Zur Karriere von Gerhard den Bouwmeester

Wie war Ihr Werdegang?
Nach der Handelsakademie entschied ich mich für ein Studium, weil der Großteil meines Freundeskreises studieren wollte. Man orientiert sich zu 90% an seinen Freunden. Ich studierte Betriebswirtschaftslehre an der WU in Wien.Sind Sie mit Ihrem Studium zufrieden? Nein, erstens ist die Wirtschaftsuniversität räumlich und organisatorisch überfordert. Zweitens ist das Studium teilweise sehr praxisfremd, man bekommt sehr viele Kenntnisse, die man später nie brauchen kann. Das theoretische Wissen wird auch teilweise schlecht von unerfahrenen Assistenten vermittelt. Nach dem Abschluß habe ich mich bei verschiedenen Unternehmen beworben, unter anderem bei Versicherungen, in der Großindustrie und bei Banken. Ich wollte in Wien bleiben und nicht für eine bestimmte Zeit (Praxis) ins Ausland gehen, was ich im nachhinein als Fehler empfinde. Ich entschied mich für die Bank und bin in die ÖVAG eingetreten. Ich war von Anfang an im Bereich Finanzierungen tätig. Die nächste Station war die Investkredit, wo ich mich mit Projekt- und Investionsfinanzierung beschäftigte und Handlungsbevollmächtiger war. Seit 1993 bin ich bei der Meinl-Bank und seit 1996 Prokurist des Unternehmens.

Zum Erfolg von Gerhard den Bouwmeester

Was bedeutet für Sie Erfolg? Wenn ich über einen eigenen Aufgabenbereich verfüge, wo ich weitgehend die Entscheidungen selbst treffen kann. Erfolg existiert für mich auf 2 Ebenen, auf der fachlichen und auf der menschlich-kommunikativen. Privater Erfolg ist eine harmonische Ehe, die trotz Berufsalltags erfüllend bleibt, sowie die Anerkennung im Freundeskreis.Was sind die Voraussetzungen für Erfolg? Gute fachliche Ausbildung für den Beruf. Soziale Intelligenz und Kommunikationsfähigkeit, unterstützt durch ein Netzwerk von Kontakten. Es ist sehr wichtig, daß man Kontakte hat.
Ihre Ziele?
Ich erstrebe fachorientierten Erfolg. Ich möchte zum Beispiel nicht 20 Personen führen. Mir ist ein kleines Team, mit dem ich mich gut verstehe, viel wichtiger. Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern eingeschätzt? Ich glaube, im Umgang eher locker, als nicht autoritär, aber auch als herausfordernd - das gesetzte Ziel muß auf jeden Fall erreicht werden.Welche Rolle spielt Ihre Familie in Ihrem Leben? Die Familie spielt eine sehr große Rolle. Zwischen Beruf und Familie besteht ein wechselseitiges Verhältnis. Wenn in der Familie etwas nicht stimmt, überträgt es sich automatisch auf die beruflichen Leistungen.Wie erfahren Sie Anerkennung von außen? Direkt im Gespräch mit meinen Vorgesetzten. Daran, daß ich mit anspruchsvollen Aufgaben beauftragt werde. Vertrauensvorschuß ist die häufigste Form der Anerkennung, die Gehaltserhöhung eher seltener.
Woher schöpfen Sie Ihre Kraft?
Indem ich mir Phasen der Entspannung gönne. Man muß lernen, mit Streß umzugehen. Das macht man sowohl am Wochenende, als auch während der Arbeitswoche, indem man eine gewisse Hierarchie in der Arbeitseinteilung aufbaut.Ihr Erfolgsgeheimnis? Flexibilität und richtige Bewertung von Situationen. Hohe Selbstdisziplin, man muß nicht sofort sagen, was man denkt und wenn man etwas sagt, dann ist es wichtig, wie man es sagt ( Der Ton macht die Musik).