Zur Karriere von Maria Huber

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Beendigung der Grundschulen erlernte ich den Beruf der Bäckerin und Konditorin bei der Bäckerei Wagner in Groß Gerungs, schloß 1977 die Bäckerlehre und 1978 die Konditorlehre ab. Im Anschluß daran trat ich in den elterlichen Betrieb, die Bäckerei Zwettler in Arbesbach, ein. 1982 verehelichte ich mich mit einem Bäcker, der ebenfalls in unseren Betrieb eintrat. Im selben Jahr absolvierte ich die Meisterprüfung im Bäckergewerbe. Nach der Pensionierung meines Vaters 1987 übernahm ich den Betrieb als Einzelfirma, Bäckerei Maria Huber und führe ihn gemeinsam mit meinem Mann bis zum heutigen Tag. Von 1987-93 investierten wir in die Erneuerung der Grundausstattung der Bäckerei und des Verkaufsraumes und fünf Jahr später entschlossen wir uns, ein Kaffeestüberl mit 20 Sitzplätzen an die Bäckerei anzuschließen. Unser Kundenstock setzt sich vorwiegend aus der lokalen Bevölkerung zusammen, wir liefern auch an Gasthäuser und Lebensmittelgeschäfte. Täglich beliefern wir auch unter Einsatz von zwei Liefer-Verkaufswägen die umliegenden Dorfgemeinden. Jeden Donnerstag besuchen wir die Hauptschule und verkaufen unsere Produkte unter der Devise Gesunde Schuljause an die Schüler. Ebenso veranstalten wir kreative Programme, wie Lebkuchenverzieren zur Weihnachtszeit, oder Tortenverzieren zum Muttertag, wobei wir die Kinder in diese Kunst einführen. Im übrigen arrangieren wir öfters Exkursionen für Schüler in unsere Bäckerei, um ihnen unseren Beruf näher zu bringen. Auch bemühen wir uns, traditionelle lokale Waldviertler Mehlspeisen herzustellen, die in der heutigen Zeit schon fast nirgends mehr erhältlich sind, wie Grammelapfelstrudel oder Baudexen. Für unser Vollkornbrot verwenden wir ausschließlich selbst gemahlenen Dinkel, sowie selbst gemahlenes Weizen- und Roggenmehl. Der Sauerteig wird ebenfalls selbst von uns produziert. Die Konditorware wird ständig frisch erzeugt, für spezielle Anlässe, wie Geburtstage, Hochzeiten, etc. bieten wir künstlerische Produkte der Zuckerbäckerkunst mit vielen ausgefallen Motiven. Auch bieten wir eine große Auswahl von Vollkornweckerl, Jourgebäck aber auch selbst gemachte Konfekte, sowie Snacks. Unsere Kaffeestube hat eine Kinderspielecke, um so unseren Gästen mit Kindern eine angenehmere Plauderstunde zu ermöglichen. Wir backen auch Pizzastangerl und servieren fertige Pizzas. Zur Zeit beschäftigen wir, die Familienmitglieder ausgenommen, sieben Mitarbeiter, davon zwei Lehrlinge. In Zukunft planen wir den Erwerb einer Mehlsiloanlage, um uns damit den Produktionsvorgang wesentlich zu erleichtern.

Zum Erfolg von Maria Huber

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß meine Produkte sehr gerne gekauft werden, und ich dafür von den Kunden und Mitarbeitern anerkannt werde.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich glaube, daß ich einiges geleistet habe.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich kann sehr gut mit den Kunden umgehen und mich gleichzeitig durchsetzen. Gemeinsam mit meinem Mann kann ich den Betrieb gut organisieren, dies ist in unserer Branche besonders wichtig. Die Ziele, die ich gemeinsam mit meinem Mann plane, verwirkliche ich stets.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich schon ab dem Jahre 1990.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich mich entschloß, die Bäcker- und Konditorlehre zu absolvieren.Gibt es jemand, der Ihren Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, meine Mutter, sie ist sehr tapfer und hielt auch in schwierigen Zeiten den Betrieb über Wasser.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich werde von den Kunden, der Bevölkerung und von meinen Eltern anerkannt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die ununterbrochene Präsenz am Arbeitsplatz, es gibt kaum Freizeit für unseren Berufsstand.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Nach dem sozialen Umfeld, das in Ordnung sein soll.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch gutes Betriebsklima.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Mann und ich teilen uns die Arbeit im Betrieb, er ist vorwiegend für die Produktion zuständig, während ich für den Ein- und Verkauf verantwortlich bin. Es arbeiten aber auch noch meine Mutter und meine Tante, sowie meine Schwester und mein Schwager im Unternehmen mit. Auch helfen die Kinder, sofern sie nach der Schule Zeit haben.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Wenn überhaupt, dann nur nach sieben Uhr abends und dies vorwiegend in der Erwachsenenbildung. Beruflich, fachliche Fortbildung ist auf Grund der Entfernung zum Studienort (meist in größeren Städten) sehr kompliziert.
Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft?
Aus meinem christlichen Glauben.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man soll sich, trotz enormen Arbeitsbelastungen, mehr Zeit für sich selbst nehmen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich wünsche mir Gesundheit für die ganze Familie, dies ist nicht immer selbstverständlich.
Ihr Lebensmotto?
Ich finde immer wieder einen Weg, um mein Leben positiv zu gestalten.