Zur Karriere von Thomas Habeler

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach meinem Pflichtschulabschluß absolvierte ich von 1986 bis 1989 eine Bäckerlehre bei der Bäckerei Gausch in Wiesen im Burgenland, mit dem Ziel, später auch die Meisterprüfung abzulegen. Nach dem Abschluß meiner Lehre wechselte ich zum Dogro-Markt in Wiener Neustadt, wo ich bis 1994 in der Frischbackstube tätig war. In dieser Zeit legte ich auch die Meisterprüfung ab. In der Folge konnte ich einige Führungspositionen bekleiden, so war ich von 1994 bis 1996 in der Bäckerei Reininger in Ebenfurth tätig, von 1996 bis 1998 in der Bäckerei Fekete in Stotzing, und schließlich von 1998 bis 2000 in der Bäckerei Samperl in Oeynhausen. Anschließend nahm ich eine kurze Auszeit, wechselte die Branche und war von 2000 bis 2003 beim Nahrungsmittelunternehmen Felix Austria GmbH in Mattersburg beschäftigt. Am 1. Juni 2003 übernahm ich die eingesessene Bäckerei Wagner Manfred in Puchberg am Schneeberg nach der Pensionierung des Inhabers. Aus der Bäckerei Wagner wurde Tom's Frischbackstube. Im März 2004 eröffnete ich ein Geschäft in Neunkirchen, und im Februar 2005 auch noch ein weiteres in Maiersdorf an der Hohen Wand. Ich setzte den traditionellen Bäckereibetrieb der Familie Wagner fort und gleichzeitig mit einigen neuen Brotsorten wie z. B. dem Schneeberglaib, dem Burgenländischen Karottenbrot und dem Fastenbrot neue Akzente im Brotbereich, sowie eine eigene Bio-Linie im Kleingebäckbereich. Mit unserem Firmenmotto Qualität über alles versuchen wir, täglich den Wünschen unserer Kunden gerecht zu werden.

Zum Erfolg von Thomas Habeler

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Zufriedenheit und das Gelingen meiner Vorhaben.

Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Strategie mit ausgezeichneter Qualität meiner Ware und den guten Kontakt zu den Kunden, sehe ich als wesentliche Erfolgsfaktoren.

Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich mein erstes Geschäft eröffnete, fühlte ich mich erfolgreich, da ich sehr viel positive Rückmeldungen meiner Kunden bekam und bekomme.

Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Da kann ich meine Mutter nennen, die mich in diese Schiene gebracht hat, da im Ort eine Lehrstelle in der ansässigen Bäckerei frei war . Nach einigen Tagen des Hineinschnupperns in diesen Beruf wurde es mein Ziel, Bäcker zu werden. Eigentlich wollte einmal die Bäckerei von meinen Lehrherren in Wiesen übernehmen, doch sie hatten schon jemanden, an den sie den Betrieb weitergaben. Meine Eltern wollten mich nach meiner Scheidung 2002 unterstützen, doch ich wollte mir beweisen, daß ich es alleine schaffe, und nahm von niemandem Hilfe an, außer von meiner damaligen Lebensgefährtin Helga W., die mich immer motivierte, meinen Traum von Selbständigkeit zu verwirklichen, und die mich dabei auch tatkräftig unterstützte, sofern es ihr möglich war.

Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Zufriedenheit meiner Kunden stellt für mich die beste Anerkennung dar: wenn sie mit einem lächelnden Gesicht hereinkommen und mit einem lachenden wieder hinausgehen.

Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Aufgrund des großen Angebots im Handel, sowie immer mehr Backstationen in den Supermärkten, die Tiefkühlteiglinge stündlich aufbacken und diese dann noch zu sehr günstigen Preisen weitergeben , wird es natürlich immer schwieriger für die kleinen Bäckereien mitzuhalten da sie ganz andere Einkaufspreise der Rohprodukte sowie anderer Fixkosten haben . Wichtig wird es sein, den Kunden zu beraten und ihm klarzumachen, daß er beste Qualität vom Bäcker bekommt und es ihm wert sein sollte, dafür auch mehr auszulegen, um die Nahversorgung zu sichern.

Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiter sind ein Team, was einen wichtigen Faktor darstellt.

Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Beim Einstellungsgespräch schaue ich zunächst, welche Einstellung ein Bewerber zum Beruf hat, denn wenn er nicht mit Liebe seiner Tätigkeit - sowohl in der Backstube als auch hinter der Verkaufstheke - nachgeht, ist er fehl am Platz.

Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche, ihnen klar zu machen, daß wir alle im selben Boot sitzen - die Arbeit jedes einzelnen wirkt sich auf uns alle aus.

Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Meine Mitarbeiter respektieren mich sehr, und dieser Respekt beruht auf Gegenseitigkeit.
Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich sehe keine Konkurrenz in dem Sinne sondern Mitbewerber, wobei jeder versucht, sein Bestes zu geben .

Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In den nächsten Jahren möchte ich noch modernisieren und einige neue Geräte ankaufen sowie die Arbeitsplatzqualität verbessern, um weiterhin gute Qualität herstellen zu können!

Ihr Lebensmotto?
Ich lebe hier und jetzt, ohne zu viel nach vorwärts oder rückwärts zu schauen. Wichtig ist mir, mich ständig weiterzubilden!