Zur Karriere von Maher El Hadad

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich bin geboren und aufgewachsen in Ägypten, wo ich bis 1978 Wirtschaft und Handel studierte. Nach eineinhalb Jahren beim Militär arbeitete ich bei einer Versicherungsgesellschaft, ehe ich 1982 nach Österreich auswanderte. Ich hatte sehr viel über dieses schöne und sichere Land gehört, wollte ursprünglich nur studieren und dann in meine Heimat zurückkehren. Aber es kam anders. Hier besuchte ich einen Deutschkurs und war nebenbei als selbständiger Versicherungsvertreter für die Bundesländer-Versicherung tätig. 1984 wechselte ich in ein Angestelltenverhältnis und war dann bis 1993 in dieser Branche höchst erfolgreich. Ich war über viele Jahre einer der absoluten Top-Verkäufer und verdiente sehr gut. Im Jahr 1996 eröffnete ich mein erstes Büro als selbständiger Versicherungsmakler, nach etwa eineinhalb Jahren kam ein Reisebüro als zweiter Geschäftszweig hinzu. 1998 eröffnete ich im 19. Bezirk ein weiteres Reisebüro. Dann stieg ich mit dem Restaurant Salz & Pfeffer, einer Café-Bar-Restaurant-Disco sowie der Pizzeria Portovino im 23. Bezirk auch in die Gastronomie ein. Mit diesen verschiedenen Standbeinen wollte ich mich absichern, falls das Versicherungsgeschäft nicht so gut läuft. Die Öffnungszeiten des Salz & Pfeffer von 20 Uhr abends bis acht Uhr früh waren mir auf die Dauer zu anstrengend, weshalb ich das Restaurant und die Pizzeria verpachtete und eine Café-Konditorei eröffnete, die nur bis 20 Uhr geöffnet hat. Mit den Versicherungen und dem Reisebüro übersiedelte ich in ein wunderschön adaptiertes, großes Geschäftslokal mit zwei Eingängen. Ein Bereich ist mit einer Telefonanmeldestelle für günstige Auslandsgespräche sowie mit einigen Computern mit Internetzugang ausgestattet. Im Versicherungsbereich kommt außerdem eine Zulassungsstelle für Kfz hinzu, um den Kunden ein besseres Service zu bieten. Außerdem habe ich als neuen Geschäftszweig Geldtransfers im Angebot. Mit dem Reisebüro bin ich auf den arabischen Raum spezialisiert.

Zum Erfolg von Maher El Hadad

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich habe in allen Geschäftsbereichen sehr viele zufriedene Kunden - das ist mein Erfolg. Ich lege großen Wert auf Service. Egal ob ein Kunde eine Versicherung abschließt oder eine Reise bucht, wenn er keine Zeit hat, zu mir ins Büro zu kommen, komme ich zu ihm. Ich bin ein fairer Geschäftsmann, und der berufliche Erfolg gibt mir recht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, schon zu meiner Zeit bei der Bundesländer-Versicherung merkte ich, daß ich einen guten Riecher für Geschäfte habe und sehr gut mit Menschen umgehen kann. Ich war jahrelang die Nummer eins unter den Verkäufern und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, aber auch Reisen in alle Welt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin sehr fleißig und habe viele Ideen. Während meiner Zeit bei der Bundesländer-Versicherung gingen die Kollegen um 15 Uhr nach Hause. Ich machte nur eine Pause und arbeitete von 18 bis 21 Uhr weiter. Als gläubiger Mensch machte ich bisher bereits sieben Mal eine Pilgerreise nach Mekka. Damals gab es in Österreich keine Angebote für Gruppenreisen, so kam ich auf die Idee, in meinem Reisebüro solche Pilgerreisen anzubieten. Im ersten Jahr waren es 170 Personen, heute buchen Gläubige aus ganz Österreich und den umliegenden Nachbarländern ihre Reise nach Mekka bei mir. Ich habe immer wieder neue Geschäftsideen und arbeite hart und konsequent an deren Umsetzung.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Bruder lebt ebenfalls seit 18 Jahren in Österreich. Er ist Taxiunternehmer und in der Tourismusbranche tätig, und wenn ich Urlaub mache, vertritt er mich im Geschäft. Außerdem habe ich einen Geschäftspartner, da ich alles alleine nicht bewältigen würde. Auf diese beiden Menschen kann ich mich hundertprozentig verlassen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Sie müssen freundlich im Umgang mit den Kunden sein und Erfahrung haben. Außerdem achte ich auf Sauberkeit und gepflegtes Auftreten. Ein neuer Mitarbeiter muß zuerst eine oder zwei Wochen Probezeit absolvieren, damit ich sehe, ob alles paßt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bin kein strenger Chef, sondern pflege mit den Mitarbeitern einen sehr freundlichen Umgang. Sie sollen sich wohl fühlen und gerne bei mir arbeiten. Zu Weihnachten lade ich die Belegschaft meist in ein arabisches Restaurant ein, da wird bei Bauchtanz, Musik und gutem Essen ausgiebig gefeiert.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Früher arbeitete ich oft bis Mitternacht, als ich dann verheiratet war und Kinder hatte, reduzierte ich mein Arbeitspensum und versuchte, abends daheim zu sein. Seit ich geschieden bin, verbringe ich die Wochenenden und den Urlaub mit den Kindern, aber unter der Woche wird wieder hart gearbeitet.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuche regelmäßig Seminare von Versicherungsgesellschaften, Reiseveranstaltern oder der Wirtschaftskammer. Ich halte mich in den Branchen, in denen ich tätig bin, auf dem laufenden.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate zu Fleiß. Man sollte seine Jugend nutzen und sich etwas aufbauen, solange man gesund und kräftig ist.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte nach Möglichkeit mit 60 Jahren in Frühpension gehen und danach sehr viel reisen, insbesondere nach Mekka in Shaa