Zur Karriere von Jürgen Lorenz

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich lernte bei der Bundespost (später Telekom) den Beruf des Fernmeldeanlagenelektronikers und arbeitete dort bis 1996. Ich legte 1997 die Meisterprüfung ab und wechselte 1998 zur Firma Kiefner und Reinhard nach Dinkelsbühl. 1999 konnte ich diese Firma übernehmen und baute sie in Zusammenarbeit mit einem Partner aus der Computerbranche zu dem aus, was sie heute ist: ein moderner Dienstleister für Computer, Telekommunikation und Netzwerke.

Zum Erfolg von Jürgen Lorenz

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Das Erreichen gesteckter Ziele ist für mich der größte Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Seit der Übernahme der Firma 1999 gab es immer wieder schwierige Zeiten. Die Konkurrenz schläft nicht, und Billiganbieter machen uns das Leben schwer. Dennoch haben wir unsere Nische gefunden: individuelle, serviceorientierte und flexible Dienstleistung in diesem Segment. Daß die Firma bis heute überlebte, werte ich bereits als Erfolg.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche, mich immer in die Lage des Kunden zu versetzen: Welches Problem will er möglichst schnell und kostengünstig gelöst bekommen? Wie kann ich ihm dabei helfen? Dabei ist es mir wichtig, daß ich ihm nicht nur das verkaufe, womit ich möglichst viel verdiene, sondern das, was er für seine individuelle Problemlösung wirklich braucht. Hierbei kommt mir sicherlich zur Hilfe, daß wir nicht beliebige Standardprodukte im Sortiment haben, sondern eine relativ umfangreiche Produktpalette zu bieten haben, um so auch schwierigere oder seltenere Probleme lösen zu können.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich erkannte ich meinen Erfolg bereits zu meinen Telekomzeiten. Spätestens nach der erfolgreich bestandenen Meisterprüfung war mein Erfolg für mich richtig spürbar.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Letztes Jahr erfuhr unser Geschäft einen Umsatzeinbruch. Als Gegenmaßnahme reduzierte ich das Personal und kürzte uns Verbliebenen das Gehalt. Sicherlich waren das unpopuläre Maßnahmen, doch sie retteten den Fortbestand der Firma. Jetzt können wir uns wieder auf Stabilisierung in allen Bereichen konzentrieren.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität ist der bessere Weg. Wer nur imitiert, bleibt einer von vielen und wird es schwer haben, zu überleben. Nur wer zu seiner Originalität findet, kann überleben.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die erste bedeutende Anerkennung war meine bestandene Meisterprüfung als Jahrgangsbester.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Unser Hauptproblem werden sicherlich viele Geschäftsleute auch aus anderen Branchen kennen: Es ist die immer schlechter werdende Zahlungsmoral der Kunden. Wir müssen die Hardware, die wir weiterverkaufen, gleich bezahlen. Der Kunde aber läßt sich immer mehr Zeit mit der Begleichung seiner Rechnung. Das kann unser Geschäft zwar schon das eine oder andere Mal vertragen, aber wenn der Großteil der Kunden so verfährt, wird es für uns eng.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke schon, daß mich viele als erfolgreichen Geschäftsmann anerkennen, zumal ich es gerade in den bereits zitierten Krisenzeiten schaffte, das Geschäft am Leben zu halten.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Momentan haben wir nur einen Mitarbeiter, aber der spielt eine große Rolle. Er spricht fließend Russisch, und hier im Ort ist ein gewisser Anteil der Bevölkerung russischsprechend. Dieser zählt natürlich zu unserer Kundschaft, denn das hat sich hier schnell herumgesprochen.