Zur Karriere von Heinz Olscher

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich maturierte in Wien und war anschließend zwei Jahre lang bei Dataservice im Servicebereich tätig. In der Folge zog ich nach Deutschland, wo ich in Frankfurt, Braunschweig und München arbeitete und schließlich bei Siemens Deutschland eintrat. Nachdem ich Projekte in Budapest und Augsburg realisiert hatte, wurde ich von Siemens Wien abgeworben und brachte SAP nach Österreich. In Wien hatte ich die Aufgabe, den Bereich Industrieconsulting aufzubauen; 1995 gründete ich gemeinsam mit meinem Partner das Unternehmen DMC, das wir heute auf zwei Standorten in Wien und Graz führen. Zu unserem Kundenkreis zählen Ministerien, die OMV, Eduscho, etc., wir arbeiten dabei mit Universitäten und Fachhochschulen zusammen. Unser Tätigkeitsbereich erstreckt sich auf den österreichischen Raum, wir sind aber auch am internationalen Sektor tätig. Zur Zeit führen wir DMC mit 30 Mitarbeitern.

Zum Erfolg von Heinz Olscher

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg beinhaltet Selbstbestätigung, er ist mir wichtig und macht Spaß.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe in meinem Leben viel erreicht, fühle mich aber nie ganz zufrieden, weil es immer noch Ziele gibt, die ich erreichen möchte – grundsätzlich sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Obwohl ich kein Parteibuch habe, erhalte ich sehr viele Aufträge aus öffentlicher Hand. Ich denke, daß ich ein charismatischer Mensch bin und zeichne mich darüber hinaus durch meine langjährige Erfahrung - auch im Ausland - aus. Zu meinen Stärken zählen mit Sicherheit Hartnäckigkeit, Konsequenz und Durchhaltevermögen. Ich bin ein „Macher“, ich bin sehr aktiv und habe Freude an meiner Tätigkeit. Eines meiner persönlichen Erfolgskriterien ist meine Fähigkeit, vorauszuschauen; weiters kann ich sehr gut mit Menschen umgehen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wenn es zu Problemen kommt, suche ich so schnell wie möglich nach einer Lösung, wobei es mitunter notwendig ist, längere Zeit darüber nachzudenken. Grundsätzlich löse ich Probleme im Team, die letzte Entscheidung treffe ich jedoch selbst.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich erwarte hohes Engagement und selbständige Arbeitsweise, Effizienz und absolute Orientierung am Kunden. Ich lege großen Wert auf Fachwissen, glaube aber dennoch, daß es zwei Jahre braucht, um einen Akademiker zum Menschen zu machen; in einem Team kann es nicht nur Stars geben. Ich führe nach wie vor nach „Gutsherrenart“, meine Tür steht allen offen, ich betrachte meine Mitarbeiter als Kapital meines Unternehmens. Es ist mir grundsätzlich egal, wann meine Mitarbeiter ihre Aufgaben erfüllen; wichtig ist, daß sie die Arbeit zur vollsten Zufriedenheit erledigen. Wenn sich jemand für das Unternehmen engagiert, bin ich sehr großzügig und gewähre viele Freiheiten, dafür erwarte ich auch Flexibilität und Mobilität.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich denke, daß man durch viel Geld nicht motivieren kann; wir haben aber ein Partnermodell entwickelt, im Rahmen dessen sich Mitarbeiter an der Firma beteiligen können. Die wesentlichste Motivation ist aber Freude an der Arbeit, und die kann ich niemandem von außen aufzwingen. Ich bin gerne bereit, Weiterbildungsmaßnahmen zu finanzieren, wenn jemand in Eigeninitiative zu mir kommt und das möchte.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir bieten unseren Kunden hohe Qualität und beschäftigen viele Akademiker, um auf unserem hohen Niveau zu bleiben. Kurz zusammengefaßt sind unsere Stärken Effizienz und Know-how. Weiters legen wir großen Wert auf Kundennähe; wir betrachten unsere Kunden als Partner und stellen sie in den Mittelpunkt unserer Bemühungen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin seit 30 Jahren verheiratet und schätze mich glücklich, eine starke Frau hinter mir zu haben. Ich trenne die beiden Bereiche Beruf und Privatleben weitgehend und versuche, meine Familie aus meinem Geschäftsleben herauszuhalten. Mein Beruf ist mir etwas sehr wichtiges; in dieser Branche kann man nur erfolgreich werden, wenn man sich hundertprozentig engagiert.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Persönlichkeitsbildung ist etwas unabdingbar wichtiges, wenn man erfolgreich werden möchte. Ich würde jedem jungen Menschen raten, seinen eigenen Weg zu finden und eine Persönlichkeit zu werden. Ich beschäftige beispielsweise keinen jungen Mann, der nicht beim Bundesheer war, weil ich finde, daß man diese Institution durchlaufen sollte, um Leistungsbereitschaft und ein gewisses Kämpfertum zu erlernen. „Von nix kommt nix“. Eine fundierte Ausbildung ist generell die Basis für Erfolg im Berufsleben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir sind gerade mit der Gründung einer Niederlassung in Dubai beschäftigt, generell liegen unsere Ziele in der Expansion nach Pakistan, Indien, Oman, Saudi Arabien, Bahrain und Persien. Generell möchte ich so lange arbeiten, wie meine Tochter für ihr Studium benötigt; danach möchte ich in Pension gehen. Ich habe meinen Nachfolger im Unternehmen bereits bestimmt und kann somit sicher sein, daß es in meinem Sinne weitergeführt wird.

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