Zur Karriere von Peter Bergmann

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Hauptschule besuchte ich ein Jahr eine HTL, wo ich nur mäßig erfolgreich war. Da ich nicht mehr länger zur Schule gehen wollte, begann ich die Lehre zum Kfz-Mechaniker, legte die Gesellenprüfung mit sehr gutem Erfolg ab und absolvierte die Meisterprüfung als jüngster Meister Wiens zum ehest möglichen Termin. Da mein Vater seit den Fünfziger Jahren eine Werkstätte führte, war mein Berufsweg vorgezeichnet: ich war in diesem Unternehmen tätig, bis ich es im Jahr 2002 schließlich übernahm. Heute führe ich es mit 30 Mitarbeitern. Wir beschäftigen uns mit Dienstleistungen in der Kfz-Branche, also Ein- und Verkauf, Spenglerei, Lackiererei, Garantieleistungen, etc. für sämtliche Marken mit Schwerpunkt Opel. Eines unserer Spezialgebiete war der Bau von Rennautos (Formel V) für sämtliche namhafte Rennfahrer Österreichs, darunter auch Niki Lauda.

Zum Erfolg von Peter Bergmann

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg hat für mich nicht so sehr mit finanziellem Erfolg zu tun, sondern vielmehr mit der Summe jener persönlich wichtigen Ziele, die man im Leben erreicht hat. Wenn einem das gelingt, kann man mit sich selbst zufrieden sein und hat somit auch persönlichen Erfolg, der mehr zählt als der finanzielle.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe bisher viel erreicht und war immer dann sehr erfolgreich, wenn ich mich in einem Bereich intensiv engagierte, weil er mir wichtig war. Da ich hier eine „Trefferquote“ von 99 Prozent verzeichnen kann, fühle ich mich erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich zeichne mich durch hohes persönliches Engagement aus und denke, daß ich meine Eigenschaft als „Alpha-Tier“ in jedem Lebensbereich sehr gut einsetzen kann. Ich verfüge darüber hinaus über ein ausgeprägtes Organisationstalent und habe große Freude an meinem Beruf, den ich schon als Kind kennenlernte. Rückblickend betrachtet bin ich in diesen Bereich hineingewachsen und beschritt jenen Weg, der mir immer vorgezeichnet war, da ich niemals ernsthaft nach Alternativen suchte.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich unterscheide nach der Art des Problems. Grundsätzlich schiebe ich Entscheidungen nicht auf die lange Bank, obwohl es auch Situationen gibt, die sich mit der Zeit von selbst lösen. Manchmal wirft man mir vor, Dinge erst dann zu behandeln, wenn sie akut werden, obwohl sie sich schon im Vorfeld ankündigen, allerdings denke ich, daß die Lösung bei solchen Problemen nicht besser ist, wenn ich sie sofort finde: es ist nicht immer schlecht, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen und ein wenig abzuwarten. Bei technischen Problemen bespreche ich mich mit dem Team beziehungsweise hole ich Ratschläge ein.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich erwarte vor allem, daß meine Mitarbeiter bereit sind, jene Leistung zu erbringen, die sie wirklich erbringen können. Unsere Zusammenarbeit ist von einem Miteinander geprägt, daher schätze ich Mitarbeiter, die sich voll hinter das Konzept der Firma stellen und sich mit dem Unternehmen identifizieren. Teamfähigkeit ist mir besonders wichtig, weil nur gemeinsam die maximale Leistung zu erzielen ist. Da unsere Mitarbeiter bereits sehr lange im Unternehmen tätig sind, gehe ich davon aus, daß sie das Arbeitsklima schätzen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unser Unternehmen ist auf den Kunden ausgerichtet. Wir bieten höchste Qualitätsstandards und legen dem Kunden gegenüber größte Leistungsbereitschaft an den Tag. Die persönliche Betreuung durch einen Familienbetrieb garantiert individuelle Betreuung; bei uns ist der Kunde keine Nummer, sondern wird persönlich angesprochen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich unweit der Firma wohne und meine Frau ebenfalls im Betrieb tätig ist, lassen sich Beruf und Privatleben kaum trennen. Wir sind uns einig, daß es wichtig ist, Prioritäten zu setzen und eine gewisse Grenze zwischen den beiden Bereichen zu ziehen; aus diesem Grund bin ich für Kunden nicht erreichbar, wenn ich zuhause oder im Urlaub bin. Mein Hobby und drittes Standbein, der Kartsport, beansprucht sehr viel Zeit und ich habe vor, damit in nächster Zeit ein wenig zurückzustecken.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wer erfolgreich werden möchte, sollte sich erreichbare Ziele stecken und diese niemals aus den Augen verlieren. Es wäre ungünstig, sich auf utopische Ziele zu konzentrieren, wesentlich ist, kleine und überschaubare Ziele zu haben, die man beharrlich verfolgen muß. Eine gute Ausbildung ist zwar sehr wichtig, um erfolgreich zu sein, allerdings noch kein Garant für den Erfolg – ich selbst kenne verschiedene Beispiele, die sowohl die Sinnhaftigkeit, als auch die Sinnlosigkeit von theoretischer Bildung beweisen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte das Unternehmen so erfolgreich wie bisher weiterführen und irgendwann zufrieden auf mein Leben zurückblicken können. Auch möchte ich in Zukunft ein wenig leisertreten und versuchen, nicht mehr um jeden Preis erfolgreich sein zu müssen, beispielsweise im Kartsport. Da der Betrieb erfolgreich ist, möchte ich mehr Zeit haben, um mich um mein Privatleben und meinen kleinen Sohn zu kümmern.