Zur Karriere von Helene Schoberwalter

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule am Realgymnasium 21 absolvierte ich von 1964 bis 1966 die Lehre für Kosmetik bei Fiorella, wo ich vom Inhaber auch sehr viel über kosmetische Chemie lernen konnte. Nach der Lehrabschlußprüfung wechselte ich zur Kosmetikerin Dr. Valentin, wo ich bis zum Beginn meiner Selbständigkeit tätig war. 1980 eröffnete ich meinen eigenen Kosmetiksalon, absolvierte von 1984 bis 1986 den Lehrgang für Hand- und Fußpflege und biete nun neben Kosmetik auch Fußpflege und Körperbehandlung an. In Kooperation mit meinem Gatten, der hier auch eine ärztliche Praxis unterhält, biete ich darüber hinaus auch die gesamte Palette der kosmetischen Medizin und plastischen Chirurgie, wie Fettabsaugung, Lifting, Brustoperationen, etc.

Zum Erfolg von Helene Schoberwalter

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Als Erfolg sehe ich es an, wenn mir mein Beruf Freude macht und meine Kunden immer wieder kommen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, das was ich erreichen wollte - Selbständigkeit, zufriedene Kunden und ein gutes Verhältnis zu meinen Mitarbeiterinnen - habe ich erreicht. Mein Ziel war es nie, Reichtümer anzuhäufen, wobei mir immer bewußt war, daß man mit dieser Arbeit nicht in Luxus leben kann.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin authentisch und offen und kann gut mit Menschen umgehen. Dieser Beruf erfordert auch viel körperliche und psychische Kraft, um einen langen Arbeitstag so durchzustehen, daß auch der letzte Kunde abends noch mit der selben Aufmerksamkeit behandelt wird wie der erste am Morgen. Um erfolgreich zu sein, muß man auch wirtschaften können und sich bewußt sein, daß einem nur ein kleiner Teil der Einnahmen zur Verfügung steht.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Vorbilder zu haben ist etwas sehr Wichtiges, das leider stark unterschätzt wird. Ohne geeignete Vorbilder kann sich die Jugend nicht orientieren. Ich sehe es als eine Herausforderung, meinen Lehrmädchen ein Vorbild zu sein.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind essentiell für den Erfolg. Sie formen das Geschäft, ebenso wie das Geschäft und ich sie forme. Wir sind ein sehr familiär geführter Betrieb, in dem Ehrlichkeit einen hohen Stellenwert einnimmt. Meine Mitarbeiter stehen hinter mir, und ich stehe hinter ihnen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Der Großteil meiner Mitarbeiter ist bereits seit zehn bis 25 Jahren bei mir tätig, und ich habe inzwischen bereits über 100 Lehrmädchen ausgebildet. Schwierige Lehrlinge betrachte ich als eine Herausforderung, ich lasse meinen Mitarbeitern eine gute Aus- und ständige Fortbildung zukommen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich gewähre ihnen viel Eigenverantwortung bei der Dienstplaneinteilung, Kundenberatung, etc. und beziehe sie auch in Entscheidungen mit ein. Das ist wichtiger als Geld.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wichtige Faktoren sind das gute Preis-/Leistungsverhältnis, der hohe Hygienestandard und die gute Ausbildung des Personals, die eine optimale Beratung der Kunden garantiert. Diese erfahren immer häufiger im Fernsehen oder Magazinen von neuen Methoden, und darauf muß man auch eingehen können. Entscheidend ist der Aufbau eines Vertrauensverhältnisses zu den Kunden, indem man zuhört und für alle Problemchen ein offenes Ohr hat. Für meine Kunden bin ich deshalb auch immer per Handy erreichbar.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Diese beiden Bereiche gehen fließend ineinander über, eine strikte Trennung ist mir weder möglich, noch ist sie für mich erstrebenswert. Mit vielen meiner Kunden bin ich sozusagen aufgewachsen, und da entsteht auch ein freundschaftliches Verhältnis.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man muß sich ein Ziel setzen und sich bewußt sein, daß die Erreichung nicht nur einige Zeit dauert, sondern auch den vollen Einsatz und alle Kraft erfordert. Dazu benötigt man Ehrgeiz und muß mit beiden Beinen am Gas stehen, ohne auch nur einmal auf die Bremse zu treten. Das geht nur, wenn einem nicht Freizeit und Hobbys wichtiger als der Beruf sind. In der Kosmetik ist es auch nicht mit einer 40-Stundenwoche getan, man braucht uneingeschränkte Leistungsbereitschaft, um zu den Zeiten da zu sein, die sich die Kunden wünschen: das bedeutet auch zeitig in der Früh und spät am Abend. Eine gute Ausbildung und Allgemeinwissen, das einem auch eine anspruchsvolle Unterhaltung mit den Kunden erlaubt, ist ebenso Voraussetzung wie ein gepflegtes Auftreten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine beruflichen Ziele - ein gut gehendes Geschäft zu führen, in dem ich und meine Mitarbeiter sich wohlfühlen - habe ich ebenso erreicht wie mein privates Ziel, meinen Sohn ordentlich zu erziehen.

Zahlreiche Fachartikel und Lektorat für Fachbeiträge.