Zur Karriere von Norbert Piana

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach einigen Semestern Medizinstudium begann ich 1980 im Außendienst bei der damaligen Hoechst, zehn Jahre später kam ich ins Product-Management für biologische Produkte (Plasmaderivate) von Behring, war 1992-93 im Klinikaußendienst und anschließend Betreuer der Produktgruppe Hämophilie. 1997 wurde ich Exportleiter für osteuropäische Länder und wurde, nachdem ich 2000 eine Insead Managementausbildung in Fontainbleau und Singapur absolviert hatte, per 1. Jänner 2001 zum Geschäftsführer von Aventis Behring GmbH Österreich ernannt.

Zum Erfolg von Norbert Piana

Was bedeutet für Sie Erfolg? Die Chance zu bekommen, Ideen umzusetzen und gesteckte Ziele erreichen, wobei das nicht nur aufs Berufliche bezogen ist. Das Leben besteht ja neben dem Beruf auch noch aus dem privaten Umfeld und der eigenen Person, dem eigenen Ich. Man sollte in allen drei Bereichen eine gewisse Zufriedenheit und Balance zwischen diesen drei Faktoren anstreben.Was war für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Zu einem hohen Prozentsatz ist es der Umgang mit Menschen (zuhören, motivieren und Konflikte lösen zu können).
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, da ich mit meinem Leben zufrieden bin.Werden Sie von Ihrem Umfeld als erfolgreich angesehen? Ja.Warum wurden Sie für diese Position ausgewählt? Ich habe mich nicht in die Position gedrängt. Offensichtlich wurde ich beobachtet und aufgrund meiner früheren Leistungen und einer günstigen Konstellation in diese Position befördert. Die Nachfolge in diese Position war geplant.Was ist für Erfolg hinderlich? Negativismus, Pessimismus, ebenso wie unrealistische Erwartungen, Dinge erzwingen zu wollen und zu großer, krankhafter Ehrgeiz. Über Leichen zu gehen führt höchstens zu einem kurzfristigen Erfolg.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es gab keinen einzelnen Punkt, sondern Kontinuität, wobei ich mich immer wieder zu etwas Neuem entscheiden mußte, wobei auch das jeweilige Umfeld einen Einfluß hat.Wieviel Zeit nehmen Sie sich für Entscheidungen? Nach Absprache mit meiner Familie entscheide ich relativ rasch.
Haben Sie diese Tätigkeit angestrebt?
Nein, diese Position kristallisierte sich erst in den letzten fünf Jahren heraus. Ich habe auch jede vorherige Tätigkeit mit Überzeugung und Freude ausgefüllt und strebte keine Position mit dem Hintergedanken an den nächsten Schritt an.Bekommen Sie ausreichend Anerkennung? Ich fühle mich ausreichend anerkannt, wobei Anerkennung nicht immer verbalisiert werden muß.Welche Rolle spielt Ihr Umfeld für Ihren Erfolg? Ein ausgeglichenes Privatleben, egal in welcher Ausformung auch immer, ist eine wichtige Basis für beruflichen Erfolg.Welche Rolle spielt das berufliche Umfeld? Hier braucht man Menschen auf die man sich verlassen kann, denen man vertrauen kann und die einem auch vertrauen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Sie müssen vor allem ins Team passen. Letztlich ist es auch eine intuitive Entscheidung.Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Eindeutig durch Begeisterung. Ich nehme mir Zeit für Gespräche, versuche mich in andere hineinversetzen und verfolge eine aufrichtige Linie, so daß ich auch für andere berechenbar bin.Welche Ziele kommunizieren Sie Ihren Mitarbeitern? Wir sind stark verkaufsorientiert, daher gebe ich Umsatzziele vor, ebenso wie die Überzeugung, daß wir gute Produkte haben, damit meine Mitarbeiter auch ans Unternehmen glauben.Was bedeuten für Sie Niederlagen? Von Niederlagen blieb ich bisher verschont. Kleine Mißerfolge stecke ich leicht weg. Mit Fakten muß man einfach weiterleben und optimistisch in die Zukunft sehen.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Aus einem normalen Leben, der Freude an meiner Tätigkeit, meinem Familienleben und Freunden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Den bisherigen Firmenerfolg auch in künftigen neuen Situationen fortzusetzen und mit meinem Team auszubauen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wichtig ist Respekt und Wertschätzung, die sich in Offenheit ausdrückt. Wesentlich ist auch, daß man - für sich und andere - Entscheidungen trifft, auch wenn sie sich im Nachhinein vielleicht als falsch herausstellen. Gelegenheiten und Chancen muß man auf jeden Fall beim Schopf packen. Man muß auch etwas Geduld haben und sollte Ratschläge von solchen Menschen zu denen man ein Vertrauensverhältnis hat, annehmen. Entscheidend ist auch, daß man artikuliert was man will, und seine Vorstellungen offen ausspricht.