Zur Karriere von Peter Ramsauer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte das Bundesgymnasium Oberpullendorf und maturierte im Juni 1978, um in der Folge das Studium der Rechtswissenschaften in Wien zu absolvieren. Meine Promotion erfolgte im Februar 1985. Von 1985 bis 1986 absolvierte ich das Gerichtsjahr und leistete in dieser Zeit auch den Präsenzdienst ab, wobei ich sechs Monate als Jurist im Bundesministerium für Landesverteidigung arbeitete. Im September 1989 begann ich meine Berufslaufbahn bei der Wiener Neustädter Sparkasse als Bankjurist, beschäftigte mich mit Fragen des allgemeinen Bankrechtes, mit Vertragserstellungen und Prüfungen der Kreditsicherheiten (Zwangsversteigerungen etc.) und leitete ab 1989 die Rechtsabteilung. Zum Weiterbestehen dieser Sparkasse war ich mit komplexen Sanierungsaufgaben betraut und beendete meine Tätigkeit nach erfolgreicher Erledigung dieser Aufgaben im besten Einvernehmen. 1990 begann ich als Kommerzkundenbetreuer bei der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, Zweigstelle St. Marx/Wien, zu arbeiten, erhielt 1991 die Handlungsvollmacht und wurde im März 1993 zum Disponenten bestellt. Im Juni 1995 konnte ich die Kundengruppe Fleischindustrie übernehmen, im November 1995 wurde mir für die 42 Mitarbeiter umfassende Filiale die Prokura erteilt. Ich bewerkstelligte zudem Sonderprojekte, zum Beispiel die Gründung und Organisation des Liegenschaftsbeirates mit der RZB-Tochtergesellschaft Concorde Projekt GmbH und baute eine Kreditmannschaft auf. Im November 1997 übernahm ich die Leitung der Zweigstelle und wurde mit der Sanierung des Kreditobligos und mit dem Neubau des Zweigstellengebäudes beauftragt. Im Jahre 2000 wirkte ich am Verkauf der Zweigstelle mit, welcher im September 2000 finalisiert und abgewickelt wurde. Mit Oktober 2000 wechselte ich zur Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG als Teamleiter für Handel und Gewerbekunden, wo ich mit einem achtköpfigen Mitarbeiterteam arbeite und mit einer Kreditbewilligungskompetenz für Kommerzkredite von 750.000 Euro ausgestattet bin. Ich vertrete zudem den Stadtdirektor bei dessen Abwesenheit. Meine Erfahrungen im Bereich Sanierungen faßte ich in dem Konzept Risikoberatung und Risikocoaching im Bankbereich zusammen und stelle mein Wissen als Berater in Kreditentscheidungssitzungen gerne bankinternen Teams zur Verfügung.

Zum Erfolg von Peter Ramsauer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg liegt dann für mich vor, wenn ich mit mir selbst zufrieden bin. Ich arbeite gemeinsam mit meinem Team täglich daran, daß sich positive Ergebnisse einstellen und verlange von niemandem, etwas zu leisten, das ich nicht selbst bereit zu erbringen wäre.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Da sich im Laufe der Jahre der Ertrag sukzessive steigert, empfinde ich mich mittlerweile durchaus als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Offene, geradlinige Kommunikation im Team ist mir äußerst wichtig - Entscheidungen werden rasch zugunsten der Kundenwünsche getroffen. Der Lohn dafür sind Weiterempfehlungen von Kundenseite. Intern können wir nötige Informationen ohne Reibungsverluste weiterreichen. Ich stelle mein Know-how des Sanierungsbereichs bei Bedarf allen Betroffenen zur Verfügung. Selbstdisziplin ist eine wichtige Erfolgsgröße, ebenso die Fähigkeit, sich rasch ein klares Bild von einer Situation machen zu können.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Im Laufe der letzten Jahre nahm mein berufliches Selbstbewußtsein bestimmt wesentlich zu.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Frau war mein wichtigster Mentor. Meine beiden ersten Vorgesetzten, der Bankjurist Dr. Christian Aichinger und Direktor Leopold Breitfellner, forderten mich sehr im Erwerb von Bankinterna.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Der Erfolg wird uns monatlich in Form von Zielerreichungsdarstelllungen gespiegelt, auch der Jahresabschluß wird uns entsprechend präsentiert. Diese Meßszenarien lassen den persönlichen Erfolg gut einschätzen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Vorhersage des Risikos, zum Beispiel bei Fluggesellschaften, ist enorm schwierig. Diesbezüglich ist politische Involvierung unabdingbar, weil Sanierungsmodelle im Krisenfall vorab erstellt werden müssen. Jedes Unternehmen in der Krise benötigt ein adäquates Sanierungskonzept, und die Handhabung eines solchen Falles ist stets eine heikle Herausforderung. Möglicherweise wäre hier mehr Sanierungs- und Risikoforschung sinnvoll, um Situationen im Fall des Falles zum Guten wenden zu können.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich hoffe, daß ich von meinem Umfeld ebenso offen gesehen werde, wie ich mich bemühe, ihm zu begegnen. Ich bewahre außerdem auch in turbulenteren Situationen Ruhe.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Erfolge sind Teamerfolge.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Gemeinsam an einem Strang ziehen zu wollen, zeichnet Mitarbeiter eines Teams aus, und dieses Kriterium ist für mich daher das ausschlaggebende.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mit dem Zahlenwerk, das in unserem Bereich vorliegt, kann rasch abgeschätzt werden, wo die Stärken der einzelnen liegen. Vorbildwirkung spornt an. Ausbildung wird bei uns großgeschrieben, und es gibt durchaus auch persönliche Spielräume für die eigene Fortentwicklung.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Im ersten Wiener Bezirk, wo wir angesiedelt sind, sind viele Banken angesiedelt. Kunden holen oft mehrere Angebote ein, ehe sie sich für eine Bankleistung entscheiden. Der Ausschlag, welche Bank konsultiert wird, hängt von der Güte der Kundenbetreuung ab und davon, wie rasch Wünsche erledigt werden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bemühe mich, wenig Abendtermine zu haben, um mich nach der Arbeit und an Wochenenden meiner Frau und der Kindeserziehung zu widmen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wer als Jurist in das Bankgeschäft einsteigen will, muß Spielregeln und Abläufe dieses Segmentes frühzeitig kennenlernen und durchschauen, um Erfolg zu haben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte weiterhin meine beruflichen Ziele erreichen.
Ihr Lebensmotto?
Der Geist ist wie ein Bogen, umso stärker, je weniger er gespannt ist. (Johnson)