenabhängig. Aber grundsätzlich kann ich mich mit dem Klischee, daß es Frauen schwieriger haben, nicht abfinden.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich denke, es ist sehr schwierig, in meiner Branche nur Originalität an den Tag zu legen. Eigentlich sollte man einen Kompromiß finden. Denn es ist nicht sinnvoll, das komplette Marketing bei jedem Produkt neu zu erfinden, aber es ist durchaus sinnvoll, bei jedem neuen Produkt einen neuen Inhalt zu kreieren.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ich denke, daß gewisse gesetzliche Vorlagen durchaus ein Problem darstellen. Ich würde es sogar befürworten, wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen wie Sozialversicherung etc. komplett wegfallen würden, so wie in Amerika. Es ist nämlich unglaublich, was man für Nichtleistung bezahlen muß.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
An diesem Thema arbeitete ich seit etwa zwei Jahren sehr intensiv. Meiner Meinung nach muß man das eine haben, um das andere gut zu machen. Das heißt, wenn man kein befriedigendes Privatleben hat, leidet auch der Beruf darunter. Ich versuche trotzdem, begonnene Arbeiten abzuschließen, bevor ich zum Privatleben übergehe.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist egal, in welchem Beruf man arbeitet, die Voraussetzung, um als gutes Teammitglied auch beliebt zu sein, ist immer dieselbe: freundliches Auftreten, aber vor allem Spaß an der Sache. Das Problem ist allerdings, das man in keiner Schule lernen kann, wie man positiv lebt.