Zur Karriere von Johann Feindert

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte von 1976 bis 1980 das Realgymnasium in Laa an der Thaya. Anschließend besuchte ich die HTL der Fachrichtung Maschinenbau in Hollabrunn. Ich konnte diese Schule mit der Matura 1985 erfolgreich beenden. Mein Einstieg ins Berufsleben erfolgte 1986 beim Unternehmen Simmering Graz Pauker. Da dieses Unternehmen damals ein verstaatlichtes war und mir nicht unbedingt zusagte, verließ ich es drei Jahre später, nachdem ich meine Praxis zur Erlangung des Ingenieurtitels absolviert hatte. 1990 begann ich für die Firma VTG Vereinigte Tanklager zu arbeiten. In diesem Unternehmen lernte ich einen Mann kennen, der 1991 die Firma KVG Kesselwagen VermietungsgesmbH gegründet hatte und mich als Mitarbeiter von der VTG abwarb. Ich war damals einer der ersten Mitarbeiter und rechte Hand meines Chefs. Ich durchlief sämtliche Betriebsstationen vom Techniker bis zur Verwaltung. Auch im Bereich Verkauf war ich erfolgreich tätig. Derzeit bin ich Geschäftsführer, nicht zuletzt, da ich das Geschäft von der Pike auf kenne. Das Unternehmen ist ein Investor im Bereich Eisenbahn-Güterwagen, vor allem im Sektor Spezialwaggons wie Kesselwagen für gefährliche Güter. Wir vermieten diese Waggons an Firmen aus den Bereichen Mineralöl und chemische Industrie. Seit Ende 2002 haben wir mit GATX einen neuen Eigentümer, dem weltgrößten Investor und Vermieter von Kesselwagen, mit Sitz in Chicago. Die KVG agiert europaweit von Wien aus, mit Töchtergesellschaften in Hamburg und Warschau. Wir sind der zweitgrößte Anbieter Europas mit einem Fuhrpark von 20.000 Waggons. Der Preis eines Waggons variiert von 70.000 Euro bis etwa 200.000 Euro.

Zum Erfolg von Johann Feindert

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich wollte immer erfolgreich und etwas besser als manch anderer sein, doch so eine Karriere hatte ich gar nicht im Sinn. Die Pionierzeit des Unternehmens war mitverantwortlich für meinen Erfolg. Es liegt mir am Herzen, daß ich deswegen nicht abgehoben durchs Leben gehe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin stolz auf das Erreichte, darum sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich war ich zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort, um bei der Aufbauarbeit des neuen Unternehmens KVG GesmbH mitwirken zu können.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Nur Originalität führt zum Erfolg. Kopien sind früher oder später zum Scheitern verurteilt.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein jetziger Chef und damaliger Gründer des Unternehmens, Herr Schwayer, hat mich wesentlich geprägt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ohne Mithilfe meiner Familie wäre mein beruflicher Erfolg nicht möglich gewesen. Sie hat meinen Weg mitgetragen, und dies stellt für mich eine hohe Anerkennung dar. Berufliche Anerkennung ist vor allem das in mich gesetzte Vertrauen für diese Position des Unternehmens.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Durch die von der EU geforderte Liberalisierung der Schiene gibt es in dieser Branche so viele ungelöste Probleme, daß dieser Zweig ins Chaos zu stürzen droht, wenn wir nicht bald adäquate Lösungen finden.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Da ich in einem kleinen Ort lebe und man weiß, welche berufliche Stellung ich einnehme, begegnet man mir mit Respekt und Achtung, wobei ich vor allem in meinem Freundeskreis bestrebt bin, dies auf ein vernünftiges Niveau zu reduzieren.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Da ein Unternehmen von den Mitarbeitern lebt, sind sie das Kapital und stehen für den Erfolg des Unternehmens.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Eine einschlägige Schulausbildung sollte vorhanden sein, aber das persönliche Gespräch ist für mich letztendlich entscheidend.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Das ist individuell verschieden. Neben dem finanziellen Bereich ist die Anerkennung des Management für die Leistung der Mitarbeiter überaus wichtig.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Da ich mich gerade in Personalgesprächen befinde und auch verlange, daß meine Mitarbeiter mich beurteilen, kann ich mich über ein sehr positives Feedback freuen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere sehr flache Struktur und die überschaubare Größe machen uns flexibel. Die kurzen und damit schnellen Entscheidungen, auch in Hinblick auf neue Investitionen. Diese Tatsachen ergeben insgesamt ausgezeichnete Betreuung und Serviceleistungen für unsere Kunden.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Der Wettbewerb ist hart, aber wir verhalten uns fair und sind bestrebt, mit unseren Stärken zu punkten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Dies ist ein wunder Punkt in meinem Leben. Mein Arbeitstag dauert bis zu 13 Stunden, hinzu kommt eine Stunde Fahrzeit. Darüber hinaus bin ich beruflich auch sehr viel unterwegs. Meine Hobbys sind auf der Strecke geblieben, um wenigstens noch Zeit mit meiner Familie verbringen zu können.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Derzeit keine, diesen Bereich decke ich mit learning by doing ab.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich würde zu einer guten Ausbildung raten und im weiteren Berufsleben fleißig und fair sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist, meine Mitarbeiter zu fördern, um ihnen mehr Verantwortung übertragen und meine zeitlichen Belastungen etwas reduzieren zu können.
Ihr Lebensmotto?
Glücklich und zufrieden mit der Familie durchs Leben gehen.