Zum Erfolg von Andreas Kleedorfer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Zufriedene Kunden bringen den Erfolg! Meiner Ansicht nach ist der berufliche Erfolg, abgesehen von der finanziellen Thematik, eine wichtige Voraussetzung um einerseits mit Freude die täglichen Herausforderungen zu meistern und andererseits auch ein harmonisches Familienleben zu praktizieren.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Mein Unternehmen existiert bereits seit über zweieinhalb Jahrzehnten und ist am Markt gut etabliert. Somit sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Es gelingt mir sehr gut auf mein vis-a-vis einzugehen. Ausgeprägtes kommunikatives Verhalten gepaart mit langjähriger Erfahrung sowie fachlicher Kompetenz sind die Parameter des Erfolges.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Herausforderungen gibt es stündlich, ich muss also ständig entscheiden und bereit sein zu lernen. Früher freute ich mich über große Aufträge, heute ist mir der goldene Mittelweg lieber, weil ich mich intensiv dem Kunden widmen kann. Mir ist der Auftrag selbst wichtig: er muss erstklassig erledigt werden, egal wie hoch die Summe ist.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Leitung des Technopool zu übernehmen war eine sehr gute Entscheidung, eine Erweiterung meines Horizontes. Qualifizierte Facharbeiter müssen wir selbst ausbilden, Mitspracherecht beim Schulrecht zu haben finde ich besonders wichtig. Es geht auch um mehr Rechte für den Unternehmer. Jede Entscheidung ist politisch. Als Unternehmer ist man ein politisches Organ, jedenfalls ein kleines. Oberstes Ziel des Vereines Technopool ist es Jugendliche eine Lehrstelle in einer Firma zu vermitteln und den Einstieg in eine Lehre zu erleichtern.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Im Laufe der Jahre lernte ich sehr viele Persönlichkeiten kennen, welche mich beeindruckten. Ein klassisches Vorbild gab es aber nie.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
In unserer Branche wird es als selbstverständlich angesehen, dass jede Ausführung zur vollen Zufriedenheit des Kunden erledigt wird. Lob gibt es selten, wenn doch, dann gebe ich es aber die Mitarbeiter weiter.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Thema Nachwuchs betrifft die ganze Branche! Es ist leider eine Tatsache, dass keine Lehrlinge mehr ausgebildet werden und dies führte bereits zu einem Fachkräftemangel. Es gibt mehrere Vorschläge, so z.B. wäre es meiner Meinung nach sinnvoll, bereits bei Ausschreibungen jene Unternehmen zu bevorzugen, welche Lehrlinge ausbilden. Wir haben diesen Punkt bereits mehrmals bei den dafür verantwortlichen Stellen vorgetragen, jedoch traut sich niemand dieses Situation anzugreifen. Somit wird uns die Jugendarbeitslosigkeit auch in den nächsten Jahren über den Kopf wachsen und das, obwohl Fachkräfte nicht nur in meiner Branche fehlen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Man empfindet mich sicher zu 98 Prozent als ehrlich, und zwar privat, wie auch geschäftlich. In meinem Bereich sieht man mich jedenfalls als sehr kompetent.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wie bereits angesprochen, gibt es ohne qualifizierte Mitarbeiter keinen unternehmerischen Erfolg. Kraft meiner Funktion versuche ich für die entsprechende Aus- und Weiterbildungen zu sorgen. Weiters achte ich darauf, dass die Mitarbeiter ihre Stärken zum Vorteil des Unternehmens einzusetzen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Neben der fachlichen Komponente zählen die Begeisterung und Freude an der Tätigkeit. Ich gehe davon aus, dass die Freude an der Tätigkeit ein hoher Motivationsfaktor ist. Weiters achte ich darauf, dass der oder die zukünftige(n) Mitarbeiter(in) in das bestehende Team passt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Eine zeitnahe Angebotserfassung gepaart mit einer hochwertigen Auftragsabwicklung zählt sicherlich zu unseren Stärken. Selbstverständlich wird auf die Kundenwünsche intensiv eingegangen und versuchen mit der vorhanden hohen Kompetenz die Arbeiten zur vollsten Zufriedenheit der Auftraggeber zu erfüllen. Auf Grund meiner jahrelangen Erfahrung behaupte ich, dass die Kunden bei uns sehr gut aufgehoben sind.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Auf Grund meiner Kammerfunktion kenne ich sehr viele meiner Mitbewerber. Darüber hinaus verhalte ich mich ausgesprochen fair und bin immer ein Ansprechpartner für Kollegen. Es ist wichtig, auch Freunde in der Branche zu haben, denn ich gebe Arbeiten auch weiter, die ich selbst nicht schaffe.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Zur Zeit herrscht zwischen Beruf und Privatleben sicherlich kein Gleichklang, denn die Arbeitszeit überwiegt bei weitem. Trotzdem versuche ich sehr viel Zeit mit meinen Kindern zu verbringen, welche für mich eine Kraftquelle darstellen um die beruflichen Herausforderungen zu meistern. Es besteht meiner Ansicht nach, eine positive Wechselwirkung zwischen Beruf und Privatleben. Meine beiden Töchter haben für mich einen sehr hohen Stellenwert und deshalb versuche ich eine Balance zwischen den beiden Bereichen zu finden. Unabhängig davon, ist man 24 Stunden Unternehmer und trotzdem muss das Augenmerk auf den privaten Bereich gerichtet werden um abschalten zu können.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Die Zeit lässt sich nicht messen. Für mich ist es ein permanenter Prozess, denn täglich ist man mit Themen konfrontiert, so z.B. die Bauordnung welche immer komplexer, statt einfacher wird. Ich achte auch darauf, dass ich dieses Wissen, wenn nötig auch in abgeschwächter Form an die einzelnen Mitarbeiter weitergebe.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Eigenartiger Weise glauben viele Mitmenschen, dass Stemmen und Verlegen die einzigen Tätigkeiten unseres Berufsbildes darstellen. Aufgabenstellungen wie z.B. Blitzschutzeinrichtungen, Schaltuhren programmieren und technische Feinarbeiten gehören ebenso zu unserem Berufsbild. Ich glaube, dass zukünftig unser Berufsbild sehr verändern wird, d.h. es wird hochqualifizierte Elektrotechniker geben, welche auf eine erstklassige Ausbildung verweisen können und auch für Verlegen, Stemmen und gröbere Arbeiten wird es eigene Fachkräfte geben. Der sogenannte Bauchladen wird sich zukünftig in viele einzelne Bereiche aufteilen müssen, denn die technischen Anforderungen werden immer mehr. Diese Situation wollen wir an die Politik und auch an die Schulen weitertragen um den zukünftigen Herausforderungen unseres Metiers zu entsprechen.