Zur Karriere von Franz J. Mach

Was war wesentlich für Ihren Werdegang? Nach der Mittelschule absolvierte ich eine Lehre zum Industriekaufmann und danach war ich als selbständiger Buchhalter tätig. 1961 ging ich zur Firma Sperco als Alleinbuchhalter und 1978 wechselte ich zu Francesco Parisi als Konsulent für Administration. Seit 1982 bin ich Mitglied der Geschäftsleitung, ich erhielt die Einzelprokura und in weiterer Folge die Geschäftsführung. 1987 wurde ich bei Parisi und zwei Jahre später bei Sperco zum Direktor ernannt.Erzählen Sie etwas von den beiden Firmen, denen Sie vorstehen. Es sind zwei grundverschiedene Unternehmen, obwohl sie sich in manchen Bereichen ergänzen. Meine Funktionen in diesen Unternehmen sind auch unterschiedlich. Bei der Firma Sperco bin ich für die Verwaltung zuständig. Für Parisi bin ich nicht nur für die Verwaltung, sondern für den Gesamtbereich zuständig.

Zum Erfolg von Franz J. Mach

Was verstehen Sie unter Erfolg? Verantwortlich für meinen Erfolg war meine Offenheit für neue Tätigkeiten und Herausforderungen. Es hat mir anfangs nicht genügt, als Buchhalter tätig zu sein, so befaßte ich mich z.B. mit dem Verkauf von Fertighäusern. Wir betrieben damals Trade Development für den Ableger einer englischen Reederei und haben unter anderem Gummihandschuhe nach Ungarn verkauft. In welcher Situation haben Sie sich erfolgreich entschieden? Viele Dinge haben sich empirisch ergeben, da war die Entscheidung nicht so schwierig. Wir stehen in der heutigen Zeit vor großen Entscheidungen, weil wir in einer relativ schwierigen Branche tätig sind. Eine wesentlich Entscheidung war jene, die Schreibtischgeschäfte aus der Spedition auszulagern.
Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Der erfolgreichste Mensch könnte nicht bestehen, wenn es nicht jemanden gäbe, der diesen Erfolg akzeptiert und honoriert. Ich hatte dieses Glück! Ich schätze Handschlag-Qualität und brauche keine Unterschrift auf Verträgen. Meine Umwelt weiß das, was mir - betreffend Glaubwürdigkeit - einige Unterstützung bietet. Leider bringen immer weniger Menschen diese Handschlag-Qualität mit. Für mich stellt diese Qualität ein Grundprinzip dar.Haben Sie Ihre Tätigkeit angestrebt? Ich habe niemals eine Position angestrebt, sondern sie einfach bekommen. Ich war immer der freie, flexible und interessierte Mensch, der für Herausforderungen offen war.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Das sollten andere Menschen entscheiden. Ich selbst habe mich nicht um Titel oder Positionen gedrängt. Das ist eher eine Frage der Persönlichkeit und des persönlichen Einsatzes. Ich war immer bemüht, mich für die mir übertragenen Aufgaben voll zu engagieren. Dies wurde auch honoriert.Nach welchen Kriterien stellen Sie Mitarbeiter ein? Sympathie sollte keine Rolle spielen, Verläßlichkeit ist wichtig. Besonders in leitenden Positionen sollte man nicht nach Äußerlichkeiten urteilen. Man hat nach Fähigkeiten und Qualitäten zu entscheiden, ob jemand ins Team paßt. Wichtig sind auch die Vorkenntnisse und Erfahrungen, das Umfeld des Bewerbers und das erste Gespräch. Beim Vorstellungsgespräch richte ich mich nach meinem Gefühl.Welche Rolle spielt Anerkennung für Sie? Man muß differenzieren bei Lob, oft ist es nur Schmeichelei oder gar Neid. Die größte Motivation ist das Erledigen von Aufgaben. Für mich können sich Anerkennung und Lob in Grenzen halten, da ich der Meinung bin, daß dies eher für Kinder wichtig ist.Woher nehmen Sie Ihre Energie? Aus einem intakten Familienleben und aus meinen Hobbies. Ich spielte Saxophon, Klarinette und Violine. Ich habe Musik zu meinem Hobby gemacht, ebenso wie Videofilmen.Haben Sie ein Motto oder ein Vorbild? Ich fühle mich eher als bescheidener Mensch und erhielt meist mehr als ich wollte. Ich stelle auch keine besonderen Ansprüche im Leben. Ich habe meine Karriere nicht angestrebt und verachte Ellenbogentechnik, was wahrscheinlich auch der Grund für meine Auszeichnung war. Mir kann man alles anvertrauen und ich versuche, zur Zufriedenheit aller zu arbeiten.Welchen Ratschlag möchten Sie gern weitergeben? Ich denke hier an ein Motto meiner Klassenlehrerin: Wer will, der kann - Ich will!.