Zur Karriere von Hans Schön

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Absolvierung der Höheren Bundeslehranstalt und Versuchsanstalt für chemische Industrie 1975 studierte ich Humanbiologie, Politikwissenschaften und Philosophie und promovierte 1985 zum Doktor der Philosophie. Parallel dazu belegte ich das Studium der Medizin mit Promotion 1987. Nach meiner Habilitation wurde ich Universitätsdozent für klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik am Institut für Medizinische Chemie der Medizinischen Universität Wien und 1994 Arzt für Allgemeinmedizin. Nach Absolvierung des Primarärztelehrganges an der Wirtschaftsuniversität Wien erhielt ich das Diplom für die Krankenhausleitung. Ich bin Inhaber der ÖÄK-Diplome für Genetik, Umweltmedizin, Geriatrie, psychosoziale Medizin, Neuraltherapie, und Notarzt und der ÖÄK-Zertifikate für Angiologische Basisdiagnostik und Tauchmedizin. Das Leistungsspektrum meines analytisch-medizinisch-chemischen-Laboratoriums umfaßt sämtliche Routineuntersuchungen aus der Hämatologie und klinischen Chemie, sowie die Allergiediagnostik, die biochemische Mikrobiologie, und die molekulargenetische Diagnostik.

Zum Erfolg von Hans Schön

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg hängt für mich mit geistiger Herausforderung zusammen und mit der Suche nach innerer Zufriedenheit - am Tagesende frage ich mich, was ich tagsüber bewegt habe. Erfolg sucht seine Bestätigung und seine Erneuerung, da der Mensch nicht auf der Stufe des Erlangten verharren will, sondern immer Neues anstrebt, also nach etwas Sinnvollem sucht, das es im Umfeld bislang noch nicht gab.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich, und auch wenn ich viel Ziele erreicht habe, lehne ich mich nicht zurück, sondern definiere weiterhin neue Ziele.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich sehe Erfolg als positive Erledigung eines gestellten Auftrages und als inneren Motor der mich antreibt. Wesentlich für den Erfolg ist die eigene Standortbestimmung und Aufgabenstellung. Die Wirtschaft funktioniert durch das Zusammenspiel aller in einem Arbeitsprozeß integrierten Menschen. Überhebliche Betrachtungsweisen schaden jedem Erfolg. Arbeit muß dort erledigt werden, wo diese anfällt – unabhängig vom Titel oder Dienstgrad. Als Arzt ist das gelebte Menschenbild von Wert. Ich betrachte den Patienten als Kunden im Sinne von kundig. Wie ich auf ihn zugehe und auf seine Probleme eingehe, ist dem Patienten sehr wichtig – fachliche Kompetenz setzt der Patient voraus. Über alles soll geredet werden – für den Patienten wichtige Themen sind deutlich und konkret zu vermitteln. Es liegt an mir, ob Befunde richtig verstanden werden und die Therapie vom Patienten auch angenommen wird. Als Arzt muß ich zudem auf kritische Patientenfragen vorbereitet sein.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Wie der Finanzierung des Gesundheitswesens sowie eine optimale Gesundheitsvorsorge sind bis dato ungelöste Problemfaktoren. Der Schwerpunkt muß auf die Früherkennung von krankheitsauslösenden Faktoren gerichtet sein. Die Erkenntnisse der genetischen Diagnostik können dabei sehr hilfreich sein. Aus einer sorgfältigen Vorsorgeuntersuchung sollte sich dann im Gespräch mit dem Patienten eine Änderung seiner Lebensgewohnheiten ergeben. Ziel wäre die Reduktion der Krankenstände, der Arzneimitteleinnahmen und der Gesundheitsausgaben. Seit fünf Jahren bin ich Notarzt und arbeite als Arzt im Totenbeschaudienst. Aus diesen Erfahrungen nehme ich viele Mängel wahr - auch was die Führung von Seniorenheimen betrifft, deren Preis-/Leistungsverhältnisse kritisch zu betrachten sind und wo offensichtlich auch das Prinzip Nehmen vorherrscht.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unser Laboratorium erstellt die ganze Bandbreite von Laborwerten, die für die Effizienz der Behandlung relevant ist. Die Labormedizin ergibt im Verbund mit der internen Medizin im Bereich der klinischen Diagnostik und Therapie ein Maximum an Erkenntnis.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Vereinbarkeit ist einfach, da meine Ehefrau in mein Berufsleben integriert ist.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Als beruflich Selbständiger muß ich betriebswirtschaftlich denken – der Umsatz des Unternehmens darf nie mit dem tatsächlichen Gewinn verwechselt werden. Ein wirtschaftlicher Stufenplan sind empfehlenswerte Vorgehensweisen für den Erfolg eines Unternehmens oder einer Arztpraxis. Ein betriebliches Pilotprojekt und ein wirtschaftlicher soll den Unternehmer Arzt vor der finanziellen Selbstüberschätzung warnen. Gerade die Labormedizin bedient sich einem sehr kostspieliges Equipment. Wichtig erachte ich auch, seinen Kunden nur das zu versprechen, was auch eingehalten werden kann. Dadurch steigt die eigene Glaubwürdigkeit.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe vor, in Krems eine Cafeteria oder ein kleines, medizinisch ausgerichtetes Restaurant zu eröffnen. Zudem ist die Realisierung eines Geriatrieprojektes im Bereich des betreuten Wohnens schon weit fortgeschritten. Ein Anliegen ist mir, ältere Menschen in Seminarform ein Training für Kraft, Kreislauf, Koordination und spezielle Falltechnik anzubieten. In den medizinischen Bereich soll die Komplementärmedizin implementiert werden.
Ihr Lebensmotto?
Verlange von einem Mitarbeiter nie mehr, als du selbst leisten kannst.

eine Dissertation und mehr als 102 wissenschaftliche Arbeiten.