Zur Karriere von Helmut Kraus

Welche waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Nach meiner Friseurausbildung in München machte ich mich sehr schnell, gemeinsam mit einem Kollegen, in meiner Altbauwohnung selbständig. Unser Konzept war von Anfang an erfolgreich und brachte uns viele Stammkunden. Inzwischen betreibe ich das Geschäft seit einiger Zeit mit einem neuen Konzept allein. Ich biete meinen Kunden nicht nur die Frisur, sondern auch Kosmetik und Modeberatung. Dadurch unterscheide ich mich von anderen Friseurgeschäften. Meiner Meinung nach müssen Friseure mehr bieten als nur Hairstyling, das Angebot muß viel komplexer sein. Um den Kunden eine Rundumbetreuung bieten zu können, arbeitet bei mir auch eine selbständige Kosmetikerin, außerdem beschäftige ich noch zwei Friseure. Alle meine Mitarbeiter arbeiten im Rahmen meines Konzeptes, worauf ich großen Wert lege. Auch mit meinem neuen Konzept war ich sofort erfolgreich. Ich persönlich mache am liebsten den Schnitt. Wenn man in diesem Bereich die Technik perfekt beherrscht, kann man auch jeden neuen Modetrend problemlos umsetzen.

Zum Erfolg von Helmut Kraus

Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Für mich ist Erfolg, wenn ich von meinen Kunden Anerkennung erhalte, wenn sie Vertrauen zu mir haben und mich einfach machen lassen. Sie geben mir das Gefühl, daß mein Konzept interessant ist und daß sie gerne wieder in mein Geschäft kommen. Das macht mich erfolgreich.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Ich habe immer einen Plan verfolgt. Natürlich gab es Abweichungen, die mich aber nicht von meinem Ziel abgebracht haben, und mein Erfolg bestätigt mich. Ich habe ein gutes Gespür und einen guten Geschmack in Sachen Ästhetik. Der Frisörberuf beinhaltet meiner Ansicht nach nicht nur Haare schneiden. Er stellt auch die Anforderung an mich, kreativ zu sein. Außerdem braucht man in meinem Beruf sehr viel Einfühlungsvermögen, man muß sich auf jeden Kunden immer wieder neu einstellen können. Was für mich letztendlich zählt, ist die gute Qualität der Arbeit.Hatten Sie Rückschläge, und wie gehen Sie damit um? In meinem Beruf gibt es eigentlich nur Rückschläge im Personalbereich. Zum Glück habe ich diese Situation nie erlebt.Welche Kunden frequentieren Ihr Geschäft? Mein Kundenstamm ist breit gestreut. Die Frauen, die zu mir in den Laden kommen, sind zwischen 25 und 65 Jahre alt. Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich, es gibt viele verschiedene Frauentypen und auch Gesprächsthemen. Um konzentriert und kreativ arbeiten zu können, muß ich eine Vertrauensbasis zu meinen Kundinnen schaffen. Das gelingt am Besten in meiner entspannten Atmosphäre und Umgebung. Daher läuft bei mir auch immer klassische Musik oder Entspannungsmusik.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Aus meinem privaten Umfeld und den Menschen, mit denen ich täglich zusammenarbeite. Wenn es da nicht funktioniert, ist man blockiert und das überträgt sich dann auf das ganze Geschäft. Außerdem muß meine private und auch meine berufliche Umgebung immer eine gewisse Ästhetik ausstrahlen.Haben Sie noch Ziele? Ich möchte das Geschäft mit diesem Konzept weiterführen und jemanden finden, der es übernimmt und auch annähernd so weiterführt. Dann möchte ich mich langsam zurückziehen. Ich könnte mir auch vorstellen, danach etwas ganz anderes zu machen. Sicher wieder etwas Kreatives, zum Beispiel einen Blumenladen.Wie sehen Ihre Mitarbeiter Ihren Erfolg? Sie sehen, daß ich das Ziel, das ich mir gesetzt habe, erreicht habe. Sie finden mein Konzept in Ordnung und glauben an mich. Sonst könnten wir nicht miteinander arbeiten. Ich habe zu meinen Mitarbeitern kein freundschaftliches Verhältnis. Ich bin ihr Chef und verfüge über eine gewisse Autorität, was aber das Arbeitsklima nicht beeinträchtigt.Ihre Vorbilder? Ein Vorbild ist für mich zum Beispiel Marlies Möller in Hamburg. Was sie geschafft hat, was sie macht, ist sensationell. Ich bewundere ihre Aktivität, ihr Können und auch ihre Fähigkeit, sich darzustellen.