Zur Karriere von Rudolf Zeithammer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Mein Vater gründete das Unternehmen 1961, ich hielt mich als Kind aber vom Geschäft fern. Von klein auf wußte ich aber, daß ich die Firma einmal weiterführen möchte. Ich absolvierte die HTBLVA für Innenausbau in Mödling und ging nach Deutschland, wo ich zwei Jahre in einem Möbelhaus tätig war, und mich vom Verkäufer zum Abteilungsleiter hinaufarbeitete. 1984 kam ich nach Wien zurück und lernte im elterlichen Geschäft alles von der Pike auf. 1986 legte ich die Meisterprüfung ab und wurde Tischlermeister. Mein Aufgabenbereich wurde immer größer, ich übernahm das Tagesgeschäft und wurde dann Alleininhaber. Meine Schwester arbeitet bei mir und hilft mir in vielen Angelegenheiten.

Zum Erfolg von Rudolf Zeithammer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Zufriedenheit.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Durch meine Motivation und die automatische Übertragung dieser Motivation auf meine Mitarbeiter. Wichtig ist, daß bei uns ein familiäres Klima herrscht und daß sowohl Mitarbeiter als auch Auftraggeber und Kunden sich wohl fühlen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil wir die letzten 4 Jahre beim gleichen Aufwind eine kontinuierliche Steigerung von 25% erreicht haben.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich in den elterlichen Betrieb übernahm, weil es mich immer noch freut, in dieser Form meine beruflichen Aktivitäten ausüben zu können.Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu werden? Originalität. Das Imitieren finde ich nicht für erfolgversprechend.Gibt es Jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat.? Das ist mein Vater, ein wertvoller, froher Mensch, ein Lebenskünstler. Mit 72 Jahren möchte ich von mir behaupten, daß ich so lebe, wie mein Vater gelebt hat. Er arbeitete immer sehr viel, aber er hatte auch immer Zeit, das Leben zu genießen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche ungelöst? Ich sehe es als meine Aufgabe, alle Probleme für die Kunden zufriedenstellend lösen zu können.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Als hart, aber gerecht. Die Mitarbeiter haben bei uns sehr viel Freiraum und arbeiten selbständig. Ich mische mich nur dann ein, wenn sich etwas nicht so entwickelt, wie es sich entwickeln müßte. Ideen zur Rationalisierung, Sparmaßnahmen, die von den Mitarbeitern vorgeschlagen werden, honoriere ich mit Geld und Belobigung coram publico.Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Bei uns wird der Erfolg immer honoriert, das heißt, die Mitarbeiter sind umsatzbeteiligt, und es liegt an ihnen, wieviel sie verdienen. Alle Probleme, die für das Geschäft wichtig sind, werden von mir sofort gelöst, und ich habe immer ein offenes Ohr auch für private Angelegenheiten meiner Mitarbeiter.Wie drückt sich die aus? Ich möchte zufrieden sein, ohne einen hungrigen Charakterzug zu verlieren. Man darf nie stehenbleiben. Wenn man mit einer Situation zufrieden ist, muß man daran denken, daß es noch besser sein könnte. Erfolg bedeutet Freude an der Arbeit. Ich würde nie wegen Geld jeden Tag von 7 bis 19 Uhr arbeiten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Komplett. Wenn ich das Geschäft verlasse, fällt bei mir ein Vorhang runter, und ich widme mich meiner Familie.Woraus schöpfen Sie Kraft? Aus den Erfolgserlebnissen, aus der Anerkennung der Kunden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Was den Geschäftserfolg anbetrifft, habe ich kurzfristige Steigerungsziele, die sofort vom nächsthöheren Ziel abgelöst werden. Früher wollte ich mit 45 Jahren zu arbeiten aufhören, weil ich die Arbeit als Pflicht empfand. Früher mußte ich arbeiten, jetzt möchte ich in der Früh, wenn ich aufwache, entscheiden können, wie der Tag wird. Mir ist wichtig, eine positive Einstellung an den Tag zu legen und mit dieser Einstellung dem Mitarbeiter entgegenzutreten.Ihr Leitsatz fürs Leben? Stammt auch von meinem Vater: Ich rege mich nicht über die Sachen auf, wenn ich sie nicht ändern kann.