Zur Karriere von Rainer Schramm

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Grundschule besuchte ich die HTL, Fachrichtung Maschinenbau. Mit 18 habe ich die Schule abgebrochen, geheiratet und in der Folge die Landwirtschaftliche Fachschule besucht. In weiterer Folge absolvierte ich die Gesellen- und später die Meisterprüfung für Landwirtschaft. Ich war der erste Landwirtschaftsmeister in der Region Wienerwald. Ich baute den landwirtschaftlichen Betrieb von 25 auf 110 Hektar aus, um mich nach meiner Scheidung im Jahr 1985 mit einer Handelsagentur für Textilien selbständig zu machen. Ich hatte die Generalvertretung für in- und ausländische Firmen im Bereich Tischwäsche, konnte erfolgreich neue Marken einführen und erzielte Jahresumsätze in Höhe von 25 Millionen Schilling. Die Agentur führe ich bis heute, sie hat eine sehr gute Entwicklung genommen. Meine politische Karriere hat 1980 mit dem Eintritt in den Gemeinderat begonnen. Bis 1995 war ich ÖVP-Gemeinderat, dann gründeten wir eine parteiunabhängige Bürgerliste. Für mich steht Sachpolitik vor Parteipolitik. Wir begannen mit zwei Gemeinderäten, und nach der Wahl 2000 waren es bereits sieben. Ende 2003 haben ich und meine Gemeinderäte unsere Mandate zurückgelegt und Neuwahlen verursacht. Bei der Wahl im März 2004 wurde ich zum Bürgermeister gewählt. Beide Bereiche meines beruflichen Lebens waren mit sehr viel Arbeit verbunden. Ich habe meine Glaubwürdigkeit durch hohen sozialen Einsatz gefestigt, mein Privatleben trat dabei in den Hintergrund. Ich habe mich in beiden Bereichen viel getraut und mir mit der notwendigen Konsequenz meine Erfolge erarbeitet. Wichtig ist es, in jedem Bereich die Wünsche der Mitmenschen zu erkennen. Mein Berufspilotenschein ruht im Moment, da mir zum Fliegen die nötige Zeit fehlt.

Zum Erfolg von Rainer Schramm

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn man an eine Sache glaubt und diese erfolgreich und positiv umsetzen kann, hat man Erfolg. Ich bleibe mir selber treu und halte meine persönliche Linie. Ich denke bei persönlichen Erfolg nicht nur an Geld, der finanzielle Erfolg kommt von alleine. Man muß konsequent sein und Prioritäten setzen. Manchmal muß man auch verzichten können, um seine Ziele zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Selbstbewußtsein gehört zum Erfolg. Hat man es nicht, dann glaubt man nicht an sich und wird seine Ziele nicht erreichen. Ich habe von Null weg viel erreicht, konnte meine Ideen und Ziele stets verwirklichen. Es gibt auch einzelne Rückschläge, von denen ich mich aber nicht demotivieren lasse. Ich versuche die Dinge zum Positiven zu wenden. Dabei bin ich immer menschlich geblieben und habe meine Chancen genutzt. In der Politik steht diese Komponente natürlich eher im Vordergrund als im Geschäft. Man muß Netzwerke bilden und Rückhalte schaffen, um erfolgreich agieren zu können.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Konsequenz, Fingerspitzengefühl und die Gabe, mich in andere Menschen hineinzudenken. Weiters waren Weitsicht, hohe soziale Kompetenz und persönlicher Einsatz erforderlich. Ich gehe mit offenen Augen und Ohren durch das Leben und behalte den Mitbewerb im Auge. Dadurch sammle ich ständig neue Ideen und strebe stets nach Verbesserungen. Trotzdem bleibe ich selbstkritisch - ich kann nie alles erreicht haben. Ich höre mir andere Meinungen an, auch wenn sie von anderen Parteien oder anderen Firmen kommen. Egal woher Ideen kommen, wenn sie gut sind, sollen sie umgesetzt werden. Da die Gefahr der Betriebsblindheit groß ist, ist es manchmal notwendig, neue Wege zu gehen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Imitieren ist schlecht, man kann sich aber Beispiele nehmen. Der zweite ist immer der erste Verlierer. Durch das Umsetzen fremder Ideen schafft man durch die persönliche Note wieder ein Original. Nur mit Originalität ist auf Dauer Erfolg möglich.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Jeder kann mit mir reden, ich habe keine sozialen Hemmungen oder Vorurteile, und dadurch kann ich neue Ideen und Überlegungen gewinnen. Die Leute nehmen mich in allen Bereichen ernst.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter sind für mich enorm wichtig, denn ich kann nicht alles alleine machen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Mitarbeiter aus? Ich habe alle vorhandenen Mitarbeiter übernommen. Das Klima ist positiv, es läuft sehr gut. Die Mitarbeiter müssen richtig eingesetzt und bei Bedarf ausgebildet werden.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich behandle jeden Mitarbeiter als Menschen und baue ihn auf. Ich lasse die Mitarbeiter am Erfolg teilhaben und forciere den Teamgeist.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Momentan steht die Gemeinde natürlich im Vordergrund, meine Firma leidet darunter ein wenig. Ich werde aber in diesem Bereich nach Balance streben, ich muß Prioritäten setzen. Für den privaten Bereich bleibt momentan nur wenig Zeit, meine gesellschaftlichen Verpflichtungen sind nicht familienfreundlich. Die Situation wird sich aber bessern, und ich wußte ja schon vor meiner politischen Tätigkeit, worauf ich mich einlasse.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Momentan nicht viel, in der Vergangenheit habe ich jedoch Schwerpunkte gesetzt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte die Gemeinde auf Vordermann bringen, die Kanzlei muß auch ohne mich laufen können. Ich will meine Mitarbeiter noch weiter schulen. Privat wünsche ich mir mehr Freizeit für meine Familie und mehr Zeit für meine Firma.Ihr Lebensmotto: Gesetzte Ziele konsequent verfolgen.