Zum Erfolg von Katharina Kluss
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meine gesteckten Ziele mit einem angemessenen Aufwand, der in einer ordentlichen Balance mit mir und meinem Leben steht, zu erreichen. Erfolg ist für mich gegeben, wenn ich das, was ich will, erreiche und mich vollkommen damit identifizieren kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich bis jetzt als absolut erfolgreich, da ich in allem, was ich gemacht habe, sehr erfolgreich war. Außerdem konnte ich sehr viele Kontakte in verschiedenen Branchen knüpfen, die ein gutes Netzwerk darstellen. Ich bin aktiv in der Jungen Wirtschaft tätig und Mitglied von Frau in der Wirtschaft. In der Jungen Wirtschaft bin ich seit kurzem als Funktionärin eingesetzt, wobei ich die Hotellerie- und Tourismusbranche repräsentiere. In dieser Funktion werde ich mich dafür einsetzen, daß wir in Wien stärker zusammenarbeiten und neue Gäste anziehen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend waren eine gewisse Sturheit, viel Ehrgeiz, und daß ich mich nicht auf andere Leute verlasse. Ich weiß, was ich will, stecke mir mein Ziel, visiere es an, verlasse mich bei der Verwirklichung aber nicht auf andere, sondern habe alles selbst in der Hand. Es ist wichtig, ein Netzwerk und Freunde zu haben, von denen man Hilfe und Unterstützung erfährt, aber ich mache mich nicht davon abhängig, denn wenn man einmal die Zügel aus der Hand gibt, kann man die Dinge nicht mehr beeinflussen und kontrollieren, dann ist man ausgeliefert.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich arbeite sehr viel mit Zeitplänen, Tabellen und Listen. Alles, was ich zu tun habe, kommt auf eine Liste und wird nach Prioritäten gereiht. Diese arbeite ich dann konsequent, eine nach der anderen, ab. Am Abend schaue ich mir dann an, was ich erledigt habe und was nicht, und erstelle einen Plan für den nächsten Tag. Ich versuche auch zu rekonstruieren, wie ich den Tag erlebt und verlebt habe, wie ich mit anderen Menschen umgegangen bin, wie ich sie behandelt habe, wie ich behandelt wurde, wie ich beeinflußt wurde, wie ich andere beeinflußt habe, was ich gut und was ich schlecht gemacht habe, und wie ich diesen Fehler wieder gut machen kann.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung bekomme ich fast täglich. Es passiert mir immer wieder, daß Leute, die ich nicht kenne, mich wiedererkennen und mir anerkennende Worte sagen. Ich bekomme auch oft Dankesschreiben und Blumen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen die Hauptrolle, sie sind der Betrieb selbst. Was Hotels voneinander unterscheidet, ist das persönliche Service, wie sich das Personal um die Gäste kümmert und wie wohl sich die Gäste fühlen. Ich wurde hier immer angenommen und respektiert. Es besteht ein freundschaftliches Verhältnis zwischen uns, ich frage sie auch immer wieder, was ihnen gefällt und was nicht, und so bekomme ich auch oft Vorschläge, was man besser machen könnte.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wichtig ist mir die Eigenmotivation, und daß beim ersten Gespräch die Wellenlänge paßt. Ich möchte so etwas wie eine Familie haben, dafür müssen die Leute zueinander passen. Auch die Ausstrahlung und das Auftreten sind wesentliche Faktoren. Im Hotelbetrieb brauche ich offene Menschen, die mit den Gästen reden können, wobei auch Fremdsprachen sehr wichtig sind.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind hier im Bezirk der letzte verbleibende österreichische Betrieb und als Familienbetrieb auch eines der letzten Privathotels. Unser persönliches Service ist sehr beliebt, deshalb haben wir viele Stammgäste.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man soll nicht mit der Masse gehen, sondern sich wirklich gut überlegen, was man machen will. Man soll auf sich selbst schauen, weil man sich selbst am nächsten ist. Praktisches Denken und Effizienz sind sehr wichtig, damit man seine Zeit nicht mit unnötigen Dingen vergeudet.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Das Hotel ist momentan ein Dreisterne-Betrieb und ich möchte es auf Viersterne- Niveau anheben. Danach plane ich, einen zweiten Betrieb in Wien zu gründen. Momentan bieten wir hier im Haus 80 Betten, die gesamte Kapazität ist allerdings 200, wobei die Differenz an das AKH-Wien für Turnusärzte, Spitalsangestellte und Vortragende fix vermietet ist. Dieser Vertrag läuft in zwei Jahren aus, danach wird das Hotel komplett neu renoviert, die Zimmer werden dann auch neu eingerichtet. Persönliche Ziele sind die Identifikation mit dem Betrieb, den ich so gestalten möchte, wie ich es mir vorstelle, damit er meiner Persönlichkeit entspricht, und durch mich geprägt wird, ohne dabei mein Privatleben zu vernachlässigen, denn ich habe auch privat noch einiges vor.
Ihr Lebensmotto?
Leben und Leben lassen, den Menschen das Leben verschönern und etwas zu einer positiveren Welt betragen. Jeden Tag eine gute Tat vollbringen, glücklich sein, Balance finden und mit mir selbst im Einklang leben.