Zur Karriere von Karl Gruber

Wie war Ihr Werdegang?
In Wien lernte ich Speditionskaufmann und trat 1971 in das elterliche Transportunternehmen in St. Pölten, Lederergasse, ein. Der Aufstieg des Unternehmens begann damit, daß wir Transporte für die Firma Salzer übernahmen und 1973 bereits über fünf Lkws verfügten. Im gleichen Jahr trat auch meine Frau ins Unternehmen ein und übernahm die Firmenverwaltung. 1975 schafften wir uns unser erstes Jumbofahrzeug (Volumenwagen, geringe Ladenhöhe) an. Wir akquirierten auch neue Kunden und arbeiteten eng mit dem Raiffeisen-Lagerhaus zusammen. Vorwiegend transportierten wir Glaswolle und Styroporverpackungsteile. 1992-93 übersiedelten wir in die Linzer Straße und gründeten ein zweites Standbein der Firma, indem wir Teile unserer Grundstücke (10 ha) verpachteten. Bei den Grundstücken handelt es sich um Betriebsbaugebiet und so können wir unseren Kunden auch verschiedene Zusatzdienste anbieten, wie z. B. Lagerraum. Derzeit beabsichtigen wir noch weiter Land dazuzukaufen. In den letzten Jahren haben wir auch eine Lagerhalle gebaut. Die Firmen Alpine, Anker, Media Print und die Fahrschule Mayer, um nur einige zu nennen, sind die Pächter unserer Lagerräume und Freiflächen. Es ist unsere Unternehmensstrategie, den Firmen, die unsere Lagerplätze mieten, auch diverse Dienstleistungen unseres Transportbetriebes anzubieten. Daraus ergeben sich sehr gute Geschäfte speziell mit Verpackungsunternehmen. Einige unserer Lkws (insgesamt haben wir zur Zeit 17, zweidrittel davon sind Jumbofahrzeuge) fahren auch für die Firma Leiner (vier Stück).

Zum Erfolg von Karl Gruber

Was ist für Sie persönlich Erfolg? Wenn immer alles, wie geplant, zur besten Zufriedenheit läuft.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Schon, aber nur wenn gewisse Umstände mitspielen und zum richtigen Zeitpunkt geschehen. Ich hatte eben Glück mit den Grundstücken und vom Vater habe ich einen schuldenfreien Betrieb übernommen.Was war für Sie die wichtigste Entscheidung, die zu Ihrem jetzigen Erfolg geführt hat? Das war 1973 als ich in den Familienbetrieb eintrat und mich auch dazu entschloß das zukünftige Erbe verantwortungsvoll weiterzuführen und es für die nächste Generation zu erhalten.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Meine Hartnäckigkeit. Bevor ich eine Entscheidung treffe, frage ich oft andere Menschen um Rat und hole mir mehrere Meinungen ein.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Ich entscheide nicht sofort und plane genau. Ich lasse die Zeit für mich arbeiten.Haben Sie Ihre Tätigkeit angestrebt? Ja, das war vorgegeben.Spielt die Familie beim Erfolg eine Rolle? Ja, vorwiegend meine Frau, die mich bei allen administrativen Arbeiten unterstützt. Aber auch mein Sohn arbeitet bereits in der Firma mit.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Ich spreche hier vorwiegend von LKW-Fahrern und achte dabei auf folgendes: Aussehen und Auftreten; fachliche Kompetenz; Lebenslauf; wir nehmen nur Inländer mit Erfahrung; Referenzen; mein Disponent, dem die LKW-Fahrer unterstellt sind, muß mitentscheiden.Wie motivieren Sie diese? Wir haben ein sehr gutes Betriebsklima und bieten einen sicheren Arbeitsplatz. Auch zahlen wir Löhne über dem Kollektivvertrag.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Ich muß gestehen, daß ich nach einer Niederlage „Tag und Nacht im Kreis gehe“. Ich analysiere die Situation und denke mir dann, daß dieses Versagen zum Leben dazugehört, da es mir sonst zu gut geht.
Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft?
Am besten entspanne ich mich, wenn ich daheim bei meiner Familie bin. Ich bekleide auch viele Ämter, karitativer Art, wo ich sehr viel Inhalt für mein Leben finde. Auch habe ich zu laufen begonnen und vor einem Jahr zu rauchen aufgehört. Dies gelang mir anläßlich eines zweiwöchigen Aufenthaltes in einem Kloster, wo ich Fasten-Einkehrtage machte. Meine Frau hat diese Erfahrung schon vor mir gemacht und mich dazu angeregt.Persönliche Zielsetzung, was wollen Sie noch erreichen? Weiterhin gesund leben. Gern möchte ich heuer noch Gründe dazukaufen und einen Gewerbepark gründen.Haben Sie Anerkennung von außen bekommen? Ja. Ich würde aber sagen, daß Anerkennung eine durchschnittlich wichtige Rolle für mich spielt.Wie definieren Sie
Ihr Lebensmotto?
Der Erfolg ist für mein Leben ausschlaggebend.
Haben Sie Vorbilder?
Diese wechseln mit dem Lebensabschnitt. Mir gefallen alle „Selfmademen“. Sehr gut gefällt mir auch Herr Leiner von der Firma Leiner.Welche Empfehlungen bezüglich Erfolg möchten Sie gern weitergeben? Ehrlichkeit und Geradlinigkeit müssen immer Vorrang bei allen Überlegungen haben. Auch sollte man sich einen gesunden Menschenverstand bewahren, auf sein Gefühl achten und nicht auf großem Fuß leben.