Zur Karriere von Franz Voglhuber

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Pflichtschule in meiner Heimatgemeinde Schörfling besuchte ich zunächst ein Jahr lang die Handelsschule und anschließend die HTL für Maschinenbau in Vöcklabruck, die ich im Jahr 1973 abschloß. Es folgte ein Dienstverhältnis bei der VOEST Alpine, wobei ich als Konstrukteur in Linz und von 1975 bis 1977 als Projektingenieur in Teheran eingesetzt war, was in Anbetracht meines jugendlichen Alters von 22 Jahren eine große Herausforderung darstellte. Im Zuge dieser Tätigkeit, die sich zeitlich mit dem gefährlichen politischen Umbruch vom Regime des Schahs zu dem Khomeinis deckte, fiel meine Entscheidung zu einer kaufmännische Zusatzausbildung mit dem Ziel einer Tätigkeit im Bereich des Managements. Weitere Stationen waren 1977 und 1978 PEM Bau Mauthausen, 1978 bis 1983 als Verkaufsingenieur und Abteilungsleiter der Abteilung Systemhallen bei Berger Steel in Schwanenstadt und von 1983 bis 1988 als Prokurist und Chef der Abteilung Hallenbau bei Peneder Hallenbau in Atzbach. In Folge von Differenzen mit der Führung von Peneder gründete ich 1988 die Voglhuber Hallenbau & HallensanierungsGmbH in Regau, wobei grundlegend für den Erfolg auch die Idee von Hallensanierungen statt Neubauten verantwortlich war, die auch in meinem starken Bezug zur Natur wurzelt. Ich halte drei Patente im Bereich des Hallenbaus, eines davon, das jetzt zur Vermarktung ansteht, ist die sogenannte speicherwirksame Masse. Konkret handelt es sich dabei um wasserspeichernde Schläuche, die im Bereich der Wärmedämmung die Wirkung von Ziegeln bei leichteren Konstruktionsmaterialien ersetzen soll. Ein weiteres ist das sogenannte atmende Dach, das zum Sanieren defekter Dächer eingesetzt wird, in Europa besteht derzeit ein riesiger Bedarf danach. Unser Betrieb unterhält eine dauerhafte Zusammenarbeit mit freien Partnern sowie anderen Betrieben im Rahmen einer ARGE.

Zum Erfolg von Franz Voglhuber

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Unter Erfolg verstehe ich in erster Linie die Verwirklichung meiner Visionen, wobei wirtschaftliche Bestätigung und Karrieresprünge dabei untergeordnete Faktoren darstellen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Unter dem Vorbehalt, daß ich auch temporäre Mißerfolge zu verbuchen hatte, möchte ich mich im Sinn meiner Definition als erfolgreich bezeichnen. Einen subtilen Erfolg sehe ich in meiner emotionellen Unabhängigkeit von materiellen Gütern.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Aufgrund meiner Persönlichkeit und der bereits gesammelten Erfahrungen reagiere ich im allgemeinen ruhig und abgeklärt auf berufliche Anforderungen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Meine Berufung nach Teheran, hinter der unser damaliger Vorstandsdirektor quasi als Mentor stand, empfand ich als den ersten großen Erfolg in meiner Karriere.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich möchte diese Frage mit einem Vergleich beantworten: Keiner kennt den zweiten Mann, der den Mond betrat, jeder den ersten.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Liebe und Anerkennung im Bereich der Familie stellt die schönste und wichtigste Form der Anerkennung dar, die mir je widerfahren ist.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Gewohnheit der Bauherren, nach dem Billigstbieterprinzip anstatt nach qualitativen Kriterien Aufträge zu vergeben, führt zu einem niedrigen Niveau in der Branche. Wir decken dabei allerdings das Spitzenfeld ab.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Im Bereich der Umsetzung spielen die Mitarbeiter eine wesentliche Rolle beim Erfolg, im visionären Bereich fällt der größte Teil der Verantwortung auf mich zurück. Auch in emotioneller Hinsicht kann ich mir der Unterstützung durch mein Team sicher sein.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
In erster Linie setze ich auf Eigenmotivation, die von einem guten Arbeitsklima sowie einer gerechten und leistungsorientierten Bezahlung gefördert wird.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Nachdem wir branchenintern für Mitbewerber unerreichbar sind, gibt es keine für uns keine unmittelbare Konkurrenz.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Wichtig war für mich im Zuge der Scheidung meiner Ehe ein Seminar, in dessen Rahmen ich das Loslassen lernte und das mir damit half, meinen Schmerz zu verarbeiten. Im übrigen hatte ich zuvor eine schöne Ehe geführt, wobei die Trennung nicht direkt auf einen zeitlichen Konflikt zwischen Beruf und Privatleben zurückzuführen ist.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Einerseits absolvierte ich Ausbildungen in Betriebswirtschaft, Marketing und Verkauf, andererseits bin ich in vielerlei Hinsicht interessiert. Ich erlebe mich als Unternehmerphilosoph, für den christliche Werte von großer Bedeutung sind, wobei ich auch anderen Religionen gegenüber aufgeschlossen bin.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Gegenseitige Liebe im Sinne der heiligen Schrift ist essentiell, genauso wie die Erhaltung der Natur und der Menschheit als solche.
Ihr Lebensmotto?
Lebe deine Träume.