Zur Karriere von Daniela Heininger

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Absolvierung der AHS-Matura studierte ich Psychologie mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendpsychologie und beendete mein Studium 1988 mit dem Magister. Danach wollte ich im Bereich Akademiker-Training arbeiten, es kam jedoch anders. Ein Studienkollege arbeitete im Gallup-Meinungsforschungs-Institut und weil er wußte, daß noch jemand gesucht wurde, schlug er mich vor. Ich stellte mich vor, gab mein Bewerbungsschreiben ab und wurde auf der Stelle genommen. Ich fragte meinen zukünftigen Chef, ob er die Zeugnisse sehen möchte und er meinte, wenn Sie die Zeugnisse schon mitgebracht haben, dann zeigen Sie diese eben her. Dies war die einzige Bewerbung in meinem Leben. So machte ich mein heimliches Interesse, mit Werbung zu tun zu haben, zu meinem Beruf und arbeitete fünf Jahre in diesem Institut. Es war eine umfassende Lehrzeit. Mit meinem erworbenen Rüstzeug und einer Partnerin, ebenfalls vom Gallup-Institut, gründeten wir 1993 dieses Unternehmen. Wir hatten mit unserer Entscheidung selbständig tätig zu sein, sehr viel Glück. Wir hatten ein schönes Büro auf der Mariahilferstraße gefunden und mußten nicht lange auf Aufträge warten. Die Leute kannten uns von der früheren Tätigkeit, wollten uns helfen und brachten uns viel Sympathie entgegen. Bis heute läuft es gut, wir sind zufrieden.

Zum Erfolg von Daniela Heininger

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich denke, daß die kleinen, täglichen Erfolge mehr zählen, als die großen. Um in der Beratungsbranche erfolgreich sein zu können, bedarf es der Bereitschaft den Kunden zu begleiten. Im Gespräch muß man heraushören was er will, was er braucht, wohin der Weg gehen soll und welche Lösungen in Frage kommen. Wenn ich in korrekter und sauberer Zusammenarbeit eine profunde Beratung biete, dann kommt der Kunde wieder. Das ist Erfolg und der bedeutet mir sehr viel.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Außer den Umständen und dem Glück, spielen die gute Ausbildung, das gute Zusammenspiel mit der Partnerin, die positiven Mitarbeiter und natürlich die positiven Kunden eine wichtige Rolle.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich weiß, daß es bei vielen Frauen schwieriger ist. Bei mir war dieses einfacher.
Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein?
In unserem Beruf sind Begriffe wie Authentizität, Empathie und Korrektheit gefragt. Kreativität kann helfen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich hatte eine Assistentin an der Universität, welche ihren Beruf noch immer mit Lust und Leidenschaft ausübt und sich dabei nicht abnützt. Sie ist mittlerweile über sechzig Jahre alt und den jungen Mitarbeitern noch immer ein Vorbild.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Für mich ist eine der größten Anerkennungen, wenn mir Kunden treu bleiben. Von den Mitarbeitern erhalte ich Anerkennung, wenn Sie gerne im Unternehmen arbeiten. Der Wechsel der Mitarbeiter ist sehr gering.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Vermutlich werde ich kreativer gesehen, als ich es selbst glaube zu sein. Mit Sicherheit sieht man mich zielstrebig, jedoch zu jeden Kompromiß bereit und humorvoll. Ich finde der Humor sollte nie fehlen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Unsere Arbeit kann nur so gut sein, wie die Arbeit des Interviewers. Deshalb legen wir großen Wert auf Erfahrung und Menschenkenntnis. Unsere Interviewer sind Persönlichkeiten mittleren Alters, aus den verschiedensten Berufen kommend. Führungs- und Auswertungs-Mitarbeiter genossen durchwegs akademische Ausbildung.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken sind Empathie und Seriosität.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Die Fortbildung leidet unter dem Zeitmangel. Als Beispiel nenne ich meinen Spanisch-Kurs, den ich zum dritten Mal beginne.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wenn ein junger Mensch keine Ahnung hat, welchen Berufsweg er einschlagen soll, dann muß ich als Psychologin raten zu den Kollegen in das Institut für Entwicklungspsychologie zu gehen. Dort wird den Jugendlichen wirklich eine gute Hilfestellung angeboten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich richte mich nach den Marktgegebenheiten. Ich möchte das Unternehmen bewahren. Wenn es so bleibt, wie es ist, dann ist es gut. Wenn es mehr wird, dann ist das auch in Ordnung.
Ihr Lebensmotto?
Natürlich hat man in seinem Leben gewisse Richtlinien. Ich bewahre mir den Spielraum für Institutionen.