Zur Karriere von Johann Leichtfried

Welche waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Ich machte die Zimmererlehre bei der Firma Halbertschlager in Gresten und beendete diese 1980. Anschließend absolvierte ich den Präsenzdienst und war noch weitere drei Jahre bei der gleichen Firma tätig. Ein Jahr lang war ich auch LKW-Fahrer, entschied mich aber wieder zu meinem erlernten Beruf zurückzukehren und trat in die Nachfolgefirma meines ersten Arbeitgebers ein, in die Firma Fahrenberger-Harreither, wo ich bis Ende 1995 tätig war. In der Zwischenzeit (1988-91) besuchte ich die Bauhandwerkerschule in Wien, im 3. Bezirk. Anschließend machte ich auch den Meisterkurs und absolvierte die Meisterprüfung im Frühjahr 1992. Im Frühjahr 1995 machte ich mich mit einer GmbH (vier Gesellschafter) selbständig, wobei ich alleiniger geschäftsführender Gesellschafter war. Im November 1995 trat ich aus der GmbH aus und gründete das Einzelunternehmen Leichtfried Johann, Zimmereibetrieb. 1995-96 hatte ich ein sehr positives Geschäftsjahr und hatte bis zu 17 Mitarbeiter. Im März 1997 kauft ich die Liegenschaft des gegenwärtigen Standortes mit einer Flächengröße von ca. 4.000m . Ende 1997 ging es aufgrund von verschiedenen innerbetrieblichen Umständen mit der Firma bergab. Seit Jänner dieses Jahres steht das Unternehmen im Insolvenzverfahren, wobei die Firma einen 20-prozentigen Ausgleich erzielen will. Parallel dazu gründete ich im Dezember 1999 mit meinem Bruder ein neues Unternehmen, Latschbacher Holzbau GmbH, wobei ich als handelsrechtlicher und gewerberechlicher Geschäftsführer bestellt wurde. In dieser Firma bin ich derzeit tätig. Die Firma hat auch den jetzigen Standort gemietet und ich arbeite derzeit mit zwei Lehrlingen, wobei einer davon bald ausgelernt ist. Mit den geschäftlichen Aufträgen hatte die Firma nie Probleme, und wir sind jetzt auf dem Wege uns positiv zu entwickeln.

Zum Erfolg von Johann Leichtfried

Was ist für Sie persönlich Erfolg? Erfolg ist, wenn ich einen Auftrag annehme, der für mich eine Herausforderung darstellt, und ich diesen zeitgerecht und zur vollen Zufriedenheit des Kunden erfüllen kann.Sehen sie sich selbst als erfolgreich? Ich nehme schon an. Die Kunden, die meinen Werdegang verfolgt haben, verstehen mich und bestätigen mir, daß ich trotz einiger Niederlagen ein erfolgreicher Mensch bin.Was war für Sie die wichtigste Entscheidung, die zu Ihrem jetzigen Erfolg geführt hat? Die Größe der Baustelle zu reduzieren und nur mehr Mitarbeiter anzustellen, die überwachbar sind, oder solche, die man nicht überwachen muß.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Ich kann jede Arbeit optimal ausführen und meine Lehrlinge und Arbeiter auch einschulen.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Ich bin sehr zielstrebig.Spielen Mitarbeiter beim Erfolg eine Rolle? Nein. Die Vergangenheit zeigte, daß ich durch meine Mitarbeiter eine Niederlage erlitten habe. Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Meine Mitarbeiter (Gesellen und Lehrlinge) werden auf kurze Zeit getestet und werden dann nach folgenden Kriterien eingestellt: Nach dem Auftreten - meine Mitarbeiter müssen auch mit den Kunden Gespräche führen können. Nach der Qualität der Arbeit. Willig zu arbeiten und noch dazuzulernen. Man lernt nie aus. Hält Arbeitszeit ein und steht hinter der Firma. Hält Alkoholverbot auf der Baustelle ein.Wie motivieren sie diese? In dem ich mit Ihnen eine bestimmte Tagesleistung vereinbare und abends wieder darüber spreche. Leistung und Zeit muß übereinstimmen und wird täglich kontrolliert. Was verstehen sie unter Niederlage? Wenn der Kunde mir Mängel zeigt, die durch meine Mitarbeiter passiert sind.Wie gehen sie damit um? Ich belehre meine Mitarbeiter und gebe mir aber selber die Schuld, weil ich sie zu spät kontrolliert habe. Woraus schöpfen sie Ihre Kraft? Aus der Überzeugung, daß ich immer wieder neu anfangen kann und meine Arbeit sehr gut beherrsche. Dadurch finde ich auch wieder Kunden, die in mich großes Vertrauen setzen.Was wollen sie noch gern erreichen? Die Altlasten der Firma bis zu meinem 40. Geburtstag abgetragen zu haben. Die Latte ist hoch, aber ich werde sie schaffen.Haben sie Anerkennung von außen bekommen? Ja. Jene Kunden, Freunde und Bekannten, die mich ernst nehmen, schenken mir auch Anerkennung. Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Sie ist wichtig für mich.Wie definieren sie
Ihr Lebensmotto?
Durch die Freude an der Arbeit richte ich mich immer wieder auf, um neue Ziele, beruflich und privat, zu verfolgen.Welche Empfehlungen bezüglich Erfolg möchten Sie gern weitergeben? Eine sehr gründliche praktische Ausbildung ist erforderlich (der Meister am „Papier“ hilft nicht weiter!). Freude an der Arbeit ist unumgänglich. Jeder, der sich selbständig machen will, sollte sich überlegen in welcher „Größenordnung“ er einsteigen möchte.