Zur Karriere von Heinz Rameis

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich maturierte 1968 am Akademischen Gymnasium mit humanistischer Ausrichtung in Wien 1, und studierte anschließend Medizin in Wien. 1974 promovierte ich zum Doktor der gesamten Heilkunde. Danach arbeitete ich als Assistenzarzt am anatomischen Institut bei Prof. Dr. Ferner, dann an der Ersten Medizinischen Universitätsklinik bei Prof. Dr. Deutsch bis 1985. Dort absolvierte ich meine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin und arbeitete in verschiedenen Fachabteilungen und Positionen. 1985 erhielt ich die Lehrbefugnis als Universitätsdozent für Innere Medizin. Nun bot sich die Möglichkeit, als ärztlicher Leiter zur Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft zu wechseln und ich verließ die Klinik. 1986 eröffnete ich mit meiner Frau unsere heutige Ordination. Wir hatten 1983 ein Althaus gekauft und schafften es mit großen Mühen und im Rahmen der Wiener Stadterneuerung, dieses Haus entsprechend zu sanieren und für Ordinationszwecke zu gestalten. Aus Zeitgründen gab ich meine Stellung in der SVA auf und nahm eine Teilzeitanstellung in der Pharmaindustrie bei der Firma Kwizda als Leiter der wissenschaftlichen Abteilung an. Im Rahmen der Ordination übte ich die Tätigkeit eines beeideten und gerichtlich zertifizierten Sachverständigen für Innere Medizin aus. 2002 kam die Aufgabe eines nicht amtlichen Sachverständigen für die Arzneimittelzulassung in Österreich hinzu. Die Tätigkeit bei Kwizda gab ich Ende 2002 auf und bin seither praktisch nur mehr als selbständiger Arzt und Sachverständiger beschäftigt.

Zum Erfolg von Heinz Rameis

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich ist der Erfolg immer dann erkennbar, wenn eine für mich wichtige Arbeit erfolgreich abgeschlossen werden kann, die mit Anstrengungen und Einsatz verbunden war. Solche Ziele zu erreichen, ist für die innere Ausgeglichenheit sehr wertvoll.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin es gewohnt, meinen Standort immer wieder neu zu definieren. Diese Eigenschaft half mir in meinem Berufsleben.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es gab in meinem Leben mehrere Persönlichkeiten mit Vorbildwirkung, denen ich begegnete. Zwei möchte ich besonders hervorheben: Der ehemalige Klinikchef Prof. Dr. Deutsch prägte mich im wissenschaftlichen Bereich und sein damaliger Oberarzt Prof. Dr. Hietzenberger war für mich richtungsweisend in der klinischen Erprobung von Arzneimitteln und in der chemischen Pharmakologie. Darüber hinaus verband uns die gemeinsame humanistische Bildung und das soziale Engagement. Im Zusammenhang mit dieser Frage möchte ich die Zeit der Ordinationsvorbereitung erwähnen. Sie war eine Herausforderung für uns und prägte uns nicht unwesentlich im Umgang mit vielen Menschen und Berufen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Verleihung eines Berufstitels ist sicherlich eine große Auszeichnung. Ebenso erfuhr ich Anerkennung vom Land Wien wegen meiner Tätigkeit für das Wiener Hilfswerk und das Akademische Gymnasium. Wichtig und befriedigend ist mir die Anerkennung der Patienten, denen ich helfen konnte.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich würde mich freuen, von den Leuten als sozial engagiert und kompetent gesehen zu werden.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Neben der fachlichen Qualifikation frage ich nach Zusatzqualifikationen. Diese müssen nicht notwendigerweise unmittelbar mit dem Beruf zu tun haben. Ich ziehe es vor, mit interessanten Leuten zu arbeiten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Während der Klinikzeit war es aufgrund der Nachtdienste und vieler Reisen schwierig, eine Balance zu finden. Mittlerweile schaffen wir den Ausgleich ganz gut, wobei die Übergänge fließend sind.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Das eigene Haus ist fast bestellt. Ein Anliegen wäre mir, das etwas schwer zu organisierende Wiener Hilfswerk als Obmann in gute Bahnen zu lenken. Diese ehrenamtliche Tätigkeit liegt im politischen Spannungsfeld und verlangt hohen Einsatz, um die sozialen Angebote aufrecht erhalten zu können. Im Hilfswerk Wien sind 550 angestellte und ehrenamtliche Mitarbeiter beschäftigt. Meine Vorgängerin Frau Hampel-Fuchs meinte, daß einem in dieser Position niemals langweilig würde, was ich nur bestätigen kann.

141 wissenschaftliche Publikationen.