Zur Karriere von Franziska Stampfer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Da mein Vater fast blind war, wurde ich auf Messen zum Betrieb des Karussells mitgenommen. Mit 18 Jahren erwarb ich den C-Führerschein und mußte für den Familienbetrieb, den Salzburger Vergnügungspark die Zugmaschinen rangieren und meist die Amtswege erledigen. Mit 23 Jahren machte ich mich mit einem Bereich des elterlichen Unternehmens selbständig. Mein Mann ist technisch begabt, war rasch von unserem Betrieb begeistert und arbeitete mit. Das Saisongeschäft führte uns nach Jugoslawien und in die Tschechei. Wir spezialisierten uns mit besonderen Ausstattungen und spezieller Dekoration auf den aufkeimenden Eventbereich für Veranstaltungen und Messen. Auch der Bereich Party-Zelte ist nicht zu unterschätzen. Der letzte Schrei aus Fernost sind klappbare Flip-Zelte, die sich größter Beliebtheit im Verkauf und im Verleih erfreuen. Auch bei Messeständen kommen unsere Zelte zur Anwendung. Mein Geschäftskonzept beruht letztlich auf der Idee einer großen liebevoll funktionierenden Familie, die für alle ein wenig Geborgenheit bereitstellt, was wiederum zur Kraft für Höchstleistungen motiviert. In Siggerwiesen fanden wir im Zuge einer Grundstücksnutzungsvereinbarung mit Porsche eine neue Heimat mit einer großzügigen Halle, und zu Mittag kann ich dort für alle aufkochen.

Zum Erfolg von Franziska Stampfer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich darf mit den Umständen in der Familie und im Beruf sehr zufrieden sein. Es ist schön, wenn die Söhne nicht nur in der Firma mit dem Vater gut kooperieren.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich kann es kaum glauben, daß alles wie am Schnürchen läuft. Mit wachsender Lebenserfahrung nehme ich vieles nicht mehr so ernst und kann leichter einen klaren Kopf behalten, um richtig zu entscheiden.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich konnte mich immer durch die Arbeit profilieren und Erfolg empfinden. Meine Arbeit ist auch mein Hobby, so war ich gut ausgefüllt. Durch geschaffte Hürden wurde ich stärker und hatte Lust, an neuen Herausforderungen zu arbeiten. Durch mein Leben, das sich sehr stark in der Öffentlichkeit abspielt, war ich vielleicht noch etwas korrekter, als für mich privat nötig gewesen wäre. Ich konnte mich hinsichtlich meiner Ziele immer richtig einschätzen. Auch dem Zeitgeist war ich ständig einen Schritt voraus.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich denke, für eine Frau ist es oftmals leichter, da man auch seine weiblichen Stärken einsetzen kann. Wenn ich korrekt vorgehe, bin ich anerkannt. Ein Mann muß mir eine gewisse Herausforderung bieten, damit ich Achtung empfinde, mich messen kann und mich gefordert fühle.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Schon bei meinen ersten Unternehmungen und der entstandenen Nachfrage für unser Angebot am Unterhaltungsmarkt, empfand ich Erfolg. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vater war immer mein großes Vorbild. Ich empfand große Freude, daß ich mithelfen durfte, und die Geschichten, die er zu erzählen wußte, schlugen uns in ihren Bann.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, ich bin schwer einzuschätzen. Meine Fähigkeiten liegen im verbalen Bereich, und ich mag den Umgang mit Menschen sehr gerne. Ich bin freundlich, offen, ehrlich und sehr fröhlich.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne gute Mitarbeiter wäre nichts möglich, die Leute sind gar nicht hoch genug einzuschätzen. Das Team funktioniert bestens, und ich motiviere meine Mitarbeiter so gut wie möglich. Unser Ruf hängt von jedem einzelnen ab.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich stelle heute noch die Leute persönlich ein und versuche, sie zu verstehen, aufzurichten und durch persönlichen Kontakt zu motivieren. Wir sind einfach eine funktionierende Familie und halten loyal zusammen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Flexibilität und die daraus resultierenden Kontakte machten uns erfolgreich. Unser umfassendes Angebot und unsere Vielseitigkeit sind bislang unübertroffen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Viele Ämter erledige ich in der Freizeit. Dabei muß ich aber darauf achten, daß dieses Engagement nicht ausufert und genug Raum für die Familie bleibt.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich besuche gerne Kurse im Wifi. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man sollte nicht klagen, sondern muß am Ball bleiben, um etwas zu antizipieren und die eigene Berufung zu entdecken, aus der man wiederum viel Selbstbestätigung und Selbstwertgefühl schöpfen kann.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte das Entwickelte absichern und erhalten, die Übergabe an die Söhne vorbereiten und mich selbst schrittweise zurückziehen. Privat möchte ich öfter Zeit auf unserer Alm verbringen und später ein Buch veröffentlichen.
Ihr Lebensmotto?
Jeder Tag sollte eine neue Herausforderung bergen, damit man flexibel bleibt!