Zur Karriere von Rudolf Striedinger

Was waren die wesentlichen Stationen Ihrer Karriere? Nach der Matura (1979) am Theresianum in Wien, absolvierte ich den Präsenzdienst als Einjährig-Freiwilliger. Während dieser Zeit habe ich mich entschieden, den Offiziersberuf zu ergreifen. Von 1980-83 besuchte ich die Militärakademie in Wiener Neustadt und war nach der Ausmusterung beim LWSR 32 in Korneuburg als Ausbildungsoffizier neun Monate tätig. Die darauffolgenden drei Jahre war ich Kommandant einer Ausbildungskompanie. Anschließend übte ich die Funktion des Kommandanten der Stabskompanie aus. Von 1988-91 nahm ich am 12. Generalstabskurs an der LVAk in Wien teil. Bis Herbst 1994 war ich G 3 des Militärkommandos Wien. Im Herbst 1994 kam ich zur Generalstabsabteilung wo ich als Personalreferent für Generalstabsoffiziere drei Jahre lang tätig war. 1997 übernahm ich im Rahmen der Truppenverwendung für Generalstabsoffiziere für sieben Monate das Kommando über das Akademikerbataillon an der Militärakademie. Danach übernahm ich weitere Funktionen innerhalb der Generalstabsabteilung.

Zum Erfolg von Rudolf Striedinger

Was verstehen Sie unter Erfolg? Hier unterscheide ich zwischen kurzfristigem und langfristigem Erfolg. Kurzfristiger Erfolg bedeutet für mich, daß ich ein Vorhaben oder ein Projekt positiv abgeschlossen habe. Langfristiger Erfolg bedeutet, daß die persönliche Vorstellung des Berufes annähernd erreicht werden kann. Dies gelingt neben fachlicher Kompetenz, welche nicht alleinige Priorität hat, ganz besonders mit einem hohen Maß an Kommunikationsfähigkeit, nicht nur innerhalb der Abteilung, sondern auch nach außen hin. Daraus resultiert die Anerkennung der eigenen Person. Meine Praxis als Personalreferatsleiter hat mir sicher dabei geholfen. Gab es Niederlagen? Kleinere Rückschläge gibt es immer wieder. Besonders dann, wenn der persönliche Ruf, manchmal auch ungerechtfertigterweise, in Mitleidenschaft gezogen wird, geht mir dies nahe. Kommunikation ist auch hier von eminenter Wichtigkeit. Auch in der Privatsphäre wird über so manche berufliche Situation gesprochen. Ich erachte es besonders wichtig, daß man, wenn man einen Fehler gemacht hat, auch dazu steht. Außerdem soll man sich bemühen, diesen Fehler nicht nochmals zu machen.Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft? Einerseits aus der positiven Grundhaltung zur Tätigkeit, welche Selbstmotivation darstellt, und andererseits aus einem harmonischem Umfeld, sowohl beruflich als auch privat.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Im Großen und Ganzen sehe ich mich als erfolgreich, nicht nur aufgrund eigener Beurteilung, sondern auch aufgrund des erhaltenen Feedback.Wie sehen Sie die Bereiche Beruf und Privatleben? Während der Ausbildungsphasen (sowohl TherMilAk als auch beim Generalstabskurs) sind diese Bereiche miteinander verflossen, da ich auch zu Hause gelernt habe. In der beruflichen Praxis lassen sie sich klar trennen. Privatleben ist für mich die Voraussetzung, um beruflich tätig sein zu können, das heißt, daß privater Erfolg sich nachhaltig auf das Berufsleben auswirkt und auch umgekehrt.Welche Fähigkeiten und Eigenschaften sollte man haben, um den Offiziersberuf ergreifen zu können? Körperliche Fitneß, um die sportlichen Anforderungen zu erfüllen. Das Bewußtsein, daß man einsatzorientierte Tätigkeiten ausübt. Heimatverbundenheit. Akzeptanz des Vorgesetzten, dies ist aber sicher eine Frage der Erziehung. Die Bereitschaft, Menschen zu führen. Besonders in der Ausbildung wird darauf Bedacht genommen.Was ist Ihnen wichtiger: die Position oder die Tätigkeit? Die Tätigkeit ist und war für mich immer wichtig. Wenn die Aufgaben positiv erledigt werden, resultiert daraus längerfristig auch die Position.