Zur Karriere von Johann Pöchl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Abschluß der Pflichtschule und eines einjährigen polytechnischen Lehrganges absolvierte ich von 1967 bis 1970 eine dreijährige kaufmännische Lehre in einem Kaufhaus in Schwarzau im Gebirge und legte anschließend die Gesellenprüfung ab. Im Zuge der Ableistung meines Wehrdienstes beim österreichischen Bundesheer besuchte ich von Oktober 1969 bis Ende Mai 1972 die Artillerieschule. Ende 1976 schloß ich eine zusätzliche Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann ab und übernahm die Leitung einer der beiden Kaufhausfilialen. Neben meiner Arbeit als Zweigstellenleiter übernahm ich außerhalb der normalen Dienstzeit die Lohnverrechnung und später auch die Buchhaltung. Weil mein Vorgesetzter auch Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisenbank Schwarzau im Gebirge war, deren Geschäftsleiter in Pension ging, empfahl mich mein Chef für diesen Posten. So trat ich nach mehr als neun Jahren als Zweigstellenleiter Anfang 1977 als Bankangestellter bzw. Filialleiter in die Raiffeisenbank Schwarzau im Gebirge ein, die bis 1980 ein selbständiges Institut mit insgesamt drei Mitarbeitern war. In der Folge bildete ich mich in diversen bankinternen Fachkursen für Bankwesen weiter. Aufgrund des neuen Bankwesengesetzes von 1980 wurde es erforderlich, daß jede Bank über zwei Geschäftsleiter verfügt, weshalb der Beschluß gefaßt wurde, sich einer anderen Bank anzuschließen. So kam es 1980 zur Fusion zwischen der Raiffeisenkasse Schwarzau im Gebirge und der Raiffeisenkasse Payerbach-Reichenau, und im Oktober 1981 wurde ich zum Geschäftsleiter der Raiffeisenbank Payerbach-Reichenau-Schwarzau im Gebirge bestellt. Ende April 1992 wurde ich zum Direktor ernannt. Zur weiteren Fortbildung besuchte ich im Jahr 1997 ein Management-College. Zusätzlich zu meiner Banktätigkeit organisierte ich diverse Umbauten, so im Jahr 1998 den Umbau der Filiale Reichenau und im Jahr 2002 den der Filiale Schwarzau.

Zum Erfolg von Johann Pöchl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg macht mich zufrieden und glücklich. Erfolg kann man nicht nur erarbeiten, man muß auch das notwendige Glück haben und auch zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? In unserer Revisionsabteilung bzw. Schulungsabteilung müssen Bewerber je nach Position einen bestimmten Eignungstest absolvieren. Aufgrund eines anschließenden intensiven persönlichen Gespräches wird dann die Auswahl der Mitarbeiter getroffen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Der Arbeitsplatz in unserer Bank ist sehr schön und freundlich gestaltet. Wir sind nur ein kleines Team, und es finden regelmäßig Mitarbeitergespräche statt. Einmal im Jahr organisieren wir auch eine gemeinsame Veranstaltung, die nichts mit dem Bankgeschäft zu tun hat, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärke ist unsere persönliche Nähe zu den Kunden. Wir sind auch bestrebt, Signale wahrzunehmen, um unsere Kunden auch auf private Ereignisse ansprechen zu können bzw. um unser persönliches Interesse kundzutun. Ich bin ein Verfechter der kleinen Einheiten, die viel flexibler sind und ein rascheres und effizienteres Handeln ermöglichen, weil der Kunde persönlich bekannt ist und eine Vertrauensbasis vorhanden ist.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir treffen uns ein- bis zweimal pro Jahr mit den Geschäftsstellenleitern der anderen Banken.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin bemüht, das Privatleben nicht zu kurz kommen zu lassen. Ich habe, seit ich in der Bank tätig bin, ein Haus gebaut und eine Familie gegründet. Meine Frau ist Kindergärtnerin. In einem kleinen Ort wie unserem läßt sich das Privatleben nicht so klar abgrenzen, häufig verschwimmt die Öffentlichkeitsarbeit zwischen Beruf und Privatleben.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Weiterbildung ist für uns ein wichtiges Thema und findet regelmäßig statt. Wir wollen, daß unsere Mitarbeiter umfassend ausgebildet sind, um die Kunden in allen Bereichen beraten zu können.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig eine gute schulische Ausbildung ist und wie mühsam der Versuch ist, diese später nachzuholen. Natürlich setzt beruflicher Erfolg auch Leistungsbereitschaft und Übernahme von Verantwortung voraus. Zudem sollte man an der Natur oder Gesundheit keinen Raubbau betreiben, sondern danach trachten, Natur und Technik bzw. den Beruf in Einklang miteinander zu bringen.
Ihr Lebensmotto?
Im Einklang mit der Natur leben.