Zur Karriere von Gerd Jankech

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura am Realgymnasium Krems verpflichtete ich mich für zweieinhalb Jahre beim Österreichischen Bundesheer. Anschließend studierte ich fünf Semester lang Tiefbau. Meine berufliche Laufbahn führte mich durch ganz Österreich, wo ich insgesamt 21 Jahre bei einer Baufirma beschäftigt war, die für Wibeba, Stuag und Porr tätig war. 1998 wagte ich schließlich den Schritt in die berufliche Selbständigkeit und gründete meine eigene Firma im Bereich Erdbewegung.

Zum Erfolg von Gerd Jankech

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist schwer greifbar. Auf jeden Fall bedeutet Erfolg für mich, jene Ziele, die ich mir gesetzt habe, zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In allen Bereichen bin ich sicherlich nicht erfolgreich. Was mein Fachwissen und meine Erfahrung anbelangt, so wage ich zu behaupten, schon erfolgreich zu sein.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Meinem Naturell entspricht es eher, die Lösung von Problemen nicht sofort anzugehen, sondern lieber etwas Zeit verstreichen zu lassen. Ich treffe keine vorschnellen Entscheidungen, sondern lasse eine Lösung heranreifen.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität setzt vielleicht etwas mehr Köpfchen voraus, doch mit einer Imitation kann man genauso viel und auch einfacher Erfolg haben. Unter Umständen kann eine Imitation, versetzt mit den eigenen Ideen, sogar erfolgreicher als das Original sein, wie Beispiele aus Asien zeigen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? In jener Firma, in der ich viele Jahre tätig war, gab es einige Personen, die mir in jungen Jahren als Vorbilder dienten.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das betrifft jetzt nicht nur meine Branche im speziellen, doch ein großes Problem ist die Sichtweise der Regierung und der Wirtschaftsgremien, welche die berufliche Selbständigkeit an sich als Allheilmittel ansehen und daher fördern. Für die Jugend und die Kleinunternehmer, wie ich es ja auch bin, ist die finanzielle Seite die größte Herausforderung. Dies ist der Aspekt, der von übergeordneter Stelle vermehrt angegangen werden sollte, wenn man schon Selbständigkeit fordert. Daran scheitert vieles, und dieser Punkt ist für mich äußerst unbefriedigend gelöst.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Daß ich keine Mitarbeiter habe, betrachte ich als Risikominimierung.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die herausragende Stärke meiner Firma ist meine große Flexibilität. Für meine Firma und meine jetzige Tätigkeit wurden von mir über Jahrzehnte gewisse Grundlagen geschaffen, auf die ich heute aufbauen kann. Dies erleichtert die Sache erheblich. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Auf meinem Sektor gibt es sehr wenig Mitbewerb. Zu den Großen der Branche brauche ich den Kontakt nicht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Diese beiden Bereiche konnte ich immer nur schwer vereinbaren, woran wohl der immer größer werdende Zeitaufwand schuld ist.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Derzeit habe ich relativ wenig Zeit für meine Weiterbildung zur Verfügung, viele Seminare sind auch zu zeitaufwendig. Meines Erachtens verfüge ich auf meinem Gebiet über genug Wissen, wobei ich natürlich täglich dazulerne. Die Projektbetreuung vor Ort steht bei mir im Vordergrund. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ein junger Mensch sollte schon relativ bald wissen, welche Richtung er einschlagen möchte. Ich habe mich für die ausführende Seite entschieden und somit immer Verantwortung übernommen. Wichtig ist auch, einige Jahre in einer Großfirma Erfahrungen zu sammeln.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Das, was ich begonnen habe, möchte ich zu Ende führen. Mit spätestens 60 Jahren möchte ich mich nur mehr meinen Hobbys widmen: Sport, Garten und Haus.
Ihr Lebensmotto?
Aktiv in die Zukunft.