Zur Karriere von Christian G. Schmid

Welche waren die wichtigsten Stationen Ihrer Karriere? Als wichtigen Karriereschritt sehe ich meinen Entschluß zum Studium der Informatik, durch das ich mir Grundlagenwissen aneignete, das überall anwendbar ist und mir somit den Hintergrund für mein jetziges Tätigkeitsfeld bietet. Noch während des Studiums beteiligte ich mich an der Einzelfirma eines Freundes, und gemeinsam mit meinem Bruder entwickelten wir einen Werberoboter, den wir fünf Jahre lang an Firmen vermieteten und schließlich an eine Werbeagentur in Wien verkauften. Im selben Zeitraum kam ich in Kontakt mit Menschen, die EDV Netzwerke in ihren Unternehmen aufbauen wollten und denen ich mit meinem Know-how zur Seite stellen konnte. Zu meinen Kunden zählte ein Zivilingenieurbüro, wo ich anschließend auch meine Diplomarbeit über Automatisierungstechniken schrieb und somit 1992 mein Studium abschloß. 1995 gründete ich mit meinem jetzigen Partner unsere Firma, wobei wir im kommenden Jahr zum zweiten Mal unseren Standort wechseln werden, da sich unser Unternehmen stetig entwickelt und vergrößert. Seit 1997 bin ich als Trainer für „Nouvelle Netware Administration“ am WIFI Linz tätig. Im Jahre 2000 absolvierte ich die Befähigungsprüfung „Technisches Büro“. Neben unserem jetzigen Schwerpunkt der Planung, Installation und Betreuung von Netzwerksystemen wollen wir in Zukunft auch die ausschließliche Planung von solchen am Markt anbieten, um zumindest den Planungspart eines Großprojektes, für das wir in Bezug auf die Gesamtdurchführung als Firma zu klein sind, übernehmen zu können.

Zum Erfolg von Christian G. Schmid

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich bastle nach wie vor am Erfolg, der für mich sehr stark damit verbunden ist, die richtigen Ziele zu finden und zu verwirklichen. Der Prozeß der Zielfindung erscheint mir dabei äußerst wichtig, denn ist das Ziel einmal gefunden, ist der Weg für mich vorgegeben und auch die dazugehörenden Alternativen. Erfolg bedeutet weiters, viele Aufträge zu lukrieren (damit verbunden aber auch, wenig Freizeit zu haben), Kunden zufriedenzustellen und den Kundenstock weiter ausbauen zu können, was meist eine Gratwanderung zwischen Investition und Nutzen darstellt. Als Beispiel meines Erfolges sehe ich die Partnerschaft mit der deutschen Großfirma Datev, der ein Pilotprojekt vorausging, in dem wir so brillieren konnten, daß wir selbst als Kleinfirma für diese außergewöhnliche Tätigkeit gewählt wurden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil die Firma seit fünf Jahren eine stetigen Aufwärtsentwicklung verzeichnet und ich eine beachtliche Steigerung des Umsatzes verbuchen konnte, bzw. auch die Anzahl der Mitarbeiter ständig stieg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Beharrlichkeit und Konsequenz in der Verfolgung der gesteckten Ziele, das Augenmerk auf Kundenzufriedenheit und meine Fähigkeit, Menschen abstrakte Systeme näherzubringen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Aufgrund meiner Selbständigkeit werde ich sicher als erfolgreich angesehen. Aber auch daß ich wieder Zeit habe, um mein Privatleben zu genießen, wird von außen als Erfolg gesehen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Im Laufe der Jahre lernte ich zu delegieren, so daß ich heute die Wochenenden zu Hause bei meiner Familie verbringen kann. Da meine Familie in Ried im Innkreis lebt und ich während der Woche in Linz wohne, teile ich mir meine Arbeit so ein, daß alles von Montag bis Freitag, auch abends, erledigt wird und ich an Wochenenden und Feiertagen absolut arbeitsfrei bin. Aus diesem Grund habe ich auch keinen Arbeitsplatz zu Hause. Meine Urlaube lege ich in die sowieso geschäftsflauen Sommermonate, wobei das Büro jedoch nicht geschlossen wird, sondern immer ein Mitarbeiter verfügbar ist.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Nach den Bewerbungsunterlagen, den Praxiskenntnissen in einem kommerziellen Umfeld, nach persönlichem Interesse an der Materie und der vorhandenen Lernbereitschaft. All diese Dinge versuche ich einem langen persönlichem Gespräch herauszufinden und fälle dementsprechend meine Wahl. Ich erwarte von meinen Mitarbeitern größtmöglichen Einsatz für den Kunden, und, im Rahmen der jeweiligen Kompetenzen, Selbständigkeit, außerdem Teamgefühl und das Einhalten von vorgegebenen Qualitätsrichtlinien.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch gemeinsame Gespräche in Meetings, durch Zuverfügungstellen aller vorhandenen Systeme und durch Prämien für vollständig abgeschlossene Projekte.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Flexibilität und dadurch rasche Abwicklung von Projekten, persönliche Betreuung durch die Geschäftsführung, detaillierte Analysen der Wunschvorstellungen der Kunden und die Bereitschaft, auch an Wochenenden oder abends ohne zusätzliche Kosten zur Verfügung zu stehen.

Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?

Im Schnitt vier bis acht Wochen pro Jahr, wobei diese Weiterbildung durch Selbststudium, Fachzeitschriften und Kurse erfolgt. Durch meine Trainertätigkeit bin ich immer wieder gefordert, mich mit dem neuesten Stand der Technik zu befassen. Auch von meinen Mitarbeitern erwarte ich freiwillige Weiterbildung während ihrer Freizeit, Kurse werden von der Firma ganz oder teilweise bezahlt, und auch firmeninterne Trainings sollen meinen Mitarbeitern bei ihrer Fortbildung helfen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Um als selbständiger Unternehmer tätig zu sein, bedarf es einer großen Portion Selbstvertrauen und Mutes. Wichtig erscheint mir, Partner und Kunden mit Respekt zu behandeln und Verständnis für die Anliegen und Wünsche der Kunden aufzubringen. Zusätzlich bedarf es einer gewissen Geduld beim Entscheidungsprozeß von Partnern, Verständnis für die Situation des anderen, Hartnäckigkeit und der Fähigkeit, mit Menschen in verschiedenen Situationen adäquat umzugehen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Kurzfristig möchte ich die Partnerschaft mit dem Datev- Unternehmen erfolgreich starten, langfristig liegen meine Ziele im weiteren Ausbau meiner Firma, finanzieller Sicherheit und zusätzlicher Stabilisierung der Qualität.

Diplomarbeit „Automatisierte Konzeption von Industrieanlagen unter Berücksichtigung der Schallabstrahlung“, Linz 1992.