Zur Karriere von Alfred Pölzl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Besuch der Grundschule absolvierte ich von 1973 bis 1977 die Lehre zum Radio- und Fernsehtechniker. Anschließend leistete ich den Wehrdienst (Oktober 1977 bis Mai 1978). Von 1978 bis 1981 war ich als Techniker bei der Firma Mikula beschäftigt. Ich besuchte in meiner Freizeit die viersemestrige Werkmeisterschule für Maschinenbau und Betriebstechnik, die ich 1981 abschloß und war danach als Werkmeister in der Arbeitsvorbereitung bei der Firma Thalhammer Kesselbau tätig. 1982 trat ich in die Berufsfeuerwehr der Stadt Graz ein und war dort sieben Jahre lang aktiv als Berufsfeuerwehrmann tätig. Zugleich absolvierte ich nebenberuflich die Höhere Technische Bundeslehranstalt für Maschinenbau und Betriebstechnik in Graz, die ich 1988 mit gutem Erfolg abschloß. 1989 wechselte ich von der Berufsfeuerwehr Graz zur Baupolizei und zum Aufbau der Feuerpolizei der Stadt Graz. Ich begann damals mit zwei Mitarbeitern, heute haben wir 22. Seit 1993 bin ich Lehrbeauftragter am WIFI Steiermark. 1994 gründete ich ein Ingenieurbüro für Brandschutztechnik. Seit 1996 bin ich zum allgemein beeideten und gerichtlich zertifizierten Sachverständigen für Brandschutzwesen und Feuerpolizei zugelassen, seit 2001 bin ich auch Prüfer für diese Fachgebiete. Heute erfülle ich als Magistratsbrandschutzbeauftragter, als Lehrbeauftragter und Ausbildungsleiter sowie als Verantwortlicher für die Herausgabe des Grazer Brandschutzhelfers umfangreiche Aufgaben. Trotzdem gelang es mir, das Studium zum Master of Science für Qualitätsmanagement, das ich neben meiner beruflichen Tätigkeit an der Donau-Universität Krems absolvierte, 2005 erfolgreich abzuschließen. Derzeit bin ich Geschäftsbereichsleiter und somit Gesamtverantwortlicher der Feuerpolizei und des Vorbeugenden Brandschutzes der Stadt Graz.

Zum Erfolg von Alfred Pölzl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, jenen Aufgabenbereich, für den man verantwortlich ist, so zu führen, daß alle davon betroffenen Menschen zufrieden sind, insbesondere die Mitarbeiter. Erfolg ist für mich persönlich die Beharrlichkeit, das gewünschte Ziel niemals aus den Augen zu lassen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Es fällt mir leicht, Dinge zu organisieren, diese Eigenschaft hat mir in meiner beruflichen Entwicklung immer geholfen. Außerdem gehört ein gutes persönliches Zeitmanagement zum Erfolg, genauso wie ein gut organisierter Umgang mit Dokumenten. Hier kann enorm viel an Arbeitszeit eingespart werden und effektiver gearbeitet werden.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Dieses Gefühl hatte ich genaugenommen nie, da das Erreichte für mich persönlich immer noch als zuwenig erscheint, obwohl ich mich mit meiner Arbeit sehr wohl fühle.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Herr Obersenatsrat Univ.-Lektor Dr. Otto Widetschek hat mich in vielen Lebenslagen positiv unterstützt. Als ich in die Feuerwehr eintrat, war er mein Vorgesetzter, und er wurde im Laufe der Zeit zu meinem Mentor. Ich schätze Dr. Widetschek dafür, daß er über hundertprozentige Fach- und Führungskompetenz verfügt. Diese beiden Fähigkeiten in einer Person zu vereinen, ist eine äußerst seltene Gabe, deshalb hat Herr Dr. Widetschek meine größte Hochachtung. Auf seinem Gebiet war er ein absoluter Vorreiter, machte intuitiv vieles richtig und wurde dadurch zum großen Vorbild für mich.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Nach der Eignung, sich in das schon bestehende Team zu integrieren, und nach der Selbständigkeit.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ein Satz, den meine Mitarbeiter immer wieder zu hören bekommen, ist jener: Man muß das Gold in den Köpfen der Mitarbeiter schürfen. Ich lasse meinen Mitarbeitern großen Freiraum, deshalb entwickeln sie sich ständig weiter. Ich habe aber ein Problem damit zu sagen, ich motiviere meine Mitarbeiter. Ich glaube, das kann ich nicht, denn ein Mensch kann sich nur selbst motivieren. Meine Aufgabe ist es dafür das entsprechende Umfeld zu schaffen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Hierarchien sind zwar in manchen Bereichen notwendig, ich persönlich bin aber kein Freund hierarchischer Trennungen, ich bevorzuge eine Arbeit mit gleichberechtigten Teammitgliedern.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Vereinbarung von Beruf und Privatleben gelingt in meinem Fall perfekt. Die Akzeptanz und die Unterstützung durch meine Frau bewegen sich auf einem sehr hohen Niveau. Ich brauche eine gute Lebensbalance zwischen Freizeit und Beruf.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich mache mir viele Gedanken über meine persönliche Weiterentwicklung und würde mich als sehr wissensdurstigen Menschen bezeichnen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Junge Menschen sollten vorab definieren, was für sie Erfolg bedeutet.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Im Moment arbeite ich an einem zweiten Buch auf meinem Fachgebiet, dessen Fertigstellung natürlich mein nächstes Ziel ist.

Brandschutzmanagement. Neue Wege im Betriebsbrandschutz, 2005, zahlreiche Fachartikel in der österreichweit erscheinenden Zeitschrift "Blaulicht" (Mitarbeiter im naturwissenschaftlich-technischen Beirat), Verantwortlicher Herausgeber des Grazer Brandschutzhelfers.