Zur Karriere von Rita Adelsberger

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich bin relativ jung und bei Berlitz seit Abschluß meines Studiums tätig. Meine Eltern haben mich in jeder Entscheidung, die ich getroffen habe, auch finanziell unterstützt. Sie lebten in Deutschland, bis ich das Abitur absolviert hatte und kehrten danach wieder in ihre Heimat Portugal zurück, ich faßte jedoch den Entschluß, in Deutschland zu bleiben. Nach dem Abitur war ich zunächst als Au-pair Mädchen in England tätig, weil ich Auslandserfahrungen sammeln wollte. Ich spreche Deutsch, Portugiesisch, Englisch, Französisch, Italienisch und ein bißchen Spanisch. Fremdsprachen zu erlernen ist für mich sehr wichtig, und da bin ich natürlich hier auf den richtigen Platz. Ich absolvierte ein Studium, das ideale Voraussetzungen für meine heutige Position schuf, und zwar Diplom-Anglistik, ein Fach, das Naturwissenschaften, Sprachwissenschaften, Literatur und im Nebenfach Betriebswirtschaftslehre umfaßt. Man studiert an zwei Fakultäten und das gesamte Studium ist auf den englischen Kulturraum zugeschnitten. In meiner heutigen Funktion habe ich viel mit Sprache, aber auch mit Betriebswirtschaft zu tun. Ich absolvierte mein Studium binnen vier Jahren, also in sehr kurzer Zeit, der Durchschnitt braucht in der Regel länger. Nach Abschluß des Studiums durchlief ich bei Berlitz in Stuttgart eine sechsmonatige Ausbildung als Managementtrainee. Anschließend übernahm ich die Zweigstelle München als stellvertretende Direktorin und ab 1. November 2002 die komplette Leitung der Schule mit insgesamt 35 Mitarbeitern.

Zum Erfolg von Rita Adelsberger

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Persönlicher Erfolg bedeutet für mich, eine Aufgabe zu haben, die mich erfüllt und zufriedenstellt; eine Aufgabe, die so vielseitig ist, daß daraus meine Motivation schöpfe, weiterzumachen. Auch finde ich, daß eine gute Zusammenarbeit mit allen Kollegen und Mitarbeitern sehr wichtig für den Erfolg ist. Wir haben hier Mitarbeiter aus den verschiedensten Kulturen, die verschiedene Sprachen sprechen, und da ist ein Miteinander sehr wichtig. Die Tatsache, daß ich beruflich und privat in einem harmonischen Umfeld lebe, ist für mich schon ein großer Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich denke schon. Es gibt sicher Menschen, die erfolgreicher sind, aber ich war und bin kein ehrgeiziger Mensch. Ich habe nie versucht, zu den oberen Zehntausend zu gehören, und das ist für mich in Ordnung.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich lernte im Rahmen meines Studiums, mich völlig auf eine Sache zu konzentrieren. Da es einem Einzelkämpfer schwer fällt, erfolgreich zu sein, gründeten wir Lerngruppen und das prägte mich insofern, als ich erkannte, wie wichtig Teamwork ist. Ein wenig Glück gehört wahrscheinlich auch zum Erfolg.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und habe im Laufe meines Berufslebens gelernt, damit umzugehen. Ich versuche, ruhig zu bleiben, Probleme zu analysieren und Prioritäten zu setzen. Dann kann ich Stück für Stück an einer Lösung arbeiten. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich denke, daß Frauen in der Wirtschaft momentan noch etwas benachteiligt sind, aber ich sehe auch, daß sich diese Tatsache ändert. Bei Berlitz trifft es allerdings nicht zu, daß es für Frauen schwieriger ist, erfolgreich zu sein. In einem Dienstleistungsunternehmen wie diesem gelingt es Frauen, die oft emotionaler sind, vielleicht sogar besser, sich in die Bedürfnisse des Kunden zu versetzen. Ich persönlich habe als Frau überhaupt kein Problem, weil ich mit allen gut auskomme.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich traf einen sehr erfolgreichen Entschluß, als ich mein Studium wählte. Ich wußte zunächst nicht, welchen Beruf ich ergreifen wollte, habe jedoch bald gemerkt, daß meine Entscheidung richtig und erfolgversprechend war. Bei Berlitz einzutreten war ebenfalls eine richtige Entscheidung. Ich stieß durch eine Anzeige, die ich zufällig gelesen hatte, auf dieses Unternehmen. Die Anzeige war genau auf mich zugeschnitten und ich bewarb mich sofort und mit Erfolg.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Im Hinblick darauf, daß Sprachen wirtschaftlich zukunftsweisend sind, wäre es nach meinem Dafürhalten äußerst sinnvoll, Kinder schon in frühen Jahren in Fremdsprachen zu unterrichten. Dabei glaube ich auch, daß man Schülern Sprachen interessanter vermitteln kann, als es in den Schulen praktiziert wird; Berlitz praktiziert beispielsweise eine sehr gute Methode.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich erwarte natürlich, daß meine Anweisungen befolgt werden, arbeite aber im Team und das funktioniert wunderbar. Ich bin noch sehr jung und bin für Mitarbeiter verantwortlich, die schon lange Jahre bei Berlitz tätig sind und wissen wie der Betrieb läuft, aber wir arbeiten als Team zusammen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wer erfolgreich werden will, muß jene Aufgabe finden, an der er Freude hat. Auch das Umfeld, in dem man arbeitet, ist sehr wichtig. Ein unabdingbarer Aspekt ist Teamwork. Miteinander Gutes zu schaffen ist die Motivation, um weitere Ziele zu erreichen.