Zur Karriere von Wolfgang Bauer

Welche waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Mein Vater war selbständiger Baumeister und ich wußte bereits in der Mittelschule, daß ich in der Baubranche tätig sein möchte. Daher war es nicht schwierig mich für die Studienrichtung zu Entscheidung und es war mir wichtig, das Studium in kurzer Zeit abzuschließen, was mir auch gelang. In den Ferien arbeitete ich immer, es waren Tätigkeiten sowohl auf der Baustelle als auch im Büro. Ein großes Ziel von mir war, selbständig zu werden. Nach Absolvierung der technischen Hochschule arbeitete ich als Diplomingenieur bei einem Ingenieurkonsulent für Bauwesen. Ich avancierte zum Büroleiter und war für acht Mitarbeiter zuständig. Meine nächste Station war schon mit einer selbständigen Tätigkeit verbunden. 1975 schloß ich mich mit einem ehemaligen Studienkollegen, Dipl.-Ing. Stefan Novotny, zusammen und wir agieren seit dieser Zeit als planendes Duo. Mein Sohn Christian, auch Bauingenieur, arbeitet bei mir und nach meiner Pensionierung wird er das Büro übernehmen.

Zum Erfolg von Wolfgang Bauer

Was bedeutet für Sie Erfolg? Ich empfinde es als Erfolg, daß trotz Schwierigkeiten und Mühsamkeiten, die mein Metier ab und zu bereitet, ich es mit keinem anderen tauschen möchte. Als Erfolg betrachte ich meine Unabhängigkeit, wo ich alles selbst in die Hand nehmen kann, ohne jemanden fragen zu müssen. Das wiegt die Unsicherheiten der Selbständigkeit bei weitem auf.Wie sehen Sie die Bereich Privatleben und Beruf? Indem ich versuche, trotz viel Zeit, die ich im Büro verbringe (60 bis 70 Stunden in der Woche), mich meiner Familie zu widmen und die Zeit, die wir gemeinsam verbringen, intensiv zu nutzen.Ihr Schlüssel zum Erfolg? Freude an der Arbeit, viel Mühe, Ausdauer, tadellose Qualität, die uns einen Namen in der Branche geschaffen hat. Wir arbeiten sowohl mit öffentlichen Institutionen, als auch mit vielen namhaften Architekten zusammen, und sie wissen, was sie an uns haben. Man ist ständig bemüht, auf die Wünsche des Architekten einzugehen und ihnen zu helfen, ihre Ideen zu verwirklichen. Ist eine Partnerschaft empfehlenswert? Das hat bestimmt viele Vorteile. Jeder von uns hat einen eigenen Bekannten- und Kundenkreis, und das erhöht die Chance zu Aufträgen zu kommen und diese auch zu realisieren, da wir größere Leistungsmöglichkeiten haben. Die Voraussetzung für solch eine Form der Zusammenarbeit ist Vertrauen zueinander und großzügiges Denken.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Ich nehme mir immer Zeit, sowohl für die Bauherrn, als auch für die Architekten oder den ausführenden Personen von der Firma zu erklären, warum die Arbeit so gemacht werden muß. Somit wissen sie genau die Gründe, was dem Arbeitsprozeß zugute kommt.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Frontal, wenn festgestellt wird, daß man sozusagen in die Pfanne gehauen wird, muß man Konsequenzen ziehen, das Ganze durchhalten und sich dann von den Menschen, die diesen Vertrauensbruch begangen haben, trennen.Wie gehen Sie mit Ihren Mitarbeiter um? Ich komme mit meinen Mitarbeitern sehr gut aus, wir haben ein angenehmes lockeres Büroklima mit gleitenden Bürozeiten, jeder hat genügend Freiraum in seinem Arbeitsbereich und das sind die Gründe dafür, daß die Mitarbeiter lang bei uns sind - die Jüngsten arbeiten bereits seit zehn Jahren bei uns.Welche Art der Anerkennung ist für Sie wichtig? Zunchst spüre ich es, wenn der Auftrag optimal gelaufen ist und sicher freut man sich dann, wenn die Bauherren das zum Ausdruck bringen. Besonders freut man sich aber, wenn der Architekt wieder kommt und einen neuen Auftrag erteilt.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Aus meinem Naturell und aus einer positiven Lebenseinstellung.
Ihre Ziele?
Gesund in die Pension zu gehen und die Firma meinem Sohn zu übergeben.Würden Sie Ihren Beruf jungen Menschen weiterempfehlen? Unter der Voraussetzung, daß man Interesse am technischen Bereich und am Bauwesen hat. Es ist ein schöner und zukunftsfähiger Beruf, weil die Gebäude immer komplizierter werden, und ich kenne keinen Studienabsolventen, der Schwierigkeiten hätte eine Anstellung zu finden.