Zur Karriere von Ulrike Gegenbauer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Als jüngstes von acht Kindern im Waldviertel geboren besuchte ich nach Abschluß der Pflichtschule die Handelsschule Weiss für Immobilienmakler und Hausverwaltung. Danach absolvierte ich meine Wanderjahre im Berufsleben, u.a. im Fertigteilhausbau, als Kindermädchen in Hamburg und im Gastgewerbe. Nachdem die Arbeit im Gastgewerbe für mich körperlich zu anstrengend wurde, stieg ich im Juni 1992 in den Textilhandel ein. Mode hat mich schon immer interessiert. Ich begann in einer kleinen Boutique in Mödling zu arbeiten und wechselte dann in die SCS, wo ich zuerst vier Jahre als Verkäuferin bei Frau Brezina und anschließend als Filialleiterin in einem italienischen Geschäft tätig war. Seit Mai 1999 bin ich Store Managerin der Firma Jones.

Zum Erfolg von Ulrike Gegenbauer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich persönlich Selbstverwirklichung und Befriedigung meines Egos.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Seit ich das Glück habe, in dieser Firma zu arbeiten, sehe ich mich als erfolgreich. Die Firma fördert uns, wo immer es möglich ist, und bietet uns viele interessante Weiterbildungsmöglichkeiten in Form von diversen Schulungen und Wochenendseminaren.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg war mein Durchsetzungsvermögen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Frauen werden in der Wirtschaft sicherlich häufig benachteiligt. So ist es zum Beispiel ein Faktum, daß männliche Filialleiter in meiner Position höher entlohnt werden als ich, was ich als absolut ungerecht empfinde. Zudem erwartet man von Frauen, daß sie alles machen, während Männer gerne weniger attraktive Arbeiten an andere delegieren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Besonders geprägt wurde mein beruflicher Werdegang von meinem früheren Chef, der mir eine seiner Filialen zur Leitung übergab und mich vertrauensvoll nach gewissen Richtlinien ganz nach meinem eigenen Gutdünken schalten und walten ließ. Das Resultat war, daß ich eine beträchtliche Umsatzsteigerung erzielte und sehr erfolgreich war. Sein Vertrauensbeweis war für mich eine große Herausforderung und hat mein Selbstbewußtsein sehr gestärkt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Womit ich mich als potentieller Käufer häufig konfrontiert sehe, wenn ich in anderen Geschäften einkaufe, ist eine fehlende Wertschätzung und ein gravierender Mangel an Interesse am Kunden.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die Aufnahmegespräche finden in der Zentrale statt, und die ausgewählten Mitarbeiter treten dann ein Probedienstverhältnis bei mir an. Innerhalb ihrer einmonatigen Probezeit entscheide ich, ob ich einen Mitarbeiter behalten möchte oder nicht. Die drei wichtigsten Kriterien für mich sind Freundlichkeit gegenüber dem Kunden, gepflegtes Aussehen und ein gewisses Modebewußtsein.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich arbeite gerne im Team und führe dieses, indem ich die Stärken jedes einzelnen fördere. Es kann auch jeder Mitarbeiter mit seinen Sorgen und Problemen zu mir kommen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Meine Stärken sind meine Flexibilität und Zuverlässigkeit. Wir sind ein sehr gutes und harmonisches Team, in dem alle an einem Strang ziehen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe das Glück, einen Mann zu haben, der selbst sehr viel arbeitet und absolutes Verständnis für meine Situation aufbringt. Ich habe ein sehr harmonisches Privatleben und einen Job, der mir Spaß macht.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In unmittelbarer Zukunft hätte ich gerne etwas mehr Freizeit, die ich mit meinem Mann verbringen möchte. Außerdem möchte ich noch etwas mehr von der Welt sehen. Ansonsten bin ich mit meiner derzeitigen Situation zufrieden.
Ihr Lebensmotto?
Wer aufhört, sich zu interessieren und zu lernen, gibt sich selbst auf.