Zur Karriere von Martin Klausner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich bin gelernter Tischler, gab diesen Beruf nach sieben Jahren jedoch wegen zu geringer Verdienstmöglichkeiten auf, eignete mir selbst Kenntnisse in Federkielstickerei an und machte mich im Alter von 21 Jahren mit diesem Geschäftszweig selbständig, den ich um einen Lederhosen- und Trachtenhandel erweiterte. Federkielstickerei wird heute kaum mehr ausgeübt, Verwendung findet sie für hauptsächlich für Trachtengürtel. Ich gab meine Kenntnisse im Rahmen von Kursen weiter. Die Technik der Stickerei ist eine alte Tradition, ich erwarb das Wissen aus alten Büchern und durch Eigenerprobung. Durch meine Tätigkeit als Obmann in verschiedenen Trachtenvereinen hatte ich einen Bezug zu Trachtenbekleidung. Im Jahr 1995 wechselte ich in die Gastronomiebranche und eröffnete zunächst ein kleines Dorfcafé in Absam. Nach und nach kamen weitere Betriebe hinzu, derzeit führe ich insgesamt neun Gastronomiebetriebe zwischen Hall und Schwaz. Im Rahmen meiner Veranstaltungsfirma Pro Event organisiere ich diverse Veranstaltungen und Feste.

Zum Erfolg von Martin Klausner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß ein Gast zufrieden mein Lokal verläßt und gerne wieder kommt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich übernahm abgewirtschaftete Betriebe, die ich durch neue Ideen und Innovationen zum Prosperieren brachte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Kommunikationsfähigkeit, Kreativität, Umsetzungsstärke und qualifizierte Mitarbeiter sind meine Erfolgsfaktoren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich habe mir alles selbst erarbeitet.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Kritisch betrachte ich das Preis- /Leistungsverhältnis in der Tiroler Gastronomie. Stark angezogene Preise besonders in Mittelschichtbetrieben halten vermehrt Gäste von Restaurantbesuchen ab.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich bin gesellig, liebe die Unterhaltung mit Menschen, und ich trinke kaum Alkohol.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Bestens geschulte Mitarbeiter tragen wesentlich zum Erfolg meiner Betriebe bei.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Großen Wert lege ich auf Freundlichkeit, Verläßlichkeit und Ehrlichkeit.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Interne Schulungen erweitern das Wissen und dienen als Ansporn für gute Leistungen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Als einen von meinen neun Betrieben möchte ich das Restaurant Ritterkuchl in Hall vorstellen. Im Ambiente eines mittelalterlichen Gebäudes in der historischen Altstadt von Hall wird getafelt und nach mittelalterlichen Rezepten gekocht, serviert von entsprechend gekleidetem Personal, umrahmt von alter Musik und einem Tischkabarett mit Gauklern. Die Ritterkuchl ist ein europaweit einzigartiges Restaurant, das von der einheimischen Bevölkerung wie Touristen gerne besucht wird. Bereits seit 700 Jahren wird an dieser Stelle ein Gastbetrieb im unter Denkmalschutz stehenden Haus geführt. Besonders junge Menschen tendieren wieder zu geselligem Beisammensein.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Grundsätzlich begrüße ich Mitbewerber, sie animieren die Menschen zum Ausgehen. Allerdings muß man bestrebt sein, Nischen zu finden, um sich von anderen abzuheben. Überlebensfähig ist man in der Gastronomie mit entsprechender Qualität und Ehrlichkeit.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich arbeite 18 Stunden täglich, verrichte meine Arbeit mit Vergnügen und empfinde meinen langen Arbeitstag nicht als Belastung. Bei neun Betrieben ist eine gute Zeiteinteilung Voraussetzung für ein reibungsloses Funktionieren.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Laufende Fortbildung ist wichtig, beansprucht aber Zeit, über die ich leider zu wenig verfüge.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Mut zum Risiko, persönliches Engagement und Entschlossenheit sind Voraussetzungen für eine selbständige Tätigkeit. Von Jugend an war ich in zahlreichen Vereinen und in der Jugendarbeit tätig. Die Zugehörigkeit zu Vereinen erachte ich besonders für junge Menschen als sehr wichtig, durch sie entstehen Gruppengefühl und Kontaktmöglichkeiten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe mir nie Ziele gesteckt, mache keine Planung sondern ergreife die Chancen, die auf mich zukommen. Neue Aufgaben und deren Umsetzung sehe ich als spannende Herausforderung.
Ihr Lebensmotto?
Arbeit muß Spaß machen.