Zur Karriere von Peter Andratsch

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura wollte ich weg von zu Hause und nahm einen Job in Deutschland an. Für ASB Deutschland ging ich von Tür zu Tür, nebenbei studierte ich BWL. Das Studium habe ich nie abgeschlossen, dies aber auch nie bereut. 1986 trat ich in Österreich der Austria Versicherung im Bereich Außendienst bei. Ich war sehr erfolgreich unterwegs, wurde 1988 jedoch vom Bundesheer gebremst. In meiner Abwesenheit änderte sich mein Kundenstock, die Tätigkeit hat mir nicht mehr gefallen. Da ich die nötige fachliche Qualifikation besaß, war es kein Problem, einen Job bei der Bundesländer Versicherung anzunehmen. Ich agierte drei Jahre lang als Fachbetreuer und habe nebenbei mit externen Trainern Verkaufsoptimierungen durchgeführt. Über einen Freund bot sich mir dann eine Beschäftigung bei der Allianz Versicherung, als Bereichsleiter war ich dort für eine eigene Geschäftsstelle verantwortlich. In den acht Jahren meiner Tätigkeit in den Reihen der Allianz genoß ich eine hervorragende Ausbildung, von der ich noch heute profitiere. Als die Elementar Versicherung die Allianz übernahm, wurde das komplette mittlere Management ausgetauscht. Ich kehrte zur BARC, einem Vorgänger der Uniqua, zurück, fühlte mich in der Firma aber nicht sonderlich wohl. Ich betätigte mich als Maklerbetreuer, was mir aber schnell zu eintönig wurde. Es fehlte mir der Kontakt zum Kunden und zu den Mitarbeitern. Durch ein Angebot der Merkur Versicherung kam ich schließlich nach Niederösterreich, was ich auch immer wollte. Gravierende firmeninterne Änderungen bewegten mich zu einem neuerlichen Jobwechsel, und zwar zur Zürich Versicherung mit Dienstort Wr. Neustadt, wo ich als Vertriebsleiter tätig bin.

Zum Erfolg von Peter Andratsch

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, gemeinsam mit anderen etwas zu bewegen und ein Ziel zu erreichen, von dem jeder persönlich und auf seine Art profitieren kann. Für gestellte Aufgaben Lösungen zu finden, bedeutet Erfolg. Dieser Prozeß hört nicht auf, ich brauche das Erfolgsgefühl. Durch überwundene Hindernisse wird der Erfolg umso schöner, die Wertschätzung steigt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich, könnte aber noch erfolgreicher sein. Ich habe gewisse Visionen und Ideen, die ich verwirklichen will. Ich bin auf dem Weg, aber noch nicht am Ziel angelangt. Die Herausforderung ist da, das Ergebnis noch ungewiß. Um erfolgreich zu sein, muß man auch lernen, mit Rückschlägen umzugehen. Die Bereitschaft, Neues zu lernen, hilft einem im Leben immer weiter. Natürlich erfordert es Kraft und Energie, sich stets neu aufzurichten, aber niemals darf man liegen bleiben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich konnte immer schon sehr gut zuhören, konnte immer den richtigen Draht zu Mitarbeitern und Kunden aufbauen. Ich nehme die Probleme des anderen ernst und versuche akzeptable Ideen und Anregungen anzubieten. Schafft man dies, dann entstehen Freundschaften, was wiederum jedes Mal ein großes Erfolgserlebnis darstellt. Der finanzielle Erfolg stellt sich dann von selbst ein. Das muß jedoch täglich bewiesen werden, man muß stets glaubwürdig sein, Begeisterung zeigen und vermitteln können. Authentizität ist in meinen Augen ein wesentlicher Faktor; die innere Einstellung muß stimmen. Mitarbeitern soll das Gefühl der Eigenständigkeit vermittelt werden, die Möglichkeit zu eigenen Entscheidungen muß bestehen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Jeder einzelne meiner 20 Mitarbeiter ist sehr wichtig, von der Telefondame bis ganz nach oben. Alle tragen zum Gesamterfolg bei. Ich vermittle das Gefühl, daß jeder wichtig ist. Von großer Bedeutung ist es, die Fähigkeiten des einzelnen zu erkennen. Gute Stimmung untereinander und Spaß am Beruf bringen Erfolg mit sich. Bei uns ist nur im Team Erfolg möglich.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Es gibt natürlich von der Firma festgeschriebene Kriterien. Neben der beruflichen Qualifikation sind mir Allgemeinbildung und das Zurechtkommen mit dem täglichen Leben wichtig. Entscheidend ist das Ziel vorm Auge, das zeichnet einen Verkäufer aus. Der Rest ist erlernbar.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich führe persönliche Gespräche und erfahre so, was für den einzelnen Mitarbeiter wichtig ist. Danach kann dann jeder motiviert werden.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Auf Landesebene gibt es drei Stufen. Dem Landesdirektor unterstehen die Verkaufsleiter, diesen wiederum unterstehen die jeweiligen Mitarbeiter.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es gibt zeitweise natürlich kleinere Schwierigkeiten, prinzipiell gibt es aber kein Problem zwischen dem Beruf und dem Privatleben. Ich kann bei Bedarf abschalten und meinen Kopf frei machen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich versuche so viel Wissen wie nur möglich aufzusaugen. Ich lese sehr viel, auch via Internet bilde ich mich weiter. Durch intensive Arbeit mit diversen Fachberatern kann ich mein Wissen auf eine breitere Basis stellen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Kurzfristig habe ich mir eine Weiterentwicklung meiner Mitarbeiter als Ziel gesetzt. Ich will alle in die höchste Bonifikationsstufe bringen. Unser Bereich soll im Österreich-Ranking unter die ersten zehn vorstoßen. Langfristig habe ich keine konkreten Ziele definiert, trotzdem habe ich einige Ideen für die Zukunft.