Zur Karriere von Angela Reiter

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura mit Auszeichnung 1968 studierte ich Medizin an der Universität Wien mit Abschluß 1973. Die Famulaturen belegte ich in Manchester, Paris und Zürich. Nach der Promotion zum Doktor der gesamten Heilkunde war ich von 1974 bis 1975 an der Universitätsklinik im Bereich Gastroenterologie (Professor Wewalka) angestellt, danach an der kardiologischen Universitätsklinik Wien (Professor Kaindl) und belegte ab 1975 die Fachausbildung zur Augenärztin an der Universitätsklinik (Professor Hruby und Professor Freyler) mit Zwischenstation am Landeskrankenhaus Salzburg zum Erwerb von Operationspraxis. Ab 1976 übernahm ich auch Urlaubsvertretungen des Augenkonsiliariums im Kaiser-Franz-Joseph-Spital und im Kaiserin Elisabeth-Spital. Seit 1983 führe ich meine eigene Praxis für Augenheilkunde und Optometrie in Wien.

Zum Erfolg von Angela Reiter

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Den sichtbaren Behandlungsfortschritt bis zur Heilung eines Patienten verbunden mit innerer Zufriedenheit werte ich als beruflichen Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin zufrieden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Emotionale Intelligenz im Umgang mit Menschen, sei es mit Patienten, Vorgesetzten oder Mitarbeitern ist wichtig. In der Augenheilkunde, einem kleinen Fachgebiet, liegt es mir, Operationen durchzuführen. Hierbei sind Erfolge rasch zu erlangen. Ich führe meine Praxis in Eigenregie und trage gerne die Alleinverantwortung für mein berufliches Handeln.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Bestimmt waren schon Schulerfolge wegweisend.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Onkel, Dr. Hubert Pfeiffer, war Urologe und beeindruckte mich sehr. Er war mir während des Studiums sehr hilfreich, borgte mir Bücher und empfahl mich weiter.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Patiententreue drückt Zufriedenheit und Dankbarkeit aus.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es ist fraglich, ob 1.200 Studienanfängern an der Medizinischen Universität ein hoher Ausbildungslevel geboten werden kann, außerdem müssen Studenten mit eingeschränkten Berufschancen rechnen. Es dürfte hierzulande ein Systemmangel vorliegen. Eine Selektion durch eine Prüfung schon nach wenigen Wochen oder Monaten halte ich für einen besseren Weg. In England ist die Auswahl von Studenten im allgemeinen strenger, und die sehr persönlich gehaltene Ausbildung in Kleingruppen gewährt ein hohes Ausbildungsniveau. Studierende finanzieren sich ihr Studium auf Kreditbasis.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich bin besonders bedacht auf Augenuntersuchungen von Kindern im Rahmen des Mutter-Kind-Passes. Bei zu spätem Erkennen von Sehfehlern oder bei mangelndem Training des schwachen Auges können sie ein Leben lang Probleme haben.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine beiden Töchter studieren bereits. Ich arbeite ca. 30 Stunden wöchentlich und habe somit meine Lebensbereiche gut im Griff.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich absolvierte bereits drei von sechs Semestern einer Fortbildung im Bereich Akupunktur.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wer Medizin studiert, muß mit der Not an Ausbildungsplätzen rechnen und sich darauf einstellen. Meine Medizin studierenden Töchter schmieden nach erster Auslandserfahrung bereits Pläne, sich im Ausland fortbilden zu lassen. Grundsätzlich sind die gebotenen Möglichkeiten, den Arztberuf auszugestalten, sehr vielfältig.

- Langzeitbeobachtung der Makulafunktion nach geheilter Netzhautabhebung Klin, Mbl. 177, 1980
- Psychosomatik und Augenheilkunde, 1979
- Augenkrankheiten und medizinische Versorgung in Entwicklungsländern
   (als Beispiel ein Eye-Camp in Antrahpradesh, Indien), 1980