Zum Erfolg von Franz Fuchs
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, eine Position inne zu haben, in der man wesentliche Dinge eines Unternehmens steuern kann, worunter ich verstehe, nicht nur Ideen zu haben, sondern sie auch profitabel umsetzen zu können und das zu realisieren, was andere für unmöglich halten. Der finanzielle Aspekt und die Position selbst müssen mit dem, was man für ein Unternehmen leistet, korrelieren, auch Ansehen ist ein Teilaspekt des Erfolges, den ich aber nicht überbewerte. Erfolg beinhaltet auch eine Abhängigkeitskomponente, nämlich die Chancen, die einem geboten werden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe viel erreicht, bin aber Realist und weiß, daß diese Faktoren auch zeitlich begrenzt sind, daher betrachte ich meinen Erfolg nicht mit einem Überschwang an Gefühlen. Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Mein Umgang mit Zahlen, hervorragendes Kopfrechnen und ein gutes Gespür für Situationen: Analytik, Logik und Sensitivität. Es gelingt mir gut, Menschen zu motivieren und zu überzeugen, ich bin in der Lage, Versprechen zu halten. Meinen Weg gehe ich geradelinig, stur und ehrgeizig, ich habe darüber hinaus das Talent, Weggefährten zu finden. Was ist für Erfolg hinderlich? Das Fehlen klarer Ideen, außerdem Inkonsequenz, Zögern und Kommunikationsmangel.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine Kernentscheidung bestand darin, 1994 die Herausforderung anzunehmen, zu Wintisa nach Osteuropa zu gehen und in einem neuen Markt tätig zu werden. Damals war das noch eine Pionierleistung und damit zeigte ich dem Konzern, daß ich bereit bin, unter hohem Einsatz ehrgeizige Ziele zu verfolgen.Wieviel Zeit nehmen Sie sich für Entscheidungen? Als Mathematiker gehe ich sehr analytisch vor.Wann und wie erkannten Sie Ihre Fähigkeiten? Mein Erfolg basiert auf guten analytischen Fähigkeiten und dem vernünftigen Umgang mit Menschen. In der Versicherungswirtschaft sah ich eine Wachstumsbranche, die langfristig stabiles Wachstum und damit auch eine gewisse Sicherheit versprach.Ist Imitation oder Originalität besser, um erfolgreich zu sein? Ich tendiere dazu, gute Beispiele zu verwenden und sie mit einem gewissen Stück Originalität und Individualität zu versehen. Reine Originalität wäre für mich kein Beispiel, dem ich folgen würde.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Diejenigen, die Geld und Position sehen, denken, daß ich sehr erfolgreich bin, die anderen sehen auch die Arbeit dahinter.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Auf Loyalität, Engagement, Einsatz und Identifikation, Professionalität sowie spezielle Kenntnisse lege ich besonderen Wert.Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Indem ich versuche, Vorbild zu sein. Ich stehe als gerader Michl für klare Ziele und klare Aussagen. Dazu bedarf es zuerst des Gesprächs, darauffolgend entsprechender Taten und Handlungen. Wie verarbeiten Sie Niederlagen? Nachdem die erste Enttäuschung verflogen ist, betrachte ich Niederlagen als Herausforderungen, Lernansätze und Anlaß, das künftige Verhalten zu ändern. Als Optimist sage ich mir nach einer kurzen Phase der Enttäuschung: Vergiß es. Welche Rolle spielt Ihr Umfeld für Ihren Erfolg? Ohne private Stabilität ist es schwierig, eine solche in der Firma sicherzustellen. Permanente Probleme sind für den Erfolg tödlich, der Beruf darf nicht zur Flucht aus den privaten Problemen werden. Sowohl beruflich, als auch im Privaten sind Loyalität und Vertrauen wichtig, auch ein ruhiges, angenehmes Büroumfeld ist unentbehrlich. Man bewegt mehr, wenn Seele und Körper im Einklang sind.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?
Zirka fünf bis acht Prozent meiner Zeit.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Beruflicher Erfolg ist gut, solange die Persönlichkeit nicht darunter leidet. Vor dem Herzinfarkt - aufhören!
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Im beruflichen Bereich ist es mein Ziel, in den nächsten fünf bis zehn Jahren für AXA eine bessere Marktposition und ein stabiles wirtschaftliches Umfeld, damit auch eine Perspektive nicht nur für mich, sondern auch für die Mitarbeiter, zu schaffen.
Ihr Lebensmotto?
Nichts ist unmöglich!