Zur Karriere von Peter Lerner

Welche waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? 1960 maturierte ich am Realgymnasium Lyceum Alpinum in Zuoz in der Schweiz. 1960 machte ich das Deutsche Auslandsabitur (wegen österr. Nostrifizierung) im Lyceum Alpinum. 1960 erfolgte der Eintritt in die väterliche Firma und zwar in die Huber & Lerner Buch- und Kunstdruckerei, 1150 Wien. Ich machte die komplette Schriftsetzerlehre mit Gesellenprüfung (inkl. Gautschen) und die Maschinsetzerausbildung. Parallel dazu inskribierte ich 1960 an der juridischen Fakultät in Wien. 1966 erfolgte die Promotion zum Dr.juris. Nach Erreichen der Stellung eines stellvertretenden technischen Leiters in der Druckerei Huber & Lerner, trat ich im Jahre 1967 als Verkäufer in die Firma Huber & Lerner am Kohlmarkt ein. 1969 erfolgte die Eheschließung mit Dr. Gerda, 1969 trat ich in die Firma Theyer & Hardtmuth, 1010 Wien, Kärntnerstraße, ein. 1973 erfolgte die Bestellung zum Prokuristen, 1974 wurde ich Ausschußmitglied des Wr. Landesgremiums des Papiereinzelhandels und Beisitzer beim Arbeitsgericht. 1980 wurde ich Geschäftsführer der Firmen Huber & Lerner und Theyer & Hardtmuth. Die Funktion des Vorstehers des Wiener Landesgremiums für Papiereinzelhandel übernahm ich 1981. 1988 wurde ich Mitglied der Vollversammlung der Wiener Handelskammer. 1990 wurde ich zum Obmann-Stellvertreter der Sektion Handel der Kammer Wien gewählt. Weiters wurde ich Kuratoriumsmitglied des WIFI in Wien. 1993 war ich Delegierter der Bundessektion Handel bei Europacommerce in Brüssel.

Zum Erfolg von Peter Lerner

Was verstehen Sie unter Erfolg? Daß man in seinem Handeln einen Sinn sieht, und somit persönlich zufrieden ist. Der Begriff Erfolg hängt sehr eng mit der Familiengeschichte zusammen; mein Vater legte großen Wert auf eine qualifizierte, hochwertige Ausbildung. Die Ausbildung, die ich genießen konnte, war auch hervorragend und praxisnah.Gab es Niederlagen? Nein, kleinere Rückschläge gab es; wichtig für mich ist, daraus zu lernen. Auch Emotionen gibt es dabei, jedoch zählt für mich die sachliche Aufarbeitung der Ursachen.Von wo kommt die Kraft? Mein Großvater und auch mein Vater lehrten mich, daß ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgs die menschlich soziale Führung ist. Bedingt durch meine umfangreiche Ausbildung und durch ein positives Familienleben gelingt es mir, die Kraft für den Alltag zu haben.Wie sehen Sie die Bereiche Familienleben/beruflicher Alltag? Einerseits sollte man Beruf und Privatleben trennen. Jedoch tut es gut, mit intelligenten Menschen objektiv die verschiedenen Probleme des Alltags besprechen zu können. Familiären Rückhalt und Hilfestellung zu bekommen, ist sehr wertvoll. Ein positives Familienleben hat seine Auswirkung auf den beruflichen Alltag, und auch umgekehrt.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, da ich meine Ziele erreicht habe. Wichtig dabei ist, die Ziele so zu definieren, daß sie eine Herausforderung darstellen, und daß man als Unternehmer das unternehmerische Risiko immer im Griff haben sollte.Wie sehen Sie die Marktsituation? Wir haben eine starke Marktposition erreicht, vor allem bei Schreibgeräten. Wir wurden gezwungen, auf Marktsituationen schnell zu reagieren, dies hat uns einen Vorteil gebracht. Auch im Druckereibereich sind wir zu den Wurzeln dieses Gewerbes zurückgekehrt. Wir drucken unter anderem für die Bundespräsidentschaftskanzlei und das Bundeskanzleramt, und gelten als die Spezialisten für hochwertige Drucksorten. Wir werden auch von den Mitbewerbern sehr kritisch gesehen, manchmal auch mit Neid. Ein französischer Geschäftsfreund hat einmal zu mir gesagt: Auch Neid will verdient sein.Wie kommt man zu Stammkunden? Wichtig ist dabei die individuelle, fachlich fundierte Betreuung. Für unser Unternehmen ist nicht die schnelle Kasse wichtig, sondern auf lange Sicht eine positive Beziehung zu den Kunden aufzubauen. Überhaupt sehe ich in der Pflege der menschlichen Beziehungen heutzutage einen großen Stellenwert für uns alle.Was hat den Erfolg Ihres Unternehmens ausgemacht? In erster Linie meine Familie und meine Mitarbeiter, welche mir den Rücken freihalten, wenn ich einmal auf Urlaub gehe. Meine Mitarbeiter sind nicht nur jahrelang im Unternehmen, sondern haben eine hochwertige, fachlich qualifizierte Ausbildung, und es tut gut zu wissen, daß man sich auf sie verlassen kann, ich bin sehr stolz darauf. In zweiter Linie unser Produktsortiment.Ihr Motto? Die menschliche, soziale Komponente ist neben der qualifizierten Ausbildung die Basis für den Erfolg.Wie erfolgt die eigene Fortbildung? Fortbildung ist bei mir ein täglich wiederkehrender Prozeß. Ich lese Fachliteratur und besuche Messen. Darüber hinaus besuche ich auch pro Jahr zwei bis drei Seminare. Auch die Herstellerseite hat einen Händlerbeirat und es gibt zahlreiche Meetings, welche einem Infoaustausch dienen. Wichtig ist in erster Linie die Fachliteratur.Welchen Ratschlag für Erfolg können Sie weitergeben? Man sollte neben dem Studium unbedingt praxisbezogen denken, ich meine damit, daß es keinen Sinn hat, Rechtswissenschaft zu studieren, wenn man in der Wirtschaft tätig sein möchte, speziell im Bereich der Betriebswirtschaft. Seitens der Universitäten, speziell im Bereich der Rechtswissenschaften wird dieser Aspekt zwischenzeitlich auch den Studierenden in verschiedenster Art näher gebracht.Wie lebt es sich mit den Mitbewerbern? Mitbewerb ist immer ein Thema. In letzter Zeit kommt immer mehr eine neue Form des Mitbewerbes auf, das heißt, daß sich viele Hersteller und auch Marken eigene „Megastore“ betreiben, welche man nicht als Konkurrenz sehen darf, denn diese dienen auch der jeweiligen Marke um mehr Profil zu geben. Somit profitiert man auch selbst davon, man muß natürlich auf diesen Zug aufspringen.